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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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lauern konnten. Die Bäume waren noch zu erkennen, auch das dichte Buschwerk oder die blass wirkenden Farne, deren Blätter wie erstarrte Fächer aussahen.
    Nichts tat sich.
    Krishan spürte, dass seine anfängliche Aufgeregtheit verschwand.
    Der Herzschlag beruhigte sich wieder.
    Der Dunst hatte sich nicht mehr verdichtet. Er war sogar weniger geworden und sammelte sich mehr am Fuße des Hangs, wo auch die Straße entlanglief.
    Etwas knackte schräg hinter ihnen.
    Beide hörten das Geräusch, und nur Branco schnellte hoch, während Krishan hocken blieb. »Nicht bewegen!«, flüsterte Branco, der über den Kopf des anderen hinweg in eine bestimmte Richtung schaute. Der Blick blieb mehr auf den Pfad geheftet, denn von dort war der fremde Laut an seine Ohren gedrungen.
    Kam dort jemand?
    Konnte man Vampire riechen? Stanken sie nach Moder oder nach altem Blut?
    Eigentlich schon, doch im Wald gab es derartig viele Gerüche, dass fremde kaum auffielen. Im Herbst roch es auch in der Natur nach Sterben und Verwesung.
    Noch einmal das Knacken!
    Diesmal näher.
    »Soll ich nicht aufstehen?«
    »Nein, verdammt!«
    Krishan schielte hoch. Der andere Mann malte sich über ihm wie ein Krieger ab, der bereits zum Sprung angesetzt hatte. Nur trug er keine Lanze bei sich, sondern einen Ast.
    Das Fauchen erwischte sie beide völlig unerwartet. Sie konnten nicht reagieren. Das Echo schwebte noch in der Luft, als junges Buschwerk – eine bleiche, gespensterhafte Gestalt freigab, die sich nicht mehr halten konnte. Sie fiel in diesem Augenblick genau auf die beiden Männer zu…
    ***
    Sie wollte das Blut!
    Beiden war klar, dass sie verloren waren, wenn sie jetzt nichts taten, doch mit den bloßen Händen konnten sie sich kaum wehren.
    Krishan machte das Beste aus seiner Situation. Er duckte sich noch tiefer und ließ sich dann einfach nach hinten fallen, wobei er über die Kante des Wegs hinwegrutschte, um zu verschwinden.
    Branco Uljaki blieb stehen.
    Es fiel ihm nicht leicht, doch er hatte sich innerlich darauf eingerichtet und sich dabei auch so gedreht, dass die Spitze des Astes auf die heranfliegende Gestalt zeigte.
    Ausweichen konnte sie nicht mehr.
    Volltreffer!
    Der Ast bohrte sich in die Gestalt. Er erwischte sie ungefähr in Magenhöhe und wühlte sich tief hinein in das Fleisch der Bauchdecke, wobei dieses wie eine Feder wirkte, aber den weiblichen Vampir nicht zurückschleuderte, sondern mehr zur Seite driftete, sodass er bäuchlings auf den schmalen Weg fiel.
    Die Vampirbraut kreischte vor Wut.
    Krishan tat nichts. Er war nicht mehr als ein zitterndes Bündel, das am Boden lag und darauf hoffte, den Kelch noch einmal vorbeigleiten zu sehen. Leicht war ein Blutsauger nicht zu töten, auch wenn Branco es versuchte.
    Er trat der Bestie in den Nacken.
    Dadurch wurde ihre Bewegung gebremst, der Kopf prallte wieder auf den Boden, doch mit einer derartigen Attacke war diesem Wesen nicht beizukommen.
    Es drehte sich herum, und Branco war schlau, denn er zog den Stock blitzschnell zurück, bevor die Krallen der Blutsaugerin noch danach greifen konnten.
    »Weg mit dir!«
    Dieser Befehl hatte nicht dem Vampir gegolten, sondern Krishan, und der gehorchte. Er tat alles automatisch, er wollte nur nicht, dass ihm dieses Wesen seine Zähne in den Hals schlug.
    Es war wie von Sinnen. Auf dem Boden liegend drehte er sich herum und nutzte den Schwung der Drehung aus, um wieder auf die Beine zu gelangen.
    So weit ließ Uljaki es nicht kommen. Die Untote durfte nicht ihr Gleichgewicht finden, er musste sie vorher erwischen, und er hatte Glück, als er gerade im richtigen Moment zustieß.
    Das Ende des doch stabilen Astes landete wieder im Bauch der Widergängerin.
    Sie verzog das Gesicht. Eine Maske wurde es, in der Dunkelheit vergleichbar mit einem tanzenden Ballon.
    Dann fiel sie.
    Die Wucht des Stoßes reichte aus, um ihr beide Beine vom Boden wegzureißen. In ihrem hellen Kleid sah sie für einen Moment aus wie ein Engel, der knapp über dem Boden schwebte.
    Hinter ihr war der Hang zwar bewachsen, aber auch sehr steil.
    Branco sah, wie sie auftickte, in die Höhe geschleudert wurde, dadurch noch einmal Schwung bekam und den Hang hinabglitt, wie eine Person, die über eine Eisfläche rutschte.
    Der feuchte Boden tat sein Übriges.
    Sie war nicht mehr zu stoppen, und auch die weichen Zweige der Büsche gaben nach. Wahrscheinlich würde sie die Hälfte des Hanges hinabgleiten, bis sie zur Ruhe kam.
    Branco atmete auf.
    Er drehte sich um und
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