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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster
Autoren: M.H. Rückert
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»Eva, die Einhornreiterin!«
    Sara erinnerte sich, was sie über ihre Schwester gehört hatte. Eigentlich war »Eva« nur ein Platzhalter für den bislang unbekannten Namen einer schönen jungen Frau, die im Februar 1998 nur mit einem leichten ledernen Kostüm bekleidet vor den Toren von Château Montagne gelegen hatte. Sie hatte stets versucht, diese Kleidung zu vernichten, doch immer wieder war sie auf rätselhafte Weise zu ihr zurückgekehrt.
    Und immer wieder befand sich das Einhorn in ihrer Nähe.
    Eva konnte sich nicht an ihre Vergangenheit erinnern. Sie wusste nur, dass Magie und alles, was damit zusammenhing, ihr gestohlen bleiben konnten. Zudem beherrschte sie mehrere Sprachen perfekt. Alle Versuche, ihr die Erinnerung zurückzugeben, blieben erfolglos. Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, dass Eva die Para-Fähigkeit besaß, Magie in sich aufzusaugen und zu speichern, um sie später wieder abzugeben. Dies konnte sie nicht kontrollieren und wollte es auch nicht. Sie hasste diese Para-Fähigkeit und hätte sie am liebsten aufgegeben.
    Bei einem Einkaufsbummel in Lyon wurde sie während der Abwesenheit von Zamorra und Duval ermordet. Einige Zeit später tauchte sie überraschenderweise völlig unversehrt in Italien auf, konnte sich aber an ihren Aufenthalt im Château und die dortigen Erlebnisse nicht erinnern. Mehrmals verschwand sie und tauchte wieder auf, jedes Mal ohne Erinnerung an die vorherigen Geschehnisse, und sie wirkte jedes Mal auch biologisch jünger!
    Und nun hatte sie ein Alter von neun Jahren erreicht.
    Merlin hatte Eva ebenfalls bemerkt. »Meine Tochter«, stammelte er und ging ihr entgegen. Dann stand er vor dem Einhorn und sah Eva stumm an.
    Eva drehte sich so auf dem Rücken des Einhorns, dass ihre Beine zur einen Flanke hinunter baumelten. Sie öffnete die Arme und umarmte Merlin.
    Der Zauberer schloss seine Tochter in die Arme. Tränen rannen über seine Wangen.
    »Vater.« Eva war außerstande, mehr zu sagen. Endlose Augenblicke hielt Merlin sie so fest an sich gedrückt, als wolle er sie nie wieder loslassen. Auch sie schien zu spüren, dass etwas Besonderes geschehen war.
    Nicht nur sie fühlte es, sondern auch Onda und Asmodis. Nachdem die Priesterin berichtet hatte, was vor einigen Tagen mit Zamorra und Nicole geschehen war, richtete sich die Aufmerksamkeit aller auf Merlin und seine Töchter. Sie kamen näher, um zu sehen, was geschehen, war.
    Eine Priesterin, die ein Amulett in Händen hielt, begann zu zittern. Es war unverkennbar, dass sie Vater und Tochter hasste.
    »Das Amulett sieht aus wie Merlins Stern«, flüsterte Tendyke Asmodis zu. Der kniff die Augen zusammen und nickte. Bei dem Schmuckstück handelte es sich um eine handtellergroße Silberscheibe, die man an einer silbernen Halskette vor der Brust trug und die per Schnellverschluss rasch ein- und ausgehakt werden konnte.
    Sara Moon trennte Merlin und Eva wieder. Sie nahm ihre Schwester an die Hand.
    »Ich werde die Einhornreiterin dorthin mitnehmen, wo ich lebe und wache«, erklärte sie. »Dort ist sie sicher. Niemand soll sie mehr bedrohen, wie es in den letzten Jahren geschah.«
    »Ja, verschwinde endlich mit dem Kind der Schande!«, fauchte die Priesterin, die Tendyke aufgef allen war Zugleich warf sie Merlin Zamorras Amulett vor die Füße. »Und du, nimm das mit, ehrloser Lump!«
    »Ausgerechnet du wagst es, mich so zu nennen?«, konterte Merlin zornig. »Du, welche…«
    Die Priesterin wendete sich ohne ein weiteres Wort ab und verschwand.
    Augenblicke später waren auch Sara und Eva verschwunden.
    Und mit Merlin ging ein grundlegender Wandel vor sich…
    ***
    Schwefelklüfte Spiegelwelt
    Während die Nicole Duval der Spiegelwelt ihrem Gefährten alles Schlechte an den Hals wünschte, fühlte dieser sich zufrieden. Er saß auf dem Knochenthron und ließ sich die Ereignisse der letzten Tage durch den Kopf gehen.
    Bisher hatte sein Plan funktioniert. Er ermordete Stygia und nahm ihren Platz als Fürst der Finsternis ein. Dann nahm er die größten Kontrahenten der Hölle gefangen und ließ drei von ihnen töten: den telepathischen Wolf Fenrir, den Sauroiden Reek Norr und schließlich den Schlimmsten von allen, Pater Aurelian. Der Angehörige der Väter der Reinen Gewalt hatte der Hölle ein Schauspiel geboten, wie es noch keiner je zuvor sah.
    Ihn hatte Zamorra höchstpersönlich getötet.
    Die Dämonen waren begeistert gewesen. Zumindest zum größten Teil. Dass der Erzdämon Pluton dabei getötet wurde,
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