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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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Dann, endlich, lockerte sich das Stück Metall, und er konnte es aus dem Stamm ziehen. Er schob es in die Tasche und setzte die Suche fort.
    Einmal warnte Fermaiden: „Da ist jemand auf der Straße stehengeblieben ...!"
    Rhodan verhielt sich ruhig und schmiegte sich an den Stamm.
    Vorsichtig sah er hinüber zur Straße. Dort war es heller als im Park. Er konnte den Feyerdaler deutlich erkennen, der vor dem nicht geschlossenen Tor stand und das Dunkel des Parks mit seinen Augen zu durchdringen versuchte. Niemand hätte zu sagen vermocht, ob es sich um einen harmlosen und neugierigen Spaziergänger handelte oder um einen Beamten Farays.
    Dann ging der Mann weiter. Seine Schritte verhallten in der Ferne.
    Als Rhodan nahezu ein Dutzend Splitter aus dem Baumstamm entfernt hatte, kehrte er zu Fermaiden zurück. Das letzte Stück ließ er sich einfach fallen.
    „Ihre Nagelfeile ist ein wenig stumpf geworden. Fordern Sie auf der SOL eine neue an."
    Fermaiden grinste in der Dunkelheit.
    „Werde ich tun. Was haben Sie gefunden?"
    „Das werden wir erst bei Licht feststellen können. Zuerst müssen wir versuchen, einen Wagen zu finden. Um Mitternacht werden sicherlich die Beamten abgelöst, dann gibt es Ärger und Nachforschungen. Wenn möglich, möchte ich bis dahin zurück sein. Schon deshalb, weil dann Faray verschärfte Überwachungsmaßnahmen ergreifen wird. Wir aber haben, falls wir Glück haben, den Beweis bereits in der Tasche."
    „Sogar wörtlich", bekräftigte Fermaiden. „Wagen? Die stehen auch nicht einfach so in der Gegend herum."
    „Tun sie schon, aber abgesichert. Wenn wir einen finden, dessen Besitzer zufällig eine Überdosis von diesem grünen Zeug getankt hat, das Sagullia so gut gefällt, kann es passieren, daß der elektronische Zündschlüssel steckt. Sonst müssen wir versuchen, den Antrieb kurzzuschließen. Sie sind Techniker, Fermaiden. Sie sollten das schaffen."
    „Ich bin auch Tierpfleger, aber damit ist noch lange nicht gesagt, daß ich ein Kamel treiben kann."
    „Wäre auch zu langsam", sagte Rhodan und steuerte auf das Parktor zu. „Die Splitter in meiner Tasche sind ziemlich schwer.
    Ich gebe Ihnen die Hälfte ab."
    Sie gingen mit Absicht durch einige Nebenstraßen, da sie annahmen, daß gerade hier mehr parkende Fahrzeuge standen.
    Die generelle Richtung aber hielten sie ein.
     
    *
     
    Nach dem Abendessen versammelten sie sich im Wohnraum.
    Der Beamte Farays war noch immer gefesselt in seinem Sessel. Goor hatte ihm zum Essen die Hände losgebunden und versucht, ihm die Motive der terranischen Handlungsweise zu verdeutlichen. In wohlgesetzten Worten hatte der Beamte ihr zu verstehen gegeben, daß er nichts verstand.
    „Lassen Sie mich mit meinen Vorgesetzten sprechen", bat er nach der langen Diskussion, „damit größeres Unglück vermieden werden kann. DAS WORT gehört zu unseren heiligsten Gütern, und kein Feyerdaler kann es zulassen, daß Fremde es beleidigen."
    Gemroth, der zugehört hatte, mischte sich ein: „Es gibt weder einen Beweis für noch gegen DAS WORT. Aber wir haben viele Gründe zu glauben, daß dieses WORT nicht das ist, was es zu sein vorgibt. Wir sind gezwungen, selbst Nachforschungen anzustellen, auch ohne die Erlaubnis Ihrer Vorgesetzten. Das wäre alles."
    „Warum? Ist es Ihre Angelegenheit?"
    „Nur zum Teil. Aber sie geht uns an. Wir sind Ihrem Volk zu Dank verpflichtet. Auf diesem Weg können wir ihn abstatten."
    „Ein seltsamer Weg, finden Sie nicht?"
    „Das wird sich noch erweisen." Gemroth schien seiner eigenen Meinung nach bereits zuviel geredet zu haben, denn er nickte Goor zu und ging zum Fenster. Schweigsam sah er hinaus in die stille Nacht. Ab und zu nur fuhr ein Auto vorbei. Auch im Haus war es ruhig. Niemand kümmerte sich um sie, und auch das Videogerät blieb stumm.
    Cesynthra Wardon war es, die an ein naheliegendes Problem dachte.
    „Wann sollen Sie abgelöst werden?" fragte sie den Beamten.
    Der Feyerdaler lächelte breit. „Sie erwarten doch wohl nicht von mir, daß ich Ihnen das sage?"
    „Warum nicht?"
    „Ich muß den Vorfall melden, das werden Sie einsehen. Aber warum sollte ich meine Ablösung in eine Falle locken? Sie wird kommen und Verdacht schöpfen. Vielleicht ist es Faray selbst, der kommt." Cesynthra wandte sich ab. Bald war es Mitternacht.
    Niemand schien Lust zu haben, schon schlafen zu gehen. Sie warteten auf die Rückkehr von Rhodan und Fermaiden. Da strenges Funkverbot bestand, konnten Sie auch keinen Kontakt zu den
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