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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald
Autoren: M.H. Rückert
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Mehrmals verschwand sie und tauchte wieder auf, jedes Mal ohne Erinnerung an die vorherigen Geschehnisse, und sie wirkte jedes Mal auch biologisch jünger!
    Und derzeit befand Eva sich in Château Montagne.
    Gleichzeitig tauchte ihre Halbschwester in Caermardhin auf…
    Gleichzeitig? Was für ein Zufall!
    Oder steckte eine gewisse Absicht dahinter?
    Zamorra fragte sich, was Sara Moons Auftauchen in Merlins Burg Caermardhin zu bedeuten hatte. Soweit ihm bekannt war, wurde Sara Wächterin über die Zeitebenen, um zu verhindern, dass es noch einmal zu zerstörerischen oder Universum erschütternden Zeitparadoxa kam.
    Aus dem letzten Paradoxon entstand bekanntlich die Spiegelwelt. Jene Welt, auf der dieselben Menschen existierten wie auf der Erde. Mit dem Unterschied, dass, wer auf unserer Erde »gut« war, auf der Spiegelwelt »böse« war und umgekehrt.
    Selbst Sara Moon als Wächterin konnte dieses Paradoxon seinerzeit nicht verhindern. [7] [8]
    Was also wollte Sara von ihrem Vater?
    Um das herauszufinden, musste er unbedingt wieder nach Caermardhin gelangen. Selbst auf die Gefahr hin, dass ihn der Alte wieder hinauswarf. Im Beisein seiner Tochter würde er sich beherrschen und Zamorra bestimmt nicht angreifen.
    Das hoffte der Parapsychologe zumindest.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich erneut auf Caermardhin als Zielpunkt.
    Eine eigenartige Spannung erfüllte ihn. Gerade so, als würde er unter Strom stehen. Etwas rann an Nacken und Oberkörper abwärts und strömte über seinen ganzen Körper, bis in die Zehenspitzen. Wie ein eiskalter Schauer von innen.
    Das war ihm beim Transportvorgang mit den Regenbogenblumen so noch nicht pässiert.
    Er öffnete die Augen, in der Hoffnung, dass der Transport erfolgt wäre, doch er wurde bitter enttäuscht.
    Er stand immer noch im Kellergewölbe seines Schlosses.
    Der Transport hatte überhaupt nicht stattgefunden.
    Nun wusste er auch, was die eigenartige Spannung zu bedeuten hatte: Merlin hatte die Verbindung nach Caermardhin unterbrochen.
    Ihm schien, als würden die Regenbogenblumen flüstern: »Dieser Weg ist ab sofort für dich versperrt!«
    »Merde!«, schimpfte er, als er aus den Blumen heraustrat. Erst dann traf ihn die Erkenntnis richtig.
    Der Weg zu Merlins Burg war für ihn blockiert!
    ***
    Es war so verwirrend! Gerade eben hatte ihn Asmodis besucht, sein Bruder. Auch die kleine Einhornreiterin, die von Zamorra und Nicole Duval »Eva« genannt wurde, hatte nach langer Zeit wieder einmal zu ihm gefunden. Aber es war so seltsam. Sie sagten, dass sie nicht Eva und Asmodis wären, sondern Sara und Zamorra. Wussten sie denn nicht mehr, wer sie waren?
    Beide Besuche endeten damit, dass er seine Gäste hinauswarf.
    Eine tiefe Leere herrschte in ihm. Aus welchem Grund fühlte er sich so kraftlos? Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die nächste Wand und atmete schwer. Dann setzte er sich auf den blanken Boden. Ein Blick zur Seite zeigte ihm, dass er neben dem Eingang zum Saal des Wissens hockte.
    Wenigstens etwas Bekanntes, Unveränderliches.
    Er schloss die Augen vor Erschöpfung. Wieder umschwebten ihn die Gedankenbilder, an die er sich regelrecht klammerte, weil auch sie etwas Vertrautes enthielten. Sie bildeten einen geistigen Anker für ihn. Das rettete ihn vor dem Wahnsinn.
    Aber die vertrauten Bilder in seinem Geist hatten sich geändert. Nur um kleine Nuancen, aber sie waren anders als sonst. Er seufzte und wusste Wirklichkeit und Änderung nicht mehr zu unterscheiden.
    Da wurde Merlin von der zweiten Vision umfangen:
    Erneut sah er sich an Evas Seite.
    Sie schlenderten weiter durch den Zauberwald. Das Bild setzte da an, wo das andere aufgehört hatte, und doch wusste Merlin, dass die Zeit nicht stimmte. Es war nicht die gleiche Zeitphase wie zuvor.
    Denn Eva war älter.
    Und sie trug auch nicht das kurze Kleid von vorhin, sondern ein beiges Kleid, das vorne atemberaubende Ausblicke ermöglichte.
    Und ihre langen braunen Haare fielen auf den Rücken.
    Braune Haare? Aber sie war doch blond!
    In der linken Hand hielt sie einen dreizackigen Dolch. Der Griff des Dolches war mit einem roten Edelstein besetzt. Er sah aus wie ein drohendes Auge.
    Hinter Eva stand ihr Einhorn. Ihr ständiger, treuer Begleiter. Ihm schien es undenkbar, dass seine Tochter ohne ihr geliebtes Tier unterwegs war.
    Aber es besaß auf einmal drei Hörner!
    Merlin schloss die Augen. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    Als er die Augen wieder öffnete, war alles wie üblich. Eva war blond, sie
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