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0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
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Decke und der Boden bestanden aus einem stahlharten Material, dessen Oberfläche so glatt war, daß sie spiegelte. Von oben, unten und von den Seiten schauten uns unsere Spiegelbilder entgegen.
    „Was ist das für eine Halle?" fragte ich George, der bis zur Mitte vorausgegangen und dort stehengeblieben war.
    Georges Augenzellen sahen mich mit kaltem Grinsen an.
    „Bitte, kommen Sie hierher, dann werden Sie es sehen", antwortete er. Ich schüttelte ablehnend den Kopf, ohne zu merken, daß Sagullia hinter mir vorbeiging und sich dem Roboter näherte. Er hatte ihn schon fast erreicht, als ich ihn entdeckte.
    „Kommen Sie zurück, Sagullia!" rief ich.
    Sagullia blieb stehen und wandte den Kopf in meine Richtung.
    „Warum denn, Perry?"fragte er verwundert.
    „Weil George vermutlich nicht mehr George ist", antwortete ich, „sondern ein Molekülverformer, der sein Äußeres nachbildet, aber natürlich weder die große Masse eines Roboters noch seinen schwerfällig wirkenden Gang nachahmen kann."
    „Sie irren sich, Perry", widersprach George und trat einen Schritt auf Sagullia zu.
    Das war für mich der letzte Beweis. Der richtige George hatte mich immer mit meinem vollen Namen angeredet. Die Nachbildung aber hatte meinen Namen bisher nicht genannt, weil sie ihn natürlich nicht kannte. Als Sagullia mich eben mit meinem Vornamen ansprach, mußte der Molekülverformer angenommen haben, auch der richtige George würde mich so anreden. Ich hob meinen Desintegrator.
    Doch bevor ich schießen konnte, sprang der Fremde plötzlich mit einem großen Satz auf Sagullia zu, drehte ihn herum und preßte einen Arm gegen seine Kehle. Der andere Arm hob sich, und der Impulsstrahler in der Hand deutete auf mich.
    „Werfen Sie Ihre Waffen fort - alle!" befahl er. „Oder ich töte dieses Wesen!"
    „Lassen Sie sich nicht erpressen, Perry!" stieß Sagullia hervor.
    „Schießen Sie!" Er schloß die Augen.
    Ich schleuderte meinen Desintegrator von mir, zog den Impulsstrahler aus dem Gürtel und warf auch ihn weg.
    „Wir werden Sie nicht opfern, Sagullia", erklärte ich. „Jeder wirft seine Waffen Weg!"
    „Aber dann sind wir alle verloren!" schrie Sagullia Et. Er wand sich unter dem harten Griff des Fremden.
    Der Molekülverformer packte noch härter zu. Dabei geriet seine Hand auf das Amulett vor Sagullias Brust - und im nächsten Augenblick riß er die Arme hoch und taumelte brüllend einige Meter weit zurück.
    „Zur Seite!" rief ich Sagullia zu und sprang vor, um meine Waffen aufzuheben.
    Sagullia gehorchte benommen. Ich packte meinen Desintegrator, hob ihn und zielte auf den Molekülverformer. Doch ich drückte nicht ab, denn das Wesen sank langsam in sich zusammen und verlor dabei immer mehr das Aussehen eines feyerdalischen Roboters. Die Waffe war ihm entfallen, als er zurückgetaumelt war.
    Zögernd nahm ich den Finger vom Feuerknopf und ging auf den Molekülverformer zu. Ich konnte nicht auf ein offensichtlich hilfloses Wesen schießen, obwohl ich wüßte, daß es vorgehabt hatte, uns alle umzubringen. Hinter mir ertönte leises Scharren.
    Meine Gefährten sammelten ihre Waffen ebenfalls wieder auf und folgten mir dann langsam.
    Als ich den Molekülverformer erreichte, hatte seine Oberfläche den stählernen Glanz verloren, und darunter sah ich schemenhafte wogende Bewegungen. Das ganze Wesen zuckte und wand sich, als litte es furchtbare Qualen.
    „Mein Amulett!" stammelte Sagullia neben mir. „Was ist das nur?"
    Eine Flüsterstimme antwortete Unverständliches. Unwillkürlich zuckte ich zusammen dann begriff ich.
    „Es ist das Amulett", sagte ich. „Anscheinend wird es von einer Wesenheit benutzt, die seinen Besitzer vor Gefahren schützt."
    Der Molekülverformer gab einige Laute von sich, die mein Translator nicht übersetzte. Ich ging neben ihm in die Hocke und berührte ihn sachte mit der Handfläche.
    „Ich wollte, unsere Begegnung hätte friedlich verlaufen können", sagte ich. „Wir hassen euch nicht. Können wir Ihnen irgendwie helfen?"
    Das Zucken und Wallen der inzwischen fast gallertartigen Masse verstärkte sich. Ein Pseudopodium formte sich, reckte sich zitternd und deutete auf Garo Mullin.
    „Was will es von mir?" fragte Garo schaudernd.
    „Ich glaube, es will ihre Streichelorgel hören", erwiderte ich leise.
    „Aber in der Kristallhalle litt es unter der Musik", wandte Asuah Gemroth ein.
    „Unter der vielfach verstärkten Musik", korrigierte ich. „Bitte, Garo!"
    Zögernd holte Garo Mullion sein
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