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0787 - Stunde des Rebellen

Titel: 0787 - Stunde des Rebellen
Autoren: Unbekannt
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versprach Anzröhn.
    „Wohin bringen Sie uns jetzt?" wollte Rhodan wissen.
    „Zum Berührungskreis der Kaiserin von Therm", antwortete der Regelbewahrer erstaunt, wie mir schien.
    „Auf dem schnellsten Wege?" fragte Rhodan mißtrauisch.
    „Mit diesem Gleiter."
    „Ich danke dir für die Freundlichkeit, mir zugehört zu haben", sagte Rhodan den Schlußsatz. Damit war für ihn das Gespräch beendet. Er schaltete den Translator aus. Ich folgte seinem Beispiel und meinte: „Sie haben wohl nicht erwartet, daß man uns so schnell in den Berührungskreis lassen würde."
    „Offen gestanden, ich habe mit weiteren Schwierigkeiten gerechnet", bestätigte Rhodan. „Aber noch sind wir nicht dort."
    „Befürchten Sie, die Feyerdaler könnten sich den Befehlen ihrer Superintelligenz widersetzen?" fragte Amara Orloff.
    „Nein." Rhodan schüttelte den Kopf. „Befehlsempfänger zu sein, ist für die Feyerdaler eine jahrtausendealte Tradition. Damit können sie nicht brechen. Pröhndome ist das beste Beispiel dafür, daß sie nicht gegen ihre Bestimmung ankämpfen können.
    Eher noch zerstören sie sich selbst."
    „Sie glauben demnach, die Kaiserin von Therm wisse von den Vorgängen auf Blotgrähne und akzeptiere die Verhaltensweise der Feyerdaler?"
    „Ein interessanter Aspekt, der aufgegriffen werden sollte", sagte Rhodan nachdenklich. Dann schüttelte er den Kopf. „Ich habe aber gemeint, daß die Feyerdaler sich zwar nicht gegen die Befehle auflehnen, aber immerhin passiven Widerstand leisten."
    „Das kann der Kaiserin von Therm nicht verborgen bleiben", erwiderte Amara Orloff. „Folglich muß sie das Verhalten der Feyerdaler akzeptieren. Ich frage mich, wieso sie es zuläßt, daß sich die Feyerdaler uns gegenüber so ablehnend verhalten.
    Es könnte ein diplomatischer Winkelzug dahinterstecken."
    Rhodan nickte in Gedanken versunken.
    Ich erinnerte mich eines Ausspruchs von ihm, den er nach den Abenteuern auf Pröhndome tat, wo er den Auftrag der Superintelligenz bekommen hatte. Er sagte damals: „Wir müssen unter allen Umständen immer unser Ziel vor Augen haben -die Suche nach der verschollenen Erde. Bei allem, was wir unternehmen, müssen wir darauf achten, nicht zum Spielball übergeordneter kosmischer Mächte zu werden."
    Dachte er in diesem Augenblick an seine eigenen Worte?
    Um Rhodan auf andere Gedanken zu bringen, sagte ich ihm, daß man auf der HAVAMAL auf seine Befehle warte. Er setzte sich sofort mit dem Leichten Kreuzer in Verbindung und trug dem Kommandanten auf, bis zu unserer Rückkehr auf dem zugewiesenen Landeplatz zu warten.
    „Ganz wohl ist mir nicht bei dem Gedanken, Sir", meinte der Kommandant. „Ich habe das Gefühl, in einer Mausefalle festzusitzen."
    „Verlassen Sie sich besser nicht auf Ihre Gefühle, sondern gebrauchen Sie Ihren gesunden Verstand", fuhr Rhodan ihn an.
    Gemäßigter fügte er hinzu: „Wir haben keine Feindseligkeiten von den Feyerdalern zu erwarten."
    Rhodan unterbrach die Verbindung. In diesem Moment wandte der Feyerdaler den Kopf in seine Richtung und sagte in Interkosmo: „Wie können Sie dessen so sicher sein, Perry Rhodan?"
    Wir starrten ihn verblüfft an. Erst nach einer Weile begriff ich, daß seine Stimme aus dem Gürtel kam. Er hatte also einen Translator eingebaut, mit dem er die ganze Zeit über unsere Gespräche belauschen konnte. Rhodan erholte sich von der Überraschung als erster.
    „Terraner und Feyerdaler haben keinen Grund, Feinde zu werden", sagte er.
    „Nein, Feindschaft besteht zwischen uns auch keine", bestätigte Anzröhn. „Aber glauben Sie wirklich, daß wir untätig zusehen werden, wenn man uns unsere Privilegien streitig macht?"
    Seinen Worten folgte unbehagliches Schweigen. Ich blickte zu Rhodan. Er machte ein ernstes Gesicht -der Lage angemessen.
    Offenbar kam er zu der Ansicht, daß die Verzögerungstaktik der Feyerdaler vielleicht doch etwas mehr war als bloße Schikane.
     
    *
     
    Äußerlich unterschied sich der Berührungskreis der Kaiserin von Therm überhaupt nicht von den anderen Gebäuden Vorlkröhnes. Es war ein Bau mit quadratischem Grundriß mit einer Seitenlänge von etwa fünfhundert Metern. Beim Überfliegen fiel mir nur auf, daß sämtliche andere Bauwerke niedriger waren und in einem gewissen Abstand davon standen, besondere Schutzmaßnahmen waren nicht zu erkennen.
    Überhaupt erfuhren wir erst, daß wir unser Ziel erreicht hatten, als der Gleiter auf dem Dach zwischen verschieden hohen Aufbauten landete. Kaum hatte
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