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0781 - Gegner im Dunkel

Titel: 0781 - Gegner im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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konnten."
    Sagullia reichte Goor Toschilla galant seinen Arm.
    „Darf ich bitten, Gnädigste? Ich führe Sie jetzt in ein besseres Hotel."
    Faray griff die Bemerkung auf.
    „Vor allen Dingen ist es ein sicheres Hotel", sagte er.
    Diesen Eindruck hatten die Terraner allerdings auch, als sich das große Tor hinter ihnen schloß. Ohne Rhodan fühlten sie sich hilflos, aber die Gewißheit, ihn bald wiederzusehen, gab ihnen Zuversicht. Es war ihnen klar, daß sie endgültig im Gefängnis gelandet waren, nachdem sie noch vor vier Tagen als Ehrengäste empfangen und gefeiert wurden.
    Und das alles nur, weil sie die Feyerdaler vor einer Gefahr warnen wollten.
    Vor einer Gefahr, deren Natur sie selbst nicht kannten.
     
    *
     
    Draußen wurde es hell, aber diesmal war der Blick durchs Fenster nicht so freundlich wie in den beiden früheren Quartieren. Man sah lediglich auf den quadratischen Innenhof und gegen die Mauern der anderen Gebäude. Natürlich herrschte auch hier peinlichste Sauberkeit. Unaufhörlich waren die Roboter bei der Arbeit.
    Sie hatten ein paar Stunden geschlafen und versammelten sich im größten Raum der neuen Wohnung. Rhodan berichtete von dem nächtlichen Ausflug und teilte seinen Begleitern mit, was Faray ihm gesagt hatte.
    „Sie werden uns also nach Caljoohl zurückschicken, und niemand wird dagegen etwas unternehmen können. DAS WORT aber ist unterwegs dorthin, wo wir gern hingekommen wären. Ich weiß nicht, was geschehen wird, aber für die Feyerdaler wird es sicher ein böses Erwachen geben."
    „Sie sind selbst daran schuld", knurrte Gemroth etwas schadenfroh.
    Rhodan nickte ihm zu.
    „Natürlich sind sie das, aber ich frage mich auch, ob wir wirklich alles getan haben, um ihnen zu helfen."
    „Was sollen wir denn noch mehr tun?" fragte Mullin.
    „Das weiß ich auch nicht", gab Rhodan ein wenig entmutigt zu.
    „Wir können ja keine Gewalt anwenden, nur um sie von der Doppelzüngigkeit des WORTES zu überzeugen." Er machte eine kurze Pause, und bevor ihn jemand unterbrechen konnte, fuhr er fort: „Ich habe lange darüber nachgedacht, vielleicht habe ich eine Erklärung gefunden. Wir haben festgestellt, daß DAS WORT nicht das ist, was es zu sein vorgibt. Wir sollten es anders formulieren, um der Wahrheit vielleicht näher zu kommen :DAS WORT ist nicht mehr DAS WORT! Es wird von einer anderen Macht beherrscht, möglicherweise von einer Mimikry-Wesenheit.
    Als Beweis dafür könnte unter Umständen der ausgetauschte Interpret gelten, von dem die anderen vielleicht gar nichts wissen."
    „Wer sollte denn DAS WORT übernommen haben und aus welchen Gründen?" fragte Cesynthra Wardon.
    „Um das beantworten zu können, müßten wir uns zuerst über die Motive klarwerden. Die Macht, die nun hinter dem WORT steckt, verfolgt das Ziel, Kontakt mit dem Berührungskreis zu bekommen, also der Führungsschicht der Feyerdaler.
    Wir wissen selbst, wie schwierig es ist, dieses Ziel zu erreichen - wir jedenfalls haben es nicht geschafft. Wir wissen aber auch, daß jemand im Hintergrund uns unterstützt, das hat die bestandene Prüfung als Feinsprecher bewiesen.
    Zwei uns unbekannte Mächte bekämpfen sich also, und wir sind eine Art Spielball geworden. Nur ahnen die Feyerdaler nichts von dem, was um sie herum vorgeht."
    Es war Rhodan klar, daß ihm seine sieben Begleiter in keiner Phase des Geschehens helfen konnten, dazu waren sie viel zuwenig in die vorangegangenen Ereignisse eingeweiht. Was wußten sie schon von den Feyerdalern, von den Tbahrgs? Oder gar von der sagenhaften Inkarnation VERNOC?
    Wenn er ehrlich sein wollte, mußte er sich eingestehen, selbst nicht allzuviel zu wissen, aber immerhin sollten die wenigen Anhaltspunkte genügen, eine oder zwei Theorien aufzustellen.
    Sagen und Prophezeiungen beruhten immer auf einem Kern Wahrheit, das hatte die Geschichte immer wieder ergeben.
    Prophezeiungen...!
    Es fiel Rhodan plötzlich wie Schuppen von den Augen.
    Hatte man nicht ihn selbst, Rhodan, noch vor wenigen Wochen für den angekündigten Abgesandten der blenderischen Inkarnation VERNOC gehalten, der eines Tages kommen sollte?
    DAS WORT...!
    Natürlich, das war es!
    DAS WORT handelte im Auftrag VERNOCs, um die Macht der Feyerdaler zu brechen. DAS WORT war in seiner Gesamtheit ausgetauscht worden, und nun drang es bis in das Machtzentrum der Feyerdaler vor, die keine Ahnung von der Gefahr hatten, in der sie nun schwebten.
    DAS WORT als willfähriges Instrument der gefürchteten Inkarnation
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