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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel
Autoren: Jason Dark
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rechten Seite stand ein Wohnhaus. Seine Fassade wirkte ebenso trist wie die viereckigen Scheiben der Fenster.
    Jemand kippte Müll in einen der großen Container und verschwand wieder mit schlurfenden Schritten durch einen Hintereingang in diesem tristen Haus.
    An der linken Seite befand sich auch die Firma. Auf dem Dach reckte sich ein Schornstein in den Himmel.
    Alles war ruhig.
    Ich drehte mich wieder um, wollte durch die Lücke gehen, um mir anschließend die obere Etage anzuschauen. Wenn ich nach rechts blickte, blieb die Helligkeit, denn dort war die Begrenzung eben durch dieses Säulenbild aufgelockert.
    Links ballte sich die graue Düsternis zusammen, denn da bildete eine normale Wand die Grenze des Parkhauses. Licht brannte hier oben nicht. Es herrschte auch kein Betrieb. Hier oben konnte ein einzelner Mensch schon Angst bekommen, da er sich wie in einer fremden Welt vorkommen musste.
    Mir fiel ein, dass ich Mrs. Stone noch nach dem Buchstaben auf der Brust des Horror-Reiters hätte fragen können, denn es gab leider vier dieser Wesen.
    Zusammen bildeten sie den Begriff AEBA, und sie waren das Synonym für Angst und Vernichtung.
    Das erste A stand für Astaroth, das E für Eurynome, das B für Bael, das letzte A für Amducias.
    Das eben war die Brut des Bösen, die absolut treuen Diener der vier Erzdämonen, die wiederum Luzifer dienten und im direkten Gegensatz zu den mächtigen vier Erzengeln standen, deren Zeichen ich auch auf meinem Kreuz wiederfand. Es waren die Anfangsbuchstaben ihrer Namen. Wenn das keine Fügung des Schicksals war, wollte ich Smith heißen.
    Ich stand noch in der Lücke, als ich das Geräusch hörte. Es machte mich deshalb misstrauisch, weil es keine Stimme war, die gerufen hatte. Zudem war dieses Geräusch nicht hinter und unter mir im Hof aufgeklungen, sondern im Parkhaus.
    Und es war keine Stimme gewesen, sondern…? Ja, ich überlegte, was es gewesen sein konnte. Ich kam zu keinem Ergebnis, war jedoch alarmiert und duckte mich zwischen den beiden Autos, allerdings so, dass ich noch über das Dach des linken Fahrzeugs hinwegschauen konnte. Rechts von mir stand ein Geländewagen.
    So wartete ich.
    Da, wieder!
    Ein leises Klacken, als wäre ein harter Gegenstand gegen den Beton geschlagen.
    Ich hielt den Atem an.
    Langsam richtete ich mich auf, damit ich über das Dach des Autos peilen konnte.
    Noch sah ich nichts, denn an der linken Seite war es einfach zu dunkel. Aber dort bewegte sich etwas, ein hoher Schatten. War es ein Horror-Reiter?
    Dieses Geräusch stammte von den Hufen.
    Ich lauerte und spürte die Spannung auf meinem Rücken. Die rechte Hand hatte ich in die Jackentasche gesteckt, wo ich das Kreuz festhielt. Es war durchaus eine leise Erwärmung spürbar, für mich ein Zeichen, dass eine Gefahr lauerte.
    Sie kam näher…
    Klack, klack, klack…
    Die Hufe schlugen auf den Boden. Jetzt war ich mir hundertprozentig sicher, den Horror-Reiter gefunden zu haben, und wenig später löste er sich aus der Düsternis.
    Er saß auf seinem Gaul. Pechschwarz war das Tier. Der Reiter trug seine Rüstung und hatte auch einen Helm auf, dessen Visier nach unten geklappt war. Der Geruch von Verwesung, Moder und Tod wehte durch die Halle und trieb gegen mich.
    Hatte er etwas bemerkt?
    Ich konnte es mir gut vorstellen, denn welchen Grund sollte er sonst gehabt haben, seinen Gaul zu stoppen, der seinen Kopf wild bewegte? Dabei schnaubte das Tier. Aus Nüstern und Maul drang kein Feuer, wie ich es schon erlebt hatte, sondern stinkender Höllenqualm. Auf der Brust des Reiters schimmerte das große A. Ich hatte es entweder mit dem ersten oder dem letzten der vier Kreaturen zu tun.
    Sicherlich hatte er mich schon bemerkt, denn auf eine gewisse Art und Weise konnte man auch die Dämonen als sensibel einstufen. Er ritt auch nicht weiter, saß wie angegossen auf dem schwarzen Pferd und wartete zunächst nur ab.
    Eine Statue des Schreckens, die dann den Kopf bewegte. Etwas nach links, und dieser Schädel schaute genau in meine Richtung.
    Ich tauchte weg. Sekunden vergingen. Langsam zählte ich mit, bis ich wieder den Hufschlag als klapperndes Geräusch hörte, das sich allerdings vervielfältigt hatte.
    Für mich stand eines fest: Der Horror-Reiter griff an!
    ***
    Es war nicht sehr warm oben in der Wohnung direkt unter dem Dach des Hauses, dennoch schwitzte Jane Collins, stieß einige Male die Luft aus und presste beide Hände gegen den Kopf, als könnte sie ihre Schmerzen so zurückhalten.
    Es lag
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