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0779 - Tod in Merlins Zauberwald

0779 - Tod in Merlins Zauberwald

Titel: 0779 - Tod in Merlins Zauberwald
Autoren: M.H. Rückert
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hatte.
    Er war tot, noch bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Duval blickte den Toten fassungslos an. Sie schüttelte den Kopf, als könne sie damit das Gesehene ungeschehen machen.
    »Warum hast du das getan?«, stöhnte sie.
    Sie war entsetzt und erschüttert. Sie hätte ihm viel zugetraut, aber nicht das.
    Zamorra hob die Waffe etwas an. Sein Grinsen wurde etwas breiter. Er sah sehr zufrieden aus.
    »Nein«, schrie Nicole. »Das kannst du mir nicht antun!«
    »Warum eigentlich nicht?«, antwortete Zamorra mit einer Frage.
    Dann richtete er seine Pistole auf sie.
    Nicole wusste vom Plan mit Avalon. Sie wusste auch, dass zwei Personen sterben sollten, um dorthin zu gelangen. Es war doch alles schon ausgemacht. Sollte sie etwa die andere Person sein?
    »Nein!«, bettelte sie. »Bitte, tu das nicht!«
    Panik drohte sie zu überwältigen. Ihr Herz schlug schneller, und ihre Hände zitterten.
    Er blickte sie sezierend an, so als wäre sie nicht ein Mensch, sondern ein Gegenstand, der untersucht werden musste.
    »Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, dass er dein Liebhaber war?«, fragte Zamorra spöttisch. »Und das über einen sehr langen Zeitraum. Was hast du nicht alles unternommen, um es vor mir geheim zu halten.«
    Er lachte meckernd. Es war kein freundliches Lachen. Er verspottete sie damit, machte sich über sie lustig.
    »Mit dieser Information hat er seine Schuldigkeit getan, ich brauche ihn nicht länger - weder als Informanten noch als Rivalen.«
    Er steckte die Waffe wieder ein.
    Nicole schloss kurz die Augen. Sie griff sich mit zitternden Händen an die Brust.
    »Eines-Tages«, murmelte sie, »wenn ich dich Mistkerl nicht mehr brauche, bringe ich dich um…«
    »Eines Tages? Der Tag kommt nie«, antwortete er höhnisch. »Du bist doch zu allem fähig und zu nichts zu gebrauchen!«
    Sie erwiderte nichts darauf, doch ihr Blick sprach Bände. Sie fürchtete ihn und wünschte ihm den Tod. Er wusste das, aber es schien ihm nichts auszumachen. Solange er Nicole brauchte, würde er sie benutzen.
    »Es ist so weit«, sagte Zamorra zu seinem Besucher. »Wenn er nach Avalon geht, stellen wir ihm eine Falle. Es ist jetzt an der Zeit, endgültig zuzuschlagen!«
    ***
    Ein letztes Mal legte er ihnen seinen Plan dar. Dann blickte er auf seine Gefährtin.
    »Kleine Änderung, Nicole, du gehst an meiner Stelle mit nach Avalon«, bestimmte Zamorra.
    »Aber ich dachte, du würdest mitgehen«, hauchte Duval.
    »So, dachtest du…« Er verzog das Gesicht wieder zu diesem wölfischen Lächeln, das sie so sehr an ihm hasste. »Dann hast du eben falsch gedacht.«
    »Es war doch so ausgemacht.« Mehr brachte sie nicht vor. Sie wusste, dass es sinnlos war, mit ihm darüber zu diskutieren, doch sie klammerte sich an diesen Strohhalm. Vielleicht würde er ja einmal einlenken.
    »Und ich habe soeben meinen Plan kurzfristig leicht abgeändert. Wir sind schließlich flexibel«, bellte er sie an. »Hast du vielleicht etwas dagegen?«
    Sie blickte ihn an und nickte fast unmerklich. Sie hatte gewusst, dass ihr Widerstreben nichts nützen würde.
    »Das ist dein Pech. Sei froh, dass ich dir die Möglichkeit zum Überleben gebe.« Er sagte nicht, dass dies von Anfang an zu seinem Plan gehörte hatte, aber die beiden wussten es auch so.
    »Und wenn es in die Hose geht, Alter?«
    »Das glaubst du doch selbst nicht«, antwortete Zamorra dem Firmenchef. »Wir haben doch die ganze Aktion schon durchgekaut. Ihr wisst, was ihr zu tun habt.«
    »Aber wenn etwas dabei schief geht?«
    »Du bist im Laufe deines langen Lebens schon so oft auf Avalon gewesen, und nie ist etwas schief gegangen«, behauptete Zamorra wider besseres Wissen.
    »Ach, und der Kleine Riese, der mich das letzte Mal in die Irre führte? Findest du, dass das in Ordnung war?« [15]
    »Sei doch froh darüber. Sonst wüssten wir weniger.«
    »Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
    »Du weißt, was zu tun ist?«, fragte Zamorra statt einer Antwort.
    »Ich tue es nur sehr ungern«, antwortete sein Besucher. »Aber angesichts deiner Waffe bleibt mir keine andere Wahl…«
    »Da hast du Recht.«
    Zamorra hielt ihm die Pistole an die Schläfe. Der Firmenchef schluckte. Sein Gesicht war kalkweiß. Er war sicher, dass er auf jeden Fall überleben würde, eine Heidenangst hatte er doch immer wieder, und an unbeschreiblichen Schmerzen wollte er garnicht denken.
    »Ich hasse dich, Zamorra«, knirschte er. Schweiß lief ihm über das Gesicht.
    Angstschweiß.
    »Ich weiß«, antwortete der Meister
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