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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
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Superintelligenzen hin und her geschoben wurden.
    „Wir hätten doch ein paar Lähmwaffen mitnehmen sollen", sagte ich zu Sagullia, der rechts neben mir saß. „Es wäre sicher gut, wenn wir einen Molekülverformer lebend fangen könnten.
    Diese Intelligenzen interessieren mich. Im Grunde genommen gibt es keinen Grund zu einer Feindschaft zwischen ihnen und uns. Es ist bedauerlich, daß sie sich zu Werkzeugen VERNOCs machen ließen."
    „So, wie wir uns zu Werkzeugen der Kaiserin von Therm machen", gab Sagullia zurück.
    „Nicht zu Werkzeugen, sondern zu zeitweiligen Verbündeten", widersprach ich. „Wir helfen der Kaiserin, weil wir etwas von ihr wollen, nämlich die Position der Erde."
    „Aber wir wissen nicht, auf welcher Seite das Recht steht: auf der Seite von BARDIOC oder auf der Seite der Kaiserin", gab Sagullia zurück.
    „Wahrscheinlich auf keiner Seite", erklärte ich. „Ich sehe jedenfalls keinen vernünftigen Grund dafür, daß Intelligenzen einander bekämpfen. Bei gutem Willen gibt es immer eine Möglichkeit, sich friedlich zu einigen."
    „Warum versuchen wir dann nicht, uns mit den Molekülverformern zu einigen", warf Cesynthra Wardon von hinten ein.
    „Sehen Sie eine Möglichkeit dazu?" fragte ich zurück.
    „Nur, wenn wir uns nicht in die Auseinandersetzung auf Pröhndome einmischen", antwortete die Kosmopsychologin.
    Ich wußte nicht, was ich darauf sagen sollte. Cesynthra hatte zwar recht, aber nur dann, wenn ich unser Interesse außer acht ließ, die Erde und mit ihr das Gros der Menschheit wiederzufinden, und wenn ich bereit war, über das Schicksal von rund dreißig Milliarden Menschen im Ungewissen zu bleiben.
    Genau das aber konnte und wollte ich nicht. Deshalb mußte ich mich gegen Intelligenzen stellen, über die wir so gut wie nichts wußten. Die Tatsache, daß sie es gewesen waren, die mit feindseligen Absichten nach Pröhndome gekommen waren, erlöste mich nicht aus meinem Gewissenskonflikt. „Dort ist die Kontaktzentrale", sagte George und deutete mit ausgestrecktem Arm nach vorn.
    Ich versuchte, etwas zu erkennen, aber meine Augen vermochten die Dunkelheit nicht so gut zu durchdringen wie die Sehzellen eines Roboters. Es dauerte noch fast eine Minute, bis ich voraus die Silhouetten hoch aufragender Berggipfel erkannte.
    Es waren insgesamt fünf.
    „Das ist die Gipfelgruppe, bei der die Kontaktzentrale liegt!" rief Fermaiden von hinten. „Cessy und ich waren schon beinahe dort gewesen, bevor man uns zurückholte."
    „Das Kontaktzentrum befindet sich an den Innenflanken der fünf Berge", erläuterte George. „In den Außenflanken sind die Abwehranlagen installiert - und noch weiter draußen liegt der Wachkreis. Die Abwehranlagen sind allerdings ausgeschaltet."
    „Woher weißt du das - und wer hat sie abgeschaltet?" fragte ich.
    „Ich empfange Informationsimpulse von einzelnen untergeordneten Schaltkreisen", antwortete der Roboter. „Sie sagen allerdings nichts darüber aus, wer die Abwehranlagen ausgeschaltet hat."
    Zweifellos waren es die Agenten VERNOCs", warf Garo Mullin ein.
    „Da einer von ihnen in der Gestalt eines Regelbewahrers in die Zentrale eindringen konnte, wird er wahrscheinlich die Abwehranlagen ausgeschaltet haben, damit seine Gefährten, die keine Autorisierten kopieren konnten, ungehindert einzudringen vermögen", sagte ich.
    Inzwischen waren wir der Gipfelgruppe so nahe gekommen, daß sie sich scharf gegen die durch das rötliche Glimmen der Atmosphäre blinkenden Sterne abzeichneten. Ich mußte mich entscheiden, wie wir am besten vorgingen.
    „Kannst du erfahren, in welchem Teil der Anlage sich die Eindringlinge befinden, George?" wandte ich mich an den Roboter, der links neben mir saß.
    „Nein", antwortete George. „Die Schaltkreise, mit denen ich in Kontakt stehe, besitzen darüber keine Informationen."
    Das erschwerte natürlich meine Entscheidung. Am günstigsten für unser Vorhaben wäre es gewesen, an einer Stelle in die Kontaktzentrale einzudringen, die nicht weit vom derzeitigen Aufenthaltsort der Molekülverformer entfernt war. Da wir diesen Aufenthaltsort nicht kannten, mußten wir auf gut Glück irgendwo landen.
    Das bedeutete, daß wir unter Umständen die ganze Nacht lang suchen konnten, denn eine Anlage, die auf die Flanken von fünf Bergriesen verteilt war, ließ sich nicht in wenigen Stunden durchsuchen.
    Es gab allerdings noch eine andere Möglichkeit. Allerdings, wenn ich die Anlage entworfen hätte, wäre dafür gesorgt worden,
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