Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
umarmte auch Beato, und dann eilten wir davon. Wir stahlen drei Pferde, führten sie an den Zügeln fort, und erst als wir sicher sein konnten, daß man den Hufschlag nicht mehr hören konnte, stiegen wir auf.
    Wir verwendeten sehr viel kostbare Zeit, eine falsche Fährte zu legen. Dann versteckten wir uns auf einem Hügel zwischen Felsen und warteten.
    Ich rechnete damit, daß unsere Flucht bald entdeckt werden würde, und ich irrte mich nicht. Kaum hatten wir uns versteckt, da sprengten bereits Reiter heran.
    Eine riesige Staubwolke begleitete sie. Ihre schrillen Schreie waren bis zu uns herauf zu hören. Ich drückte fest Gisminas Hand und flüsterte ihr zu: »Hab keine Angst, sie werden uns nicht finden.«
    Gismina schüttelte den Kopf. »Ich fürchte mich nicht, wenn du bei mir bist, Valerian.«
    Cheetas und seine Begleiter folgten der falschen Fährte. Die Mühe hatte sich gelohnt, sie zu legen.
    »Es wird eine Weile dauern, bis Cheetas merkt, daß wir ihn in die Irre geführt haben«, sagte Beato.
    »Dieses Zeitgeschenk müssen wir nützen«, sagte ich. »Kommt.«
    Wir schwangen uns auf die Pferde und trieben sie an, und mit einem langen, scharfen Ritt entfernten wir uns von unseren Verfolgern.
    Nun galt es, ein Höllentor zu finden, durch das wir uns absetzen konnten, Beato kannte eines. »Es wird natürlich bewacht«, sagte er. »Aber mit der richtigen Portion Glück müßten wir es schaffen, durch dieses Tor zu kommen.«
    Ich forderte ihn auf, die Führung zu übernehmen, und kurz darauf sahen wir das Tor. Es glich einem roten Spiralnebel, der sich fortwährend drehte.
    Beato wies darauf. »Da müssen wir durch.«
    »Ich sehe keine Wachen«, sagte Gismina.
    »Wenn du sie auch nicht siehst, das Tor wird bewacht, darauf kannst du dich verlassen.«
    Hoch wie zehn Männer war das Tor. Der rote Nebel drehte sich um eine unsichtbare Achse, und Beato machte uns darauf aufmerksam, daß wir noch lange nicht in Sicherheit waren, wenn es uns gelang, dieses Tor hinter uns zu lassen.
    »Denn dahinter beginnt ein Zwischenreich«, sagte er. »Man kann es gefahrlos durchqueren, wenn man die Hölle nicht als Flüchtling, sondern als deren Vertreter verläßt. In diesem Fall ist es auch nicht schwierig, dieses Höllentor zu passieren. Aber auf Abtrünnige warten hinter dem Höllentor Jachos Fallen.«
    Beato erzählte uns von Jacho, dem Bestrafer. Wir erfuhren vom Friedhof der Verdammten und welches entsetzliches Schicksal uns dort ereilen konnte.
    »Vielleicht sollten wir dieses Tor lieber meiden«, sagte Gismina. Sie wunderte sich wie ich darüber, wie gut Beato informiert war. Woher hatte er das alles? Ich stellte ihm diese Frage. Er sagte, er hätte vor langem ein Gespräch zwischen Cheetas und einem seiner Vertrauten belauscht.
    »Das nächste Tor ist zu weit von hier entfernt«, sagte Beato zu seiner Schwester. »Wir müssen hier durch. Cheetas hat bestimmt schon kehrt gemacht. Er wird unsere richtige Spur finden. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Wer das Höllentor bewacht, wußte Beato nicht.
    Es war nicht ratsam, einfach auf den roten Spiralnebel zuzureiten und zu sehen, was passierte. Ich hatte eine Idee. Ich wollte mein Pferd durch das Tor schicken.
    Wir stiegen ab. Ich trat hinter das Tier, stieß einen wilden Schrei aus und schlug mit der flachen Hand auf die Kruppe.
    Das Pferd erschrak, wieherte, stieg hoch und schoß davon. Wir warteten gespannt. Weit ausgreifend jagte das Tier auf das Höllentor zu. Ich biß meine Lippen vor Aufregung fast durch. Gismina lehnte zitternd an mir.
    Das Pferd hatte das Höllentor schon fast erreicht.
    Nichts passierte.
    Ich warf Beato einen erstaunten Blick zu. »Hast du dafür eine Erklärung?«
    »Nein«, preßte Beato heiser hervor. »Aber das Tor wird bewacht, ich weiß es.«
    »Vielleicht werden Tiere am Verlassen der Hölle nicht gehindert«, sagte Gismina.
    »Da!« rief im selben Augenblick Beato.
    Vor dem Höllentor flimmerte die Luft, und dann wurden die Wächter sichtbar.
    »Höllenhunde!« keuchte Beato.
    Mir kroch die eiskalte Angst mit dünnen Spinnenbeinen über den Rücken. Die Höllenhunde waren fast so groß wie das Pferd. Sie rissen ihre Schnauzen auf, und Feuer schlug dem Tier aus ihren Rachen entgegen.
    Zwei der riesigen Hunde bewachten das Höllentor. Sie fielen über das Pferd her, zerrissen und verschlangen es.
    Sobald nichts mehr von dem Tier übrig war, verschwanden die gefährlichen Hunde wieder. Mir saß ein dicker Kloß in meiner Kehle.
    »Wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher