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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
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ich von mir aus niemals für diesen Einsatz ausgesucht haben würde. Fast war ich dankbar dafür, daß sie mir gegen meinen Willen zugeteilt worden waren.
    „Die höhere Einheit der Kaiserin von Therm!" hallte die Stimme abermals auf.
    „Perry Rhodan!" erscholl es gleich darauf. Die Stimmodulation war gleich, da die Übertragung durch ein- und denselben Schaltkreis erfolgte, aber wir alle spürten dennoch, daß etwas anderes zu uns sprach, sich uns über kaum erahnte Umwege mitteilte. „Es ist der Wille der Kaiserin von Therm, daß Sie alles unternehmen, um das MODUL zu finden, das auf der Großen Schleife Havarie erlitten hat. Das MODUL ist eine einzigartige und unersetzliche Funktionseinheit, die wichtige Informationen über die Berührungspunkte der Mächtigkeitsballung der Kaiserin von Therm und der Mächtigkeitsballung von BARDIOC sammelte.
    Diese Informationen sind in dem COMP gespeichert und müssen unter allen Umständen gerettet werden."
    „Die Kaiserin von Therm kann mir keine Befehle erteilen!" rief ich. „Ich forderte ein Treffen mit ihr, damit wir über die Bedingungen einer eventuellen Zusammenarbeit verhandeln können!"
    „Zwar besitzt die Kaiserin von Therm die wichtigsten Informationen, die das MODUL sammelte, doch erst der gesamte Komplex ergibt ein optimal auswertbares Bild", fuhr die Stimme fort.
    Sie verriet nicht, ob mein Einwand überhaupt angekommen war. Möglicherweise war die Verbindung zwischen uns und der höheren Einheit der Kaiserin eingleisig. „Perry Rhodan, Sie werden gebeten, die Daten des Raumsektors, in dem das MODUL verlorenging, zu speichern, Achtung, es erfolgt die Durchgabe der Koordinaten!"
    Ich unterdrückte eine Verwünschung und schaltete den Speicher meines Armbandgeräts ein.
    Die Stimme sagte eine Reihe Koordinaten auf, dann verstummte sie.
    „Interner Steuersektor!" dröhnte es gleich darauf durch die Halle. „Verlassen Sie die Anlage unverzüglich! Die Selbstzerstörung steht unmittelbar bevor."
    Ich schaltete den Speicher meines Armbandgeräts ab und sagte zur George: „Führe uns hinaus, aber schnell!"
     
    *
     
    George schien zu wissen, daß wir einen Wettlauf mit dem Tod angetreten hatten, denn er bewegte sich so schnell, daß wir ihm kaum zu folgen vermochten.
    Ohne seine Hilfe hätten wir den Rückweg bestimmt nicht so schnell gefunden. Manchmal kamen wir durch Korridore, bei deren Anblick ich mich fragte, ob wir sie tatsächlich schon einmal passiert hatten. Aber das Tempo, das der Roboter vorgab, ließ keine langen Überlegungen zu.
    Trotz unserer überstürzten Flucht zerbrach ich mir den Kopf darüber, ob es nicht eine Möglichkeit gab, die betäubte feyerdalische Besatzung der Kontaktzentrale zu retten. Leider fand ich keinen Weg. Hätte mir die SOL zur Verfügung gestanden, wäre es möglich gewesen, einige hundert Roboter in die Anlage einzuschleusen, um die betäubten Feyerdaler zu bergen. Aber so waren wir selbst hilflos.
    Als wir den letzten Antigravschacht emporschwebten, klang plötzlich ein leises Heulen auf. Es verstärkte sich von Sekunde zu Sekunde, bis es ohrenbetäubend wurde und uns alle in Panik versetzte - den Roboter ausgenommen.
    Etwas versetzte die Wände der Schächte und Korridore in schnelle Schwingungen. Überall zeigten sich Risse, die sich schnell vergrößerten.
    Ich war als letzter in den Antigravschacht gestiegen und tauchte gerade mit dem Oberkörper aus der Bodenöffnung der transparenten Pfortenkuppel, als ich spürte, wie das Kraftfeld zusammenbrach. Ich breitete die Arme aus und versuchte mich am Rand der Öffnung festzuhalten. Doch ich konnte den Rand nicht erreichen und stürzte dem Grund des Schachtes entgegen.
    Da schlossen sich Finger gleich stählernen Klammern um meine Oberarme. Mit einem Ruck, der mir fast die Arme auskugelte, wurde ich emporgerissen und auf festem Boden abgesetzt.
    Die Augenzellen des Roboters glitzerten mich an.
    „Danke, George!" flüsterte ich. „Sie müssen sich beeilen!" sagte George. Ich nickte.
    Das nervenzermürbende Heulen schoß unsichtbar aus der Schachtmündung. Der Boden schwankte heftig, und die Pfortenkuppel zeigte erste Risse. Nur wenige Meter trennten uns von dem Gleiter, aber sie wurden zu einem Alptraum. Immer wieder strauchelten wir, durch die Erschütterungen des Bodens zu Fall gebracht. Gegenseitig halfen wir uns auf die Füße und taumelten oder krochen weiter. In das Heulen mischte sich ein dumpfes Donnern.
    Mehr gezogen und geschoben als selbständig erreichte
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