Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
darunter nicht die voluminösen Geräte vor, mit denen früher große Fahrzeuge bestückt waren. Mein Scheinwerfer paßte genau in meine hohle Hand; dennoch reichte er bis zu hundert Meter weit.
    Auch George hatte einen Scheinwerfer eingeschaltet. Er befand sich in einer Öffnung auf seinem Brustteil. Unsere Lichtkegel rissen einen zirka fünf Meter breiten Korridor aus der Dunkelheit.
    Gegenläufige Transportbänder sollten die Fortbewegung erleichtern. Aber sie funktionierten ,nicht mehr. Jemand hatte sie mit einer Strahlenwaffe durchtrennt.
    „Das bedeutet, daß VERNOCs Agenten damit rechnen, daß die Kontaktzentrale von außerhalb Hilfe bekommt", erklärte ich.
    „Möglicherweise haben sie sich nicht auf die Unterbrechung der Transportbänder beschränkt, sondern zusätzlich einen Hinterhalt gelegt. Wir werden sehr vorsichtig sein müssen." George erwiderte nichts darauf. Er ging dicht an der rechten Wand des Korridors entlang - und ich folgte ihm, indem ich seinen Körper als Deckung benutzte. Nach etwa zweihundert Metern endete der Korridor an einer Wand aus Metallplastik, in der sich zwei Lifteinstiegsöffnungen befanden. Ich entschied, daß es Zeit war, meine Gefährten nachzuholen.
    Da ich mein Armband-Funkgerät wegen der Abhörgefahr nicht benutzen wollte, kehrte ich um und rief meinen Gefährten vom Grunde des ersten Schachtes zu, daß sie nachkommen sollten.
    Eine halbe Minute später landeten sie nacheinander neben mir, redeten aufgeregt durcheinander und stießen ständig mit den Waffen irgendwo an.
    „Ruhe!" befahl ich. „Schließlich muß man uns nicht bis zum Zentrum der Anlage hören, dann wäre ein Kampf tatsächlich nicht zu vermeiden. Schweigen Sie und bewegen Sie sich so leise wie möglich. Unter Umständen hängt unser aller Leben davon ab, daß der Gegner uns nicht zu früh bemerkt. Wenn jemand etwas zu sagen hat, dann soll er flüstern. Ist das klar?"
    „Klar!" dröhnte es im Chor.
    Ich seufzte ergeben. Diese Solaner konnten ja nichts dafür, daß sie sich wie eine Hammelherde benahmen. Bei Gefechten im Weltraum brauchte niemand zu flüstern.
    Immerhin bewegten sie sich bedeutend leiser, als sie mir folgten. George hatte den Antigravlift inzwischen bis zu seinem Ende erkundet. Er trat gerade aus der Öffnung des nach oben gepolten Schachtes, als wir dort ankamen.
    „Alles frei?" erkundigte ich mich.
    „Der Weg ist frei", antwortete er. „Sie können mir bedenkenlos folgen."
    „Na, so leichtfertig werden wir nicht sein", erwiderte ich, leicht erstaunt über die Aufforderung des Roboters. „Da der Gegner sich irgendwo vor uns befindet, müssen wir jederzeit mit Überraschungen rechnen. Geh voran, George!"
    Der Roboter schien einen Moment zu zögern, aber dann schwang er sich gehorsam in den abwärts gepolten Schacht. Wir folgten ihm. Als ich den Lichtkegel meines Handscheinwerfers nach unten richtete, sah ich, daß der Schacht tiefer als hundert Meter ging.
    Doch schon nach zirka fünfzig Metern bedeutete uns George, daß wir bei der nächsten Öffnung aussteigen sollten.
    „Von dort kommen wir zum Verbindungsgang, der ins Zentrum führt", erklärte er. Offenbar hatten ihn die Schaltkreise, mit denen er in Verbindung stand, entsprechend informiert.
    Elegant schwang der Roboter sich durch die nächste Öffnung.
    Ich folgte ihm, ganz darauf konzentriert, meinen Gefährten beim Aussteigen behilflich zu sein. Aber die Solaner ignorierten meine hilfreich ausgestreckte Hand. Verlegen zog ich sie zurück. Ich hatte die Unerfahrenheit der Solaner verallgemeinert. Dabei betraf sie nur das Ungewohnte eines Planeten. Mit Antigravschächten waren sie vertraut, seit sie die ersten Schritte gelaufen waren. Sie gehörten sozusagen zu ihrem Lebensraum, in den sie hineingeboren worden waren.
    Nachdem wir alle den Schacht verlassen hatten, sahen wir uns um. Auch meine Gefährten hatten ihre Handscheinwerfer eingeschaltet. Wir standen in einer würfelförmigen Kammer von etwa zehn Metern Kantenlänge. Unbekannte Geräte lagen auf dem Boden. Neben ihnen lagen kleine graue Staubhäufchen, drei insgesamt.
    Ich sah in die Gesichter meiner Gefährten. Sie waren ahnungslos. Anscheinend hatte nur ich bemerkt, daß die Staubhäufchen in Wirklichkeit die zu feiner Asche verbrannten Überreste von Feyerdalern waren. Eigentlich mußte es George ebenfalls aufgefallen sein, aber er äußerte sich nicht dazu.
    Konnte es sein, daß ein Roboter bemüht war, die Gefühle organischer Lebewesen zu schonen?
    „Hier geht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher