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0776 - Das schwarze Raumschiff

Titel: 0776 - Das schwarze Raumschiff
Autoren: Unbekannt
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Walik Kauks Schätzung hätte er das Museum etwa gegen fünfzehn Uhr erreichen müssen und konnte schon längst wieder hier sein. „Ich fürchte, wir werden nachsehen müssen", meinte Baldwin Tingmer.
    „Noch nicht", wehrte Walik ab. „Wir warten bis Mitternacht.
    Wenn sie dann noch nicht zurück sind, unternehmen wir etwas."
    An den beiden Baustellen hatte sich mittlerweile nichts Nennenswertes ereignet. Oben, am Ende des Tales, war nicht so recht zu erkennen, was die Schwarzen vorhatten. Am Nordostrand der Stadt waren sie dabei, den Wall, der die schüsselförmige Vertiefung umgab, zu vervollständigen. Ihre Roboter und Maschinen arbeiteten mit einer für terranische Begriffe fast unvorstellbaren Geschwindigkeit. Der Wall entsprach in Stärke und Umfang der Stadtbefestigung einer mittelalterlichen Großstadt. Innerhalb eines Tages hatten die Fremden das Werk fast vollendet.
    Auch im Innern der Schüssel wurde weiterhin gearbeitet. Es schien, als zöge man Furchen und Gräben durch die bisher glatte Schüsseloberfläche. Wie bei allen anderen Aktivitäten der Fremden war auch hier völlig unklar, welchen Zweck sie verfolgten.
    Mit Terrania City wurde mehrmals am Tag Verbindung aufgenommen. Aber auch Jentho Kanthall hatte nichts Neues zu melden. Douc Langur, so hieß es, war vor mehr als zwanzig Stunden in seinem Kleinraumschiff verschwunden und seitdem nicht mehr zum Vorschein gekommen. Entweder war er mit langwierigen Beobachtungen beschäftigt, oder er regenerierte sich in seiner Wabenröhre.
    Als Skan und Bluff bei Sonnenuntergang noch immer nicht aufgetaucht waren, begann Walik Kauk, sich ernsthaft mit dem Gedanken an einen nächtlichen Vorstoß in die Stadt zu befassen. Es bestand die Gefahr, daß die beiden von den Fremden aufgebracht worden waren. In diesem Fall wußten die Schwarzen von der Anwesenheit des Stoßtrupps. Daraus ergab sich eine gänzlich neue Lage. Vor allen Dingen mußte in jedem Augenblick mit einem Angriff auf das alte Haus gerechnet werden. Niemand kannte die Mentalität der Erbauer des schwarzen Raumschiffs. Niemand vermochte mit Sicherheit zu sagen, ob sie in freundlicher oder feindlicher Absicht auf der Erde gelandet waren. Aber allein der Anblick der Fremden ließ im Verstand des Menschen nur schwer den Gedanken an Freundlichkeit aufkommen.
    Eines unserer alten Vorurteile, dachte Walik ein wenig bitter.
    Was nicht so aussieht wie wir, kann nicht gut sein!
    Allerdings gebot es die Vorsicht, sich auf das Schlimmste vorzubereiten. Wenn sie wirklich das Haus angreifen wollten, dann mußte auf jedes Zeichen geachtet werden, das auf den bevorstehenden Beginn der Offensive hinwies. Allerdings konnte es sein, daß die Schwarzen einfach ihre Bordgeschütze einsetzen und das Versteck einäschern würden. Gegen einen solchen Überfall nützte auch die größte Vorsicht nichts.
    Immerhin schärfte Walik dem Ka-Zwo ein, seinen Posten auf dem Balkon nicht zu verlassen und mit aller Sorgfalt Ausschau zu halten. Augustus fühlte sich anscheinend bei seiner elektronischen Ehre gepackt und versicherte mit hochtrabenden Worten, daß die Verantwortung für die Sicherheit der Truppe bei ihm in den besten Händen ruhe.
    Und dann geschah etwas Seltsames. Walik Kauk hatte sich abgewandt und wollte eben durch die offene Tür ins Haus zurückkehren, da drehte der Roboter sich um und sagte mit lauter, klirrender Stimme: „Nanoor este sebaan ..."
    Walik fuhr herum. Die fremden Worte klangen ihm in den Ohren.
    „Was hast du gesagt?"
    Augustus blickte ihn aus starren Linsen an. „ „Ich versicherte, daß die Verantwortung für die Sicherheit der Gruppe in keinen anderen Händen als den meinen ..."
    „Unsinn!" unterbrach ihn Walik. „Ich meine danach."
    „Danach habe ich nichts mehr gesagt, außer den fehlenden Worten des soeben begonnenen Satzes."
    „Nanoor este sebaan ..."
    „Bitte?" fragte der Ka-Zwo.
    Walik winkte ab.
    „Nichts", brummte er. „Vergiß es wieder!"
    Er trat ins Haus.
    Allmählich, dachte er, drehen wir durch!
     
    *
     
    Schließlich entschieden sie sich doch anders. Der Vorschlag stammte von Skan Mavrees, der manchmal doch ganz vernünftige Ideen hatte.
    Am sichersten sind wir da, wo die Schwarzen mit der Arbeit schon fertig sind", hatte er gesagt, und Bluff Pollard war das recht logisch vorgekommen.
    Also drangen sie bis zum Wall vor und bewegten sich an seinem Fuß entlang zunächst nach Westen, dann nach Südwesten. Der Wall schnitt hier durch ehemaliges Stadtgebiet.
    Manchmal
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