Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0783 - Die Kontaktzentrale

Titel: 0783 - Die Kontaktzentrale
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Flattertieren attackiert und immer wieder ausweichend, wenn ihnen Geräusche verrieten, daß sich auf ihrem Weg große Raubtiere herumtrieben. Schließlich hatten sie sich erschöpft in einer kleinen Felsenhöhlung verkrochen und waren eingeschlafen.
    Der Solarium-Techniker und Tierpfleger wurde blaß, als ihm nachträglich klar wurde, daß sie in dieser Bergwildnis niemals beide zugleich hätten schlafen dürfen.
    Es war fast ein Wunder zu nennen, daß sie nicht von wilden Tieren überrascht worden waren.
    Cesynthra murmelte Unverständliches. Honth erkannte, daß seine Gefährtin noch fest schlief. Es widerstrebte ihm, sie zu wecken, denn sie würde beim Weitermarsch alle Kräfte brauchen. Deshalb löste er sich ganz behutsam aus ihrer Umarmung, erhob sich und schlich sich aus der Höhlung.
    Draußen herrschte fahle Helligkeit. Ein kalter Wind strich um die kahle Felsenkuppe, in der sich die Höhlung befand.
    Erst jetzt sah Fermaiden, daß sie in der Nacht den Aufstieg bis in die höchsten Bergregionen geschafft hatten. Die Baumgrenze lag unter ihnen, allerdings von undurchdringlichen Nebelbänken verhüllt. Nur im Nordwesten ragte eine noch höhere Gipfelgruppe in den grauweißen Himmel. Ihre Spitzen wirkten wie in Blut getaucht, wo die im Osten aufgehende rote Riesensonne Truhterflieng sie mit ihren Strahlen erreichte.
    Honth erschauderte vor diesem Anblick. Für ihn, der innerhalb der SOL geboren und aufgewachsen war, stellte jeder Planet eine fremdartige, lebensbedrohende Umwelt dar.
    Außerdem erschreckten ihn die riesigen Entfernungen auf der Oberfläche eines Planeten. Man hätte meinen können, für Kinder des Weltalls wären planetarische Entfernungen überhaupt nichts im Vergleich zu den Entfernungen im All.
    Das Gegenteil war der Fall. Die Entfernungen im Weltraum waren zu gewaltig, um einen Raumgeborenen zu beeindrucken.
    Er konnte sie nicht mit den Augen abschätzen, sondern mußte sie von Kontrollen ablesen, auf denen sie als abstrakt wirkende Zahlengruppen erschienen. Auf einem Planeten waren Entfernungen unmittelbar einwirkende Realitäten, vor allem, wenn man sie als Strecken anzusehen hatte, die man zu Fuß würde bewältigen müssen.
    Um sich ein wenig aufzuwärmen, beschloß Honth, einen Rundgang um die Felsenkuppe zu unternehmen.
    Ein gut meterbreites Felsband bot sich als Weg geradezu an.
    Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß keinerlei Tiere in der Nähe waren, die Cesynthra hätten gefährlich werden können, brach er auf.
    Er hatte die Felskuppel zu einem Viertel umrundet, als er Zeuge des Sonnenaufgangs wurde. Über einer rosa schimmernden mächtigen Wolkenbank stieg das scheibenförmig wirkende Riesengebilde aus roter Glut auf, fast ein Viertel des östlichen Himmelsquadranten bedeckend.
    Da Honth Fermaiden, wie jeder Solaner, mit Kosmogonie und Koslogie vertraut war, fragte er sich, ob Pröhndome schon immer der vierte Planet der Sonne Truhterflieng gewesen war oder ob es nicht weitere innere Planeten gab, die nach der Ausdehnung der ursprünglich viel kleineren gelbweißen Sonne von ihr verschlungen worden waren. Er hielt es für möglich, und er dachte darüber nach, ob es auf einem der verschwundenen Planeten ehedem Leben gegeben hatte - vielleicht sogar intelligentes Leben.
    Seine Gedanken brachen ab, als er hinter sich ein knirschendes Geräusch hörte. Er drehte sich um und sah Cesynthra, die schlaftrunken und vor Kälte zitternd auf ihn zukam.
    „Paß auf den Weg auf, bitte!" rief er ihr zu.
    „Warum?" erwiderte Cesynthra verständnislos.
    Honth erkannte, daß seine Gefährtin erst halb wach war. Er ging ihr entgegen und zog sie an sich.
    In diesem Augenblick zerrissen die unter der Felskuppe liegenden Nebelbänke. Erst dadurch wurde die Tiefe erkennbar, in die die Felshänge stürzten. Cesynthra schrie erschrocken auf und wankte. Honth preßte die Lippen zusammen, hielt seine Gefährtin fester umfangen und schob sie weiter von der Außenkante des Felsbandes weg. Auch ihm war beim Anblick der Tiefe schwindlig geworden.
    Der Schreck hatte Cesynthra endgültig zu sich gebracht.
    „Wie sind wir heraufgekommen, Honth?" fragte sie.
    Honth Fermaiden lachte. Es klang unsicher.
    „Im Dunkeln, Cessy. Im Hellen hätten wir uns wahrscheinlich vor den Abgründen unter uns gefürchtet."
    Cesynthra Wardon runzelte die Stirn. Sie hatte den Schock offenbar überwunden. Mit ausgestrecktem Arm deutete sie auf die nordwestliche Gipfelgruppe.
    „Das ist unser Ziel, nehme ich an. Folglich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher