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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle
Autoren: A.F.Morland
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die CIA nahmen meine Dienste in Anspruch und bezahlten anstandslos meine Honorarforderungen. Vicky war mit ihrem Vermögen zur Stelle und stärkte mir den Rücken, wenn es nötig war. Sie hat dem ›Weißen Kreis‹ sogar einen Hubschrauber geschenkt, damit sich der Aktionsradius unserer Freunde vergrößert. Dean McLaglen versuchte mir mit Ihren Verbindungen die Wege zu ebnen, wenn es Schwierigkeiten gab…«
    »Mit einem Wort, ich war gar nicht vonnöten«, brummte der Industrielle.
    »Das will ich nicht sagen. Sie gehören zum Team, Partner. Daran darf und wird sich niemals etwas ändern.«
    »Es wird wieder so sein wie früher«, sagte Tucker Peckinpah. »Wir werden wieder ganz die alten sein, Tony.«
    »Ich bin froh, daß sich zwischen uns nichts geändert hat«, sagte ich ehrlich.
    »Ich werde viel zu tun haben, wenn ich zurück bin.«
    »Sie brauchen nichts zu überstürzen. Sie haben Zeit«, sagte ich.
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, wie froh ich bin, Sie bei mir zu haben, Tony. Allein hätte ich nicht die Kraft gehabt, es noch mal zu versuchen. Ich glaube, ich hätte resigniert.«
    »Ich weiß , daß Sie das nicht getan hätten«, widersprach ich dem Industriellen.
    »Na schön, vielleicht hätte ich noch mal an Flucht gedacht, aber sie wäre mir nicht geglückt. Der rote Krake hätte mich gefressen oder ich wäre dem Höllenaffen zum Opfer gefallen.«
    »War's beim erstenmal denn nicht so gefährlich?« fragte ich. Bisher hatten wir noch nicht darüber gesprochen. Ich hatte gehofft, Peckinpah würde von selbst damit beginnen, doch er hatte um dieses Thema stets einen großen Bogen gemacht.
    Der Industrielle starrte vor sich auf den Boden. »Die siebente Hölle ist ein Gebiet, in dem sich Asmodis besonders gern aufhält. Schreckliches Getier lebt dort. Und die Pflanzenwelt dort ist wohl einmalig. Ich hing in Ketten am Schlangenstein. In den Löchern, mit denen er übersät ist, nisten Schlangen. Auch Asmodis erschien mir hin und wieder in Gestalt einer großen Schlange. Irgendwann, sagten die Teufel, die mich im Auftrag des Höllenfürsten peinigten, würde eine dieser Schlangen zubeißen. Sie wanden sich an mir hoch, krochen mir über den Hals, übers Gesicht, und ich durfte mich nicht regen, denn mit der geringsten Bewegung hätte ich sie gereizt. Manchmal kettete man mich los und sperrte mich in einen Käfig, der an einer langen Stange befestigt war. Es gab einen See in der Nähe, dessen Oberfläche in Flammen stand. Dort hinein tauchten sie den Käfig. Hinab bis auf den Grund, und das magische Wasser kochte und brodelte, aber ich spürte die Hitze nicht. Ich wurde nicht einmal naß. Ich hatte nur rasende Schmerzen. Die Höllenkraft schnitt durch meinen Körper, und ich versuchte verzweifelt, aus dem Käfig auszubrechen. Jedesmal, wenn ich daran war, den Verstand zu verlieren, zogen sie mich hoch, um mich wenig später wieder unterzutauchen.«
    Ich musterte Tucker Peckinpah. »Was hat man Ihnen nur angetan, Partner«, murmelte ich betroffen.
    »Ich glaubte nicht, daß ich diese Torturen lange aushalten würde, aber meine Peiniger wußten die Qualen genau zu dosieren. Sie gingen niemals so weit, daß ich daran zugrunde ging. Meinem ärgsten Feind wünsche ich das nicht, Tony.«
    Ich nickte schweigend.
    »Für mich wurde es mehr und mehr zur Gewißheit, daß ich irgendwann mein Leben verlieren würde. Nur ganz selten hoffte ich auf eine Chance, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß ich noch eine hatte. Ich dachte in dieser schrecklichen Zeit sehr oft an Sie, an Vicky Bonney, Roxane, Mr. Silver… An all Ihre Freunde, die auch meine Freunde sind. Wieder steckten sie mich in diesen Käfig, doch sie verschlossen die Tür nicht so gewissenhaft wie sonst. Ich flehte den Himmel an, zu verhindern, daß sie ihre Nachlässigkeit bemerkten. Vielleicht ist es verrückt, in der Hölle den Himmel um Beistand zu bitten, aber ich habe es getan, und mir wurde geholfen. Sie tauchten den Käfig in den See, und wieder durchtobten mich diese furchtbaren Schmerzen, doch diesmal konnte ich sie besser ertragen. Kaum schlug das brennende Wasser über mir zusammen, da öffnete ich die Tür und verließ den Käfig. Jede Bewegung war sehr schmerzhaft. Mir war, als würde sich das magische Wasser durch mein Fleisch, durch die Sehnen und Knochen fressen, aber ich gab nicht auf. Ich wußte, daß sich so eine Gelegenheit nie mehr bieten würde. Dort, wo sie mich nicht bemerken konnten, kroch ich aus dem Wasser und
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