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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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herumfahren.«
    »Ich bin nüchtern.«
    Peter grinste nur. »Aber du stinkst.«
    »Na und?« Krishan lachte. Dann deutete er auf den Gefangenen.
    »Dieser Hund stinkt auch. Aber er hat es schlechter. Er wird bald in unserem Schloss hocken und zwischen all den Kadavern noch mehr stinken.« Er glotzte Branco an. »Du wirst bei lebendigem Leibe verrotten! Wer einmal im Schloss sitzt, der kommt da nicht mehr raus. Irgendwo hast du Mist gebaut, und das ist dein Pech, mein Freund.«
    »Kann sein.«
    »Mehr sagst du nicht?«
    »Nein!«
    »Warum denn nicht?«
    Branco schaute auf seine locker gefesselten Hände. »Weil es keinen Sinn haben würde.«
    Der Wächter kicherte und prustete. Speichel sprühte aus seinem Mund. »Hast du das gehört, Peter? Er will sich nicht mit uns unterhalten. Wir sind ihm nicht fein genug. Weißt du, was man mit solchen Pinkeln macht?«
    »Interessiert mich nicht.«
    »Aber mich.«
    »Dann sag es doch!«
    Der dicke Krishan stierte den Gefangenen an. »Typen wie dir tritt man so lange in die fette Wampe, bis euch der Darm aus dem Maul rauskommt.«
    Er lachte roh, schlug auf seine Schenkel und bekam mit, wie sein Nebenmann müde grinste. Krishan war bekannt für seine dämlichen Witze, wobei man allerdings nie wusste, ob es wirklich nur ein Witz war. Dieser dicke Mensch war auf keinen Fall gemütlich, er glich eher einem gefühlsmäßigen Chamäleon, das sich von einem Augenblick zum anderen in eine Bestie verwandeln konnte.
    »Na, hast du es gehört, Uljaki?«
    Branco nickte. »Das habe ich.«
    »Gefällt es dir?«
    »Bestimmt nicht.«
    Der Dicke beugte sich vor. Er scharrte mit den Füßen, die in Schaftstiefeln steckten. »Soll ich dir noch sagen, was ich mit dir machen würde, du Schwein?«
    Branco hob die Schultern. »Ich habe dir nichts getan.«
    Derartige Antworten gefielen Krishan. Er liebte es, wenn jemand vor ihm kuschte, auch wenn es nur verbal war. Er verzog die dicken Lippen. Seine Augen glänzten. Dann schielte er nach links, wo sein Kumpan hockte, der lethargisch zu Boden starrte und sich eigentlich um nichts kümmerte. Krishan ergriff die Gelegenheit auch deshalb, weil der Körper des Mannes zuckte, und diese Reaktion kannte er, denn Peter stand kurz vor dem Einschlafen.
    Das gab Krishan Gelegenheit, sich die Feldflasche zu schnappen und noch hastig einen Schluck zu trinken.
    Branco beruhigte sich etwas. Er lachte kehlig. Okay, sie würden sich wundern. Er würde ihnen etwas erzählen. Vielleicht war das seine letzte Chance. »Du bist hier geboren, nicht?«, flüsterte er.
    »Klar.«
    »Dann kennst du dich aus – oder?«
    »Was soll das?«
    »Ich will dich nur warnen«, flüsterte der Gefangene. »Es ist wieder vieles anders geworden, denn in diesem Land gibt es eine geheime Macht. Nicht mehr die Sekuritate, das ist vorbei, es herrschen andere Gesetze, die alten, verstehst du?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Es wird alles anders werden, mein Freund. Du wirst dich wundern, was da läuft.«
    Krishan gähnte. Er zeigte damit an, wie sehr er sich über die Worte langweilte. »Du willst wohl, dass ich dich bedauere, wie?«
    »Nein, du nicht. Wenn einer jemand bedauert, dann bin ich es, verstehst du?«
    »Ach ja?«
    »Aber immer doch. Ich muss dich bedauern, denn du bist einer von vielen, die überhaupt nicht wissen, wo es langgeht, mein Freund. Hier wird alles zugemauert. Du wirst keine Chance erhalten, denn du gehst mit offenen Augen in die Hölle.«
    »Hör auf!«
    »Nein, ich höre nicht auf, denn ich will dich retten. Ich will deine Seele retten, wenn du verstehst.«
    »Ich bin nicht verloren.«
    Branco Uljaki spürte, dass er allmählich Überwasser bekam.
    »Nicht verloren?«, flüsterte er, »dass ich nicht lache. Und ob du verloren bist. Du bist schon jetzt tot, nein, du bist ein Untoter, denn die anderen Mächte lauern dir auf. Ich weiß es, ich habe sie gesehen, sie sind die Gespenster der Nacht.«
    Er senkte seine Stimme und stellte fest, dass Krishan eine Gänsehaut bekam, was nicht am Schnarchen seines mittlerweile eingeschlafenen Kumpans lag. Es waren allein die Worte, die ihm, dem Einheimischen, der an Vampire und böse Geister glaubte, kalte Schauer über den Rücken jagte. Natürlich kannte er die Geschichten von Vampiren und Wölfen, die sich in den einsamen Wäldern der Karpaten zurückgezogen hatten. Das alles war ihm längst klar geworden, und er kannte dies seit seiner Jugend.
    »Jetzt hast du Angst, wie?«
    Krishan beschloss, diese Furcht nicht zu zeigen. Er trug
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