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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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du!«
    Uljaki wollte noch etwas hinzufügen, doch er schwieg, weil er über sich etwas gehört hatte. Auf der Außenseite des Dachs waren die Geräusche zu vernehmen. Dort bewegte sich jemand. Ein Körper, der über das Metall kratzte und schleifte.
    Branco deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger hoch. »Das ist eine der Bräute!«, hauchte er. »Wir sollten jetzt wirklich von hier verschwinden. Wenn du nicht mitkommen willst, gehe ich allein.«
    »Lieber erschieße ich dich!«
    Branco blieb gelassen. Er wusste, dass der andere bluffte. »Das wäre nicht gut, mein Lieber, denn ich bin derjenige, der sich in der Gegend noch auskennt.«
    »Scheiße auch.« Krishan stand auf, weil Branco sich erhoben hatte.
    Er ließ dem Gefangenen den Vortritt, der sich so leise wie möglich über die schräge Ladefläche bewegte und dabei flüsternd zu verstehen gab, dass es auch zu spät sein konnte.
    »Dann beeile dich!«
    Branco blieb trotz der Eile vorsichtig. Er stand an der Tür und lauschte in die Finsternis. Es war nicht so still, wie es hätte sein müssen. Neben der rechten Wagenseite hörte er ein Rascheln, als würde ein Gegenstand durch das Laub des Grabens bewegt werden. Das Rascheln wurde untermalt von saugenden, schmatzenden Geräuschen, von einem tiefen Ächzen und Stöhnen und auch satt klingenden Grunzgeräuschen.
    Noch waren der oder die Vampire beschäftigt, und das war auch gut so. Wenn sie schnell genug handelten, würden sie auch in der Dunkelheit der Nacht verschwinden können.
    Er sprang hinaus, landete weich, schaute sich um, sah keinen Blutsauger auf der Straße und winkte seinem von nun an Verbündeten.
    Auch Krishan sprang nach draußen. Er wollte etwas sagen, aber Branco legte einen Finger auf seine Lippen.
    Da schwieg Krishan und lief hinter ihm her. Mit wenigen Schritten hatten sie die Straße überquert und übersprangen auch den Graben an der anderen Seite. Sie landeten im weichen, zum Teil auch sperrigen Unterholz, das unter ihnen zusammenbrach. Natürlich verursachten sie Geräusche, was beiden nicht gefiel, aber es war nun nicht anders zu machen. Als sich Krishan umdrehen wollte, packte ihn Uljaki am Ärmel seiner Uniform und zerrte ihn herum. »Wir müssen weiter, verdammt!«
    »Aber mein Kollege.«
    »Den wirst du vielleicht als Blutsauger wiedersehen.«
    »Und der Fahrer?«
    »Den auch!«
    Krishan zischte eine Verwünschung durch die Zähne und folgte Branco, der wie ein Schatten zwischen die Bäume tauchte und dabei mit den Dunstschwaden verschwand.
    Der Beamte stolperte hinter ihm her. Sein Herz klopfte rasend schnell. Er hatte Furcht davor, den Mann aus den Augen zu verlieren, sah ihn auch nicht, stolperte mit gesenktem Kopf weiter und rief mit einer kläglich klingenden Stimme nach ihm.
    »Hier bin ich!«
    Krishan stoppte. Dicht vor einem Ast, der fast seinen Schädel erwischt hätte. Er schaute nach rechts, wo Krishan auf dem Boden hockte und damit beschäftigt war, einen niedrig wachsenden Ast vom Baumstamm abzubrechen. »Hilf mir mal!«, keuchte er.
    »Wofür?«
    »Wir brauchen eine Waffe.«
    Krishan fragte nicht mehr. Gemeinsam schafften sie es, den Ast vom Stamm zu reißen. Krishan hielt ihn fest. Er war mehr als halb so groß wie er. »Was willst du denn damit? Auf einen Blutsauger einprügeln?«
    »Zur Not auch.«
    Krishan nickte, drehte sich und hob die Schultern. »Bisher habe ich noch keinen gesehen.«
    »Sei froh.«
    »Bin ich auch. Sollen wir tiefer in den Wald hinein?«
    »Ja, wir arbeiten uns ein Stück den Hang hoch, später werden wir parallel zur Straße weiterlaufen. Klar?«
    »Ja!«
    Branco übernahm die Führung, und Krishan blieb so dicht hinter ihm, dass er dessen Atem in seinem Nacken spürte. Wie ein warmer Strom glitt er über die Halshaut hinweg.
    Sie durften sich alles leisten, nur keine Schwäche, denn die wurde von den Blutsaugern eiskalt ausgenutzt. Auch wenn sie einen Blick nach rechts in Richtung Straße warfen, so war von ihr nichts zu sehen. Die Laub- und Nadelbäume standen einfach zu dicht beisammen.
    Das war gut so, denn das gab ihnen eine Chance. Es war nicht einfach für die beiden, sich durchzuschlagen. Immer wieder rutschten sie auf dem glatten Boden ab oder verfingen sich in Wurzeln, die glatt und wie erstarrte Schlangenkörper aus dem Erdreich wuchsen.
    Sie kämpften sich vor.
    Sie fielen auch mal hin, und der Dunst umgab sie wie Totenschleier. Es war kalt geworden. Weiter oben in den Bergen war bereits der erste Schnee des herannahenden Winters
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