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0787 - Stunde des Rebellen

Titel: 0787 - Stunde des Rebellen
Autoren: Unbekannt
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nur..."
    „Wir können für uns selber sprechen", unterbrach ihn der eine Pegasus-Zwilling - und auf einmal wußte ich, was das geflügelte Pferd auf ihren Kombinationen zu bedeuten hatte.
    „Ohne wie du zu radebrechen", schloß der andere Zwilling an.
    „... nur noch in Versen zu sprechen", vollendete Nietsch unbeirrt seinen Satz. „Zum Glück fällt ihnen äußerst selten ein Reim ein, so daß sie die meiste Zeit über schweigen."
    Dies trug ihm vorwurfsvolle Blicke der Zwillinge ein, und sie zogen sich aus dem Bildkreis des Visiphons zurück. Rhodan tauchte wieder auf.
    „Das genügt, glaube ich, fürs erste Kennenlernen", sagte er mit einem unterdrückten Seufzer, als würde er denken: Das kann ja noch heiter werden. „Bis auf den Posbi und den Matten-Willy ist damit unser Team komplett. Die fünfzehn Mann Schiffsbesatzung zählen ja nicht, denn sie müssen auf der HAVAMAL zurückbleiben."
    „Wäre es nicht möglich, auch den Quacksalber und den Nervtöter auf dem Beiboot zurückzulassen?" schlug ich Rhodan vor; er verstand ohne besondere Erklärung, daß ich damit den Posbi und den Matten-Willy meinte.
    „Ohne die beiden wäre unser Team nicht komplett", sagte Rhodan schmunzelnd.
    „Dann holen Sie sie wenigstens vom Schott fort", verlangte ich, denn in meinem Helmempfänger erklang wieder das Gezeter des Posbis, und an dem Innenschott waren Geräusche, als würde der Willy es mit seinen diamentharten Pseudopodien anbohren.
    Ich bekam es tatsächlich mit der Angst zu tun und ließ das Rhodan auch merken. „Die sind imstande und brechen das Innenschott gewaltsam auf. Das wäre unser Tod, denn dann würde sich auch das Außenschott automatisch öffnen."
    „Aha", machte Rhodan, „wußte ich es doch, daß Sie besser als selbst die Schiffspositronik über die Schadensursache Bescheid wissen. Oder soll ich es Sabotage nennen?"
    Nun wurde auch Pia hellhörig. Sie rückte von mir ab.
    „Haben etwa Sie den Unfall inszeniert, um mit mir allein sein zu können?" fragte sie mißtrauisch. „Bei Ihrem Ruf als Verführer scheint mir diese Vermutung als gar nicht mehr so abwegig."
    „Aber wo denken Sie hin, Pia!" empörte ich mich.
    Doch sie glaubte mir nicht sofort. Ich mußte meine ganze Überzeugungskraft aufwenden, um ihr meine Unschuld glaubhaft zu machen. Als ich sie endlich soweit hatte, um mein eigentliches Vorhaben in Angriff nehmen zu können, gingen plötzlich beide Schotte der Luftschleuse auf.
    Wir waren am Ziel angelangt.
     
    2.
     
    „Galto!" riefen der Posbi und der Willy wie aus einem Mund und fielen über mich her. Pia wurde beiseite gedrängt. Der Willy umschloß mich halb mit seinem Quallenkörper, während er mit seinen Stielaugen gleichzeitig alle meine sichtbaren Körperteile betastete. Der Posbi tat dasselbe mit seinen medizinischen Instrumenten.
    „Galto, was mußt du durchgemacht haben!"
    „Da, sieh nur, an einer Stelle ist seine Haut leicht gerötet."
    „Und seine Hände sind ganz steif. Was für eine schlechte Durchblutung! Ich werde sofort feststellen, ob nicht der eine oder andere Finger ersetzt werden muß."
    Pia wandte sich schaudernd ab. Ich mußte unwillkürlich lachen, weil mich die Stielaugen des Willys an den empfindlichsten Stellen des Körpers kitzelten.
    „Hör auf, Nervtöter", verlangte ich. „Und du, Quacksalber, glaube nur ja nicht, daß du mir eines meiner Glieder amputieren kannst.
    Erstens war ich in der Luftschleuse nie in Gefahr, und zweitens sind wir hier nicht auf der SOL, wo du auf einen kompletten Satz von Ersatzgliedern zurückgreifen könntest."
    Es machte mir teuflischen Spaß, ihm seine augenblickliche Unzulänglichkeit vorzuhalten. Aber da öffnete er eine Körperklappe, und ich sah entsetzt, daß hinter einer durchsichtigen Kunststoffolie eine Sammlung von menschlichen Gliedern und Organen - natürlich allesamt synthetisch - in einer Konservierungsflüssigkeit schwamm.
    „Wir haben an alles gedacht", versicherte er. „Und wenn dir etwas weh tut, dann vertraue dich nur mir an. Ich kann dir fast jeden Körperteil ersetzen, denn auch der Willy trägt einen großen Vorrat davon in seinem Körper."
    In diesem Augenblick tauchte Rhodan auf und scheuchte meine Quälgeister davon.
    „Danke, daß Sie mich vor einer unangenehmen Untersuchung bewahrt haben", sagte ich zu ihm.
    „Sie hätten eigentlich eine Abreibung verdient, Galto", erwiderte er mürrisch. „Sie könnten sich Ihre Extratouren wenigstens für weniger wichtige Einsätze aufheben."
    Ich war
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