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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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Hier begannen auch die Bogenlampen, und es war nicht mehr so dunkel.
    Vielleicht hätten sie sich in einer der Nebenstraßen wieder einen Wagen ausleihen können, aber Rhodan verzichtete darauf.
    Mehrere Scheinwerfer nahten. Es mußten drei oder vier Fahrzeuge sein, die in Richtung Raumhafen fuhren.
    „Sollen wir nicht lieber ...?" begann Fermaiden und zeigte in den Schatten der Häuser.
    „Sie haben uns längst gesehen, und wenn sie uns suchen, ist eine Flucht sinnlos. Außerdem habe ich kein besonders schlechtes Gewissen. Da, sehen Sie ..."
    Rhodan und Fermaiden waren stehengeblieben. Faray kam in Begleitung von zwei Uniformierten auf sie zu.
    „Wir wollten Ihnen den Rest des Fußmarsches ersparen", sagte er mit spöttischer Höflichkeit. „Auch wollte ich vermeiden, daß Sie zum zweitenmal gegen unsere Gesetze verstoßen und einen Wagen stehlen. Steigen Sie ein, bitte."
    „Vielleicht sind Sie an einer Erklärung interessiert...", versuchte Rhodan die Angelegenheit herunterzuspielen. Er ignorierte die ablehnende Handbewegung Farays. „Unser Verdacht gegen DAS WORT ist bestärkt worden. Der Wohnwagen ist verschwunden. Und die Explosion des Hauses ..."
    „Ich möchte Ihnen jetzt nicht zuhören", unterbrach ihn der Delegationsleiter. „Geben Sie mir bitte Ihre Funkgeräte."
    Fermaiden wartete, bis Rhodan dem Feyerdaler seinen Armbandtelekom übergab, und folgte dann seinem Beispiel.
    Es hatte keinen Sinn, die Situation noch mehr zu komplizieren.
    Die Fahrzeugkolonne setzte sich stadteinwärts in Bewegung.
    Noch bevor sie die Seitenstraße erreichte, die zum ersten Quartier führte, bog sie nach links ab. Faray, der eine Frage erwartete, winkte ab. Nur einen Augenblick lang dachte Rhodan an Flucht, die unter den gegebenen Umständen nicht allzu schwer gefallen wäre.
    Sie wäre im Endeffekt sinnlos gewesen, und man hätte nichts erreicht. Das Verhältnis zu den Feyerdalern durfte nicht noch gespannter werden, als es ohnehin bereits war. Damit war keiner der beiden Seiten gedient.
    Die Fahrzeuge verließen die Seitenstraße und fuhren durch einen Torbogen in den Innenhof eines quadratisch angelegten Gebäudekomplexes. Scheinwerfer verbreiteten eine fast schmerzhafte Helligkeit. Das Tor schloß sich wieder.
    Faray sagte zu Rhodan: „Betrachten Sie es bitte nicht als Unhöflichkeit, Wenn Sie vorerst hier untergebracht werden. Es geht uns nur um Ihre persönliche Sicherheit, bis Sie nach Caljoohl zurückgeflogen werden, wahrscheinlich schon heute oder morgen."
    „Was ist mit meinen anderen Begleitern?"
    „Man wird sie ebenfalls holen. Sie erhalten dann auch Ihre Funkgeräte zurück. Sollten Sie mit Ihrer wahnwitzigen Vermutung recht haben, so müßten Sie uns für die gesicherte Unterbringung hier dankbar sein. Im übrigen ist DAS WORT schon unterwegs zum engeren Berührungskreis."
    Seine Feststellung widersprach sich, aber Rhodan gab keinen Kommentar. Wortlos folgten er und Fermaiden dem vorangehenden Faray. Hinter ihnen gingen ein halbes Dutzend bewaffnete Feyerdaler.
    Sie waren nun keine Gäste mehr, sondern Gefangene.
    In vier Tagen hatte sich alles grundlegend geändert.
    „Sie werden keinen Grund haben, sich zu beschweren", sagte Faray mit der gewohnten Höflichkeit, wenn auch ohne die üblichen Floskeln. „Die abgesicherten Räume wurden speziell für Sie hergerichtet. Die Türen werden verschlossen, damit niemand Sie belästigen kann."
    Rhodan zog es vor, sich mit einem stummen Kopfnicken zu verabschieden. Zusammen mit Fermaiden untersuchte er die ihnen zur Verfügung gestellten Räume, konnte aber nichts Verdächtiges finden. Die Wohnung ließ keine Bequemlichkeit vermissen. Ein oder zwei Tage würde man es schon aushalten.
    Inzwischen würde DAS WORT den geheimnisvollen Kontinent am Äquator erreicht haben.
    Ihre Mission war so gut wie gescheitert.
     
    *
     
    Der Beamte bestätigte Faray, daß man ihn gut behandelt habe.
    Gemroth erkundigte sich nach dem Verbleib von Rhodan und Fermaiden.
    „Sie werden Ihre Freunde bald wiedersehen", beruhigte ihn Faray. „Sie befinden sich bereits im neuen Quartier. Und nun folgen Sie uns, ehe es hell wird. Sie haben uns schon genug Schwierigkeiten bereitet."
    „Warum erhalten wir keine Funkverbindung zu Rhodan?"
    erkundigte sich Gemroth, der inzwischen mehrmals den Telekom aktiviert und Rhodan um Bestätigung gebeten hatte. „Was ist geschehen?"
    „Nichts ist geschehen, aber wir mußten Ihren Freunden die Geräte abnehmen, damit sie Sie nicht warnen
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