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0783 - Arena der Monster

0783 - Arena der Monster

Titel: 0783 - Arena der Monster
Autoren: M.H. Rückert
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seiner Stelle genauso gehandelt hätte.
    Sie trat in den Gang und kniff die Augen erneut zusammen. Das Licht schmerzte nach der langen Zeit vollkommener Dunkelheit.
    Einer der Wärter hieb ihr mit der flachen Hand auf den Rücken. Sie zuckte zusammen und verkniff sich einen Schmerzenslaut. Sie wollte nicht, dass die Höllendiener etwas von ihrer Schwäche bemerkten.
    »Mach schon, Druidenbrut!«, murrten ihre Wärter.
    »Seit wann haben schleimige Kriecher etwas zu sagen?«, antwortete sie scheinbar eiskalt. Sie versuchte ihre Bewacher zu provozieren.
    »Dasselbe hat Aurelian auch schon versucht«, antwortete der Sprecher der Speerträger mit gehässigem Lachen. »Und als er endlich tot war, haben wir ihn gefressen.«
    Teri verzog vor Abscheu das Gesicht.
    »So war er wenigstens noch für etwas gut«, behauptete einer aus der Menge wider besseres Wissen. Sie hatten Pater Aurelians sterbliche Überreste verbrannt. Kein Dämon konnte den Leichnam berühren, ohne selbst dabei in Gefahr zu geraten. Die Höllenwesen führten es auf die Gebete zurück, die der Pater angesichts seines Todes gemurmelt hatte.
    »Und jetzt geh endlich, damit wir dich möglichst bald sterben sehen«, fluchte ein weiterer Dämonendiener und hieb Teri die Faust auf den Rücken.
    Sie drehte sich langsam um und fixierte den Bewacher. Unglaublich schnell trat sie ihm mit aller Kraft in den Bauch. Er wälzte sich am Boden und stieß Schmerzensschreie aus.
    »Wenn du das noch einmal machst, bringe ich dich um«, drohte sie ihm mit grollender Stimme. »Und da helfen dir auch deine Kumpane nicht.«
    Die Silbermond-Druidin setzte sich langsam in Bewegung, ohne den am Boden Liegenden weiter zu beachten. Ihr furchtloses Auftreten hatte Eindruck erweckt. Die Dämonendiener hatten Respekt vor ihr, sie hielten etwas Abstand. Niemand wagte es mehr, sie zu berühren.
    Stattdessen versuchten sie Teri mit ihren Worten fertig zu machen. Mit scheinbar stoischer Ruhe ließ die Druidin das über sich ergehen.
    Die folgenden Gänge waren düsterer als der Vorraum ihres Verlieses. Teilweise herrschte düsteres Zwielicht in dem unüberschaubaren Labyrinth, durch das sie ihre Wärter trieben. Das bisschen Licht stammte aus unsichtbaren Quellen, geschaffen von dämonischen Kräften.
    Teri blickte an den Wänden entlang, ob sich irgendwie eine Möglichkeit zur Flucht ergab. Doch schon die Menge ihrer Bewacher bewies, dass sie verloren war. Obwohl sie mutlos war, erweckte sie den Eindruck, als habe sie alles unter Kontrolle. Sie gönnte den Wärtern nicht den Triumph, sie hilflos zu sehen.
    Mit einem Mal wurde es heller vor ihnen.
    Blutrotes Licht quoll durch die mächtigen Holzbohlen eines Wehrtores. Es verwandelte die Arena in einen abstoßenden Ort der Grausamkeit. Das Tor öffnete sich, von einer Seilwinde bewegt. Tosender Jubel brandete auf. Die Zuschauer schienen total entfesselt zu sein.
    Teri blieb kurz stehen. Sie atmete tief ein, als könne sie so die nötige Kraft für das Bevorstehende gewinnen.
    Ihr Gegner stand in der Mitte der Arena. Es war der Drache MacFool!
    »Hast du deine Sprache verloren, Druidin?«, spottete der Zamorra der Spiegelwelt. »Mein Freund hier hat den Sauroiden umgebracht, und dich wird er nicht verschonen.«
    Er wollte sie mit seinen Worten treffen. Sie sollte verunsichert werden, damit MacFool leichtes Spiel hatte. Es gab keinen Zweifel daran, wer die Arena als Sieger verlassen würde, doch Zamorra wollte den Kampf schon im Vorfeld entscheiden.
    Noch einmal durfte ihm ein solches Missgeschick wie Plutons Tod nicht passieren. Obwohl Zamorra seiner Sache sicher war, stand er unter gehörigem Druck.
    Langsam bewegte Teri sich auf den Jungdrachen zu. Zamorra beachtete sie dabei nicht. Sie ließ sich nicht ablenken, auch nicht durch das Gebrüll des Publikums. Sie spürte genau, dass MacFool der gefährlichere Gegner war.
    Der bösartige Drache spie ihr Feuer entgegen, kaum dass sie zehn Meter von ihm entfernt war. Teri warf sich zur Seite, um der Attacke zu entgehen.
    Obwohl sie wusste, dass ein Dämpfungsfeld gegen ihre Para-Gaben bestand, versuchte sie instinktiv einen zeitlosen Sprung fünf Meter rückwärts durchzuführen.
    Zu ihrer Überraschung gelang das Vorhaben. Sie empfing mit einem Schlag auch wieder Gedanken. Die Abschirmung war also wieder ausgeschaltet.
    Schreie erklangen von den Zuschauerplätzen. Das Publikum war ebenso erstaunt wie Teri.
    Lucifuge Rofocale war der Einzige, der auf seinem Platz saß, als ginge ihn das alles
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