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0772 - Das Gespenst von Vrinos

Titel: 0772 - Das Gespenst von Vrinos
Autoren: Unbekannt
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wollte.
    Für den Mausbiber war das kein Grund, verrückt zu spielen -aber so waren nun mal eben die Menschen. Natürlich hatte auch ein Ilt Gefühle, aber sie waren logischer und gedämpfter. Gucky versuchte, sich an Iltu zu erinnern. War er damals nicht auch ...?
    Auf der SOL aber bedeutete ein Mann mit instabiler Mentalität eine unmittelbare Gefahr. Sie mußte beseitigt werden. Aber wie?
    Tim hockte auf dem Bett seiner Kabine und haderte mit seinem Schicksal. Er hätte Taro natürlich viel eher fragen müssen, das war ihm klar, aber er wußte nicht, ob das etwas an ihrer Antwort geändert hätte. Dieser Fen Sanders war eben schneller gewesen. Wenn es ihn nicht gäbe...
    „So etwas würde ich an deiner Stelle lieber nicht erst denken", murmelte Gucky vor sich hin. „Er hat vergessen, daß es Telepathen gibt. Den Burschen sehe ich mir mal an..."
    Natürlich war es zwecklos, jetzt in die Kabine des Geologen zu teleportieren. Damit erreichte er nichts.
    Er - mußte ihn zufällig kennenlernen und dann mit ihm reden.
    Er mußte behutsam vorgehen, nicht mit sämtlichen Türen ins Haus fallen. Aber er mußte helfen, das stand fest.
    Eine Sekunde später vergaß er Tim Whalen.
    Ihm war, als bohre sich eine glühende Nadel in sein Gehirn und versuche, dort einen ganz bestimmten Nerv zu treffen.
    Der Schmerz war so gewaltig, daß der Mausbiber für wenige Augenblicke das Bewußtsein verlor. Als er schnell wieder zu sich kam, war der Schmerz verschwunden, aber das bohrende Gefühl hatte nicht nachgelassen.
    Er wußte, was es bedeutete. Jemand, der ebenfalls über telepathische Fähigkeiten verfügte, versuchte mit allen Mitteln, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Fellmer Lloyd oder ein anderer Telepath an Bord der SOL konnte es nicht sein. Ein Fremder ...?
    Gucky blieb ganz ruhig liegen und versuchte, sich auf den unbekannten Sender einzustellen. Er spielte lediglich Empfänger und war wachsam, aber vorerst blieb ihm jeder Erfolg versagt.
    Wer bist du? dachte er konzentriert und voller Spannung. Melde dich!
    Das nervenzermürbende Bohren wurde zu einem suchenden Abtasten seiner Gehirnzellen. Der Schmerz kehrte zurück, wenn auch nicht so intensiv wie vorher. Er blieb.
    Das machte ihn jedoch auf die Dauer nicht erträglicher.
    Bist du es, ES?
    Die Frage war rein hypothetischer Natur. Gucky erwartete auch keine Antwort darauf. Sie war ein Schuß in die Dunkelheit, mehr nicht. Aber er konnte sich im Augenblick niemand sonst vorstellen, der Kontakt mit ihm suchte. Harno vielleicht, aber der hatte sich viel zu lange nicht mehr blicken lassen.
    Ernst Ellert?
    Gucky wischte den Gedanken an den verschwundenen Teletemporarier mit einem Augenblinzeln zur Seite. Ellert hätte sich anders bemerkbar gemacht. Wenn es einen Ernst Ellert überhaupt noch gab.
    Aber wer dann, wenn nicht ES?
    Das Herumtasten blieb, aber der erwartete Kontakt erfolgte nicht. Einmal war es Gucky sogar so, als beginne sich das fremde Bewußtsein aus dem seinen zurückzuziehen, aber dann kehrte es mit voller Kraft zurück. Er war nicht darauf gefaßt, und abermals betäubte ihn der unerwartete Schmerz.
    Als er diesmal wieder zu sich kam, hatte er die Geduld verloren.
    Im Bruchteil einer Sekunde peilte er Rhodan an und teleportierte.
     
    *
     
    Dobrak hörte auf zu sprechen, als der Mausbiber vor Rhodan auf dem Tisch materialisierte.
    „Was soll denn das?" rief Bully empört und sprang auf. „Wir sind in einer Besprechung!"
    Gucky reagierte anders als sonst. Statt mit einer giftigen Antwort aufzuwarten, klappte er regelrecht zusammen und - schien sich vor Schmerzen zu krümmen. Roi Danton rannte zum Interkom und nahm Verbindung zur Medizinischen Sektion auf.
    Er forderte einen Spezialisten an. Dann kehrte er zum Tisch zurück. Er streichelte über Guckys Fell.
    „Was hast du denn? Schmerzen?"
    „Ich kenne das", sagte Rhodan, nachdem er Dobrak der Unterbrechung wegen um Entschuldigung gebeten hatte.
    „Jemand versucht, ihn zu kontaktieren. Fellmer, kannst du etwas feststellen?"
    Der Telepath schüttelte den Kopf.
    „Gucky ist völlig durcheinander, ich kann keinen einzigen vernünftigen Gedankenimpuls empfangen. Aber es scheint, daß ein zweites Bewußtsein versucht, das seine zu übernehmen.
    Leider kann ich keinen Kontakt herstellen, weder zu dem einen noch zu dem anderen."
    Der Spezialist erschien. In Sekunden hatte er den Mausbiber untersucht. Er richtete sich auf.
    „Schwerer Paraschock, kein Zweifel! Ich muß ihn unter Beobachtung halten und
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