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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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gefallen, aber beide Männer froren nicht. Die Anstrengung und auch die Angst ließen sie schwitzen, und sie kämpften sich immer weiter vor.
    Dann rutschte Krishan aus. Sein rechtes Bein war auf einer glatten Stelle zur Seite geglitten, als hätte ihm jemand einen Schlag in die Kniekehle verpasst. Sofort kippte er um, verlor jeglichen Halt und rutschte auf der Schräge nach unten. Sein Fluch wurde von Uljaki gehört. Der blieb stehen und drehte sich um.
    Krishan hatte Glück, denn weit rutschte er nicht. Ein sperriges Gebüsch hielt ihn auf, und die starren Zweige griffen nach ihm wie erstarrte Hände, aber sie hielten ihn auch fest.
    »Wo bist du, verdammt?«, hörte er über sich die Stimme des Gefangenen.
    »Hier, unter dir.«
    »Scheiße.«
    »Kommst du?«
    »Ja, verdammt!«
    Beide Männer ärgerten sich, keine Taschenlampe zu besitzen. So mussten sie in der Dunkelheit weiter. Krishan sah den Mann und hatte den Eindruck, als würde von oben her etwas auf ihn zurollen.
    Aber der andere fing sich, und Krishan sah das Gesicht dicht vor seinem. Es war verzerrt. »Beim nächsten Mal pass besser auf!«
    »Kann dir auch passieren!«
    Uljaki ging nicht darauf ein. »Hast du dich verletzt?«
    »Nein.«
    »Dann komm hoch.«
    Die beiden sprachen nur flüsternd, denn jeder von ihnen wusste, dass die Gefahr nicht vorbei war. Ihnen war auch nicht bekannt, wie viele Blutbräute durch die Nacht schlichen. Jedenfalls stand eines fest: Sie rochen die Menschen, sie nahmen deren frisches Blut schon von weitem wahr, und sie würden mit einer Verfolgung nie aufhören. Immer weiter gehen, immer der Spur nach, denn ihre Kräfte erlahmten so gut wie nie.
    Der Hang war sehr steil, sodass einer den anderen stützen musste.
    Keiner von ihnen wollte kippen.
    »Komm jetzt hoch!«, keuchte Branco. »Da oben gibt es wenigstens so etwas wie einen Pfad.«
    Krishan schwieg. Diese verdammte Lauferei war nichts für ihn. Je weiter er sich auch gedanklich von den schlimmen Vorgängen entfernte, umso ungewöhnlicher und auch unglaublicher kamen sie ihm vor, und er rechnete damit, dass sie sich alles eingebildet hatten.
    Keuchend blieben die Männer stehen, und Krishan schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, aber allmählich sollten wir wieder zurück auf die Straße gehen, finde ich.«
    »Und dann?«
    Krishan rang nach Luft und spie aus. »Ganz einfach. Wir laufen auf der Straße weiter.«
    »Und den Bräuten in die Arme!«
    »Ich habe keine gesehen.«
    »Nein, wir bleiben hier oben.«
    Krishan wollte widersprechen, ließ es dann doch bleiben, denn der andere kannte sich hier besser aus. So hob er die Schultern und trottete Branco hinterher, der sich in der oft stockigen Dunkelheit bestens zurechtfand und sich kaum einen Fehltritt leistete.
    Krishan fürchtete sich. Er hatte das Gefühl, durch einen Geisterwald zu stapfen, in dem es vor Gefahren nur so lauerte. Sie hielten sich nur verborgen, die Wesen der Nacht, die Geister, die Gespenster, die schwarzen Dämonen, und sie gaben nur hin und wieder durch ein Rascheln oder Schaben zu erkennen, dass sie noch in der Nähe lauerten.
    Branco blieb so plötzlich stehen, dass Krishan es zu spät bemerkte und auch nicht mehr rechtzeitig genug anhalten konnte, sodass er gegen ihn lief.
    Beide fluchten. Nur hatte sich Branco schneller unter Kontrolle, als er seinen Gefährten rauh anfuhr, aber trotzdem flüsterte: »Halt jetzt dein Maul!«
    Krishan schwieg. Es passte ihm zwar nicht, was der Typ mit ihm machte, schließlich sollte er in eine Anstalt geschafft werden, nur hatten sich jetzt die Vorzeichen verändert. Branco hatte das Kommando übernommen, und Krishan musste allmählich einsehen, dass er doch nicht so verrückt im Kopf war, wie man angenommen hatte.
    Uljaki wusste sehr genau, was er tat, auch jetzt, als er eine Hand auf die Schulter seines Gefährten legte und ihn durch einen Druck dazu zwang, sich hinzuknien.
    »Mach schon!«
    Krishan tat es. Er schnaufte, was dem anderen auch nicht gefiel.
    »Keinen Laut!«
    »Scheiße, was ist denn?«
    »Ich habe etwas gehört.«
    »Was?«
    »Weiß nicht, ein fremdes Geräusch.«
    »Das war der Wind.«
    »Ja, das hoffe ich auch.« Er hatte sich angehört, als wäre er nicht der Überzeugung, und jetzt lauerten beide darauf, ob sich ein Teil des Verdachts bestätigen würde.
    Sie hockten vor- und auch nebeneinander. Branco hielt den Stock waagerecht und lauschte in die Dunkelheit hinein.
    Sie umgab die beiden Männer wie eine Wand, in der zahlreiche Gefahren
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