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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster
Autoren: M.H. Rückert
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Verlieswächter abgenommen hatte. Eine Sekunde später krachte das Projektil in den Tank des Verfolgerwagens.
    Beide Insassen sprangen aus dem Wagen und beeilten sich, in Deckung zu kommen. Sie liefen in Richtung des gestohlenen Golf GTI. Doch sie kamen nicht weiter als acht Meter.
    Zamorra befand sich immer noch im Schutz seiner Unsichtbarkeit. Zwei Handkantenschläge beendeten ihre Flucht. Die Männer waren bewusstlos, noch ehe sie auf dem Boden aufschlugen. Zamorra griff in ihre Jacken und nahm ihnen zwei Pistolen und ein Handy ab. Die ganze Aktion hatte keine halbe Minute gedauert.
    Dann beeilte er sich, wegzukommen.
    Der getroffene Tank explodierte und zerriss dabei den Wagen.
    ***
    Unendlich langsam zog der Sternenfalke seine Kreise über Broceliânde. Von hier oben überwachte er einen großen Teil von Merlins Zauberwald. So schnell konnte ihn niemand überraschen; er würde jeden Fremden sofort sehen.
    Seine Wachsamkeit hatte einen guten Grund. In den letzten Wochen kamen immer wieder ungebetene Besucher, die den Frieden am Zauberbrunnen störten. Keiner von ihnen konnte Broceliânde gefährlich werden. Schwarzmagisch begabte Wesen konnten hier nicht eindringen. Schon beim Versuch würden sie sterben.
    Nur Befugte durften hier weilen. So wie der Mann, der das Amulett des Meisters besaß. Zamorra oder so ähnlich hieß er. Aber die ungebetenen Besucher störten die Bewohner des Waldes. Das hatte es früher nicht gegeben. Überhaupt war alles in letzter Zeit so… anders.
    Der Sternenfalke wusste nicht, wie er es beschreiben sollte, aber er spürte, dass nichts mehr war, wie es sein sollte. Auch Merlin, sein Meister, benahm sich mit jedem Tag eigenartiger. Dem Falken kam es vor, als wäre er nicht mehr der gleiche Zauberer wie früher.
    Das Land unter dem Falken war hügelig und teilweise dicht mit Bäumen und Büschen bewachsen. Bäche, kleine Seen und freie Wiesenflächen lockerten das Gesamtbild ein wenig auf. Für den Falken war es der schönste Ort der Welt. Er wollte nirgendwo sonst leben.
    Träge bewegte er die Schwingen und verringerte dabei seine Höhe. Er flog gerade über den Zauberbrunnen, den unbestrittenen Mittelpunkt von Broceliânde. Merlins größtes Heiligtum stand im Schatten dreier Bäume. Der Brunnen selbst besaß die Form einer hoch gemauerten Röhre von etwa zweieinhalb Metern Durchmesser; er sah aus wie viele Gegenstücke auf der Erde. Er war bis zur Höhe von knapp einem Meter vierzig aus Backstein erbaut.
    Unter dem Falken, etwa hundert Meter vom Brunnen entfernt, materialisierten gerade zwei Männer. Eine stinkende gelbe Schwefelwolke zog nach oben. Der Sternenfalke krächzte hoch und schrill. Aus Protest stieg er gleich einige Meter höher.
    »Stell dich nicht so an«, brummte der größere der beiden Männer mit kehliger Stimme und winkte dem Falken zu. Bei ihm handelte es sich um einen über sechs Fuß hohen südländischen Typ. Die schwarzen Haare hatte er zurück gekämmt. Alles an ihm wirkte dunkel und gefährlich. Trotzdem machte ihm der Magiebann um Broceliânde nichts aus.
    Der Falke kannte den Mann. Er war schon oft hier gewesen. Er war verantwortlich dafür, dass der Zauberwald vor Jahren zerstört worden war. Zur Strafe musste er ihn später wieder aufforsten. Es handelte sich um Asmodis, den dunklen Bruder von Merlin. Seit seiner Abkehr von der Hölle nannte er sich Sid Amos.
    »Scheint so, als würde er dich kennen«, sagte sein Begleiter. Der Mann war fast so groß wie Sid Amos. Auffallend war, dass er fransenbesetzte Westernkleidung und auf dem Kopf einen Stetson trug. Er wirkte, als sei er gerade einem Cowboyfilm entstiegen. Robert Tendyke, der Sohn des Asmodis, war einer der reichsten Geschäftsleute der Erde. Nur sah man ihm das nicht an.
    »Und ob der mich kennt«, lachte Amos.
    Tendyke legte den Kopf in den Nacken und beobachtete den Sternenfalken. Dessen Körper schien aus purem Sternenhimmel zu bestehen. »Und das am helllichten Tag«, sagte Tendyke im Selbstgespräch. So sehr er sich auch bemühte, er konnte nur die Umrisse des Falken erkennen. Tendyke gewann den Eindruck eines dreidimensionalen Schattens, der auf seiner Körperoberfläche den sternenübersäten Nachthimmel zeigte.
    Mit dieser Einschätzung war er nicht alleine. Bisher war es jedem so gegangen, der den Sternenfalken sah.
    »Musst du immer so stinken, wenn du auftauchst?«, beschwerte sich der Falke. »Das ist ja unerträglich!«
    Asmodis grinste auf die ihm eigene Art. Er sah dann stets wie ein
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