Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0771 - Rückkehr der SOL

Titel: 0771 - Rückkehr der SOL
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
öffnete den Mund, brachte jedoch keinen Ton hervor.
    „Das, was uns Frauen an Männern fasziniert, ist ihre geistige Beweglichkeit", fuhr Kayla ungerührt fort. „Sie aber sind in dieser Hinsicht völlig erstarrt. Ihr Gehirn gleicht einem Grabstein, und dafür danke ich."
    Sie ging zum Türschott und öffnete es.
    „Was ... was wollten Sie eigentlich?" fragte Bully keuchend.
    Er hatte rote Flecken auf den Wangen.
    „Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen mitzuteilen, daß Ihr Neutrino-Ingenieur Welker Kora tödlich verunglückt ist", antwortete sie ernst. „Leider ermöglichte mir Ihr Benehmen nicht, Ihnen diese Nachricht in der angemessenen Form zu überbringen."
    Sie schritt hinaus und ließ das Schott hinter sich zufahren.
    Der Offizier wartete auf dem Gang. Sie lächelte ihm freundlich zu.
    „Seien Sie so nett", bat sie förmlich. „Bringen Sie mich zum Gleiter."
    Er hatte etwas ganz anderes erwartet. Mühsam hatte er sich überlegt, was er zu ihr sagen wollte. Doch jetzt schnürte ihmirgend etwas die Kehle zu. Verzweifelt suchte er nach Worten, fand jedoch keine. Und so sah er sie in den Gleiter einsteigen, verzeichnete ihr warmes Lächeln und blickte dem davonschwebenden Gleiter nach. Erst als dieser draußen war, legte sich seine Aufregung.
    Tausend Worte fielen ihm ein, die er hätte sagen können. Er fluchte haltlos und beschimpfte sich selbst. Er betrat die Schleuse und blickte auf das Land hinaus.
    Er sah die Häuser der Stadt Hildenbrandt in der Ferne. Westlich von ihm erhoben sich die schneebedeckten Sierra-Berge. Östlich von ihm dehnte sich der blaue Axha-Ozean bis zum Horizont.
    Die Schneise, die auf Bulls Befehl hin durch Desintegratorfräsen in das Land geschnitten worden war, zog sich bis zum Meer hin, denn von dort sollte der Wasserstoff bezogen werden, der als Basis für die Gewinnung der Protonen dienen sollte.
    Der Offizier mußte an die Worte Kaylas denken, und plötzlich sah er nicht mehr ein, daß er so wie bisher an Bord leben mußte.
    Am liebsten wäre er in einen Gleiter gestiegen und geflohen.
    Er hörte, daß hinter ihm ein Schott ging. Langsam drehte er sich um. Zwei vorgesetzte Offiziere gingen durch den Hangar.
    Einer von ihnen blieb stehen und sah ihn an.
    „Kommen Sie, Leutnant Raydoc. Helfen Sie uns."
    Diese Worte genügten zur Ernüchterung.
    „Sir, es ist etwas passiert", sagte Leutnant Raydoc.
    Reginald Bull und Roi Danton blieben stehen.
    „Was ist los?" fragte Bully. „Reden Sie schon."
    „Es sind Zeichen in der Schneise angebracht worden. Es muß heute Nacht passiert sein."
    „Zeichen? Was für Zeichen?"
    „Bitte, sehen Sie selbst."
    Roi Danton und Bully wechselten einen flüchtigen Blick.
    „Hoffentlich machen die Weiber uns keinen Ärger", sagte Bully brummig.
    „Vielleicht sollte man doch etwas mehr auf sie eingehen, anstatt sie zu ignorieren oder gegen sie zu arbeiten", bemerkte Danton.
    „Nun hör aber auf", sagte Bully. „Ich dachte, wir seien uns einig?"
    „Das sind wir. Bis auf ein paar Kleinigkeiten." Der Sohn Rhodans lächelte. Er ging an der Seite Bullys durch einen Hangar in eine Schleuse, die sich etwa 300 Meter über dem Boden befand.
    Von hier aus konnten sie die Schneise gut überblicken. Sie war etwa drei Kilometer breit und fünf Kilometer lang.
    „Sehen Sie, Sir, dort", sagte Raydoc. Er zeigte auf einen Abschnitt, der etwa einen Kilometer von der PHARAO entfernt war.
    „Ich erkenne vier rote Pfähle."
    „Es sind vier Pflöcke", bestätigte der Leutnant. „Sie markieren eine Fläche von genau einem Quadratkilometer."
    „Und was hat das zu bedeuten?" fragte Roi Danton.
    „Ich weiß es nicht, Sir. Heute morgen, als die Arbeiten beginnen sollten, waren die Markierungen da."
    Bully fluchte.
    „Verdammt noch mal, Roi. Weißt du, was das ist?"
    „Nein, deshalb frage ich ja."
    „Es ist das, was man ein Grundstück nennt."
    „Wie meinst du das?"
    „Gestern abend habe ich Mayk Terna die Baupläne übergeben.
    Sie stand ihnen nicht ablehnend gegenüber, wie ich dir gesagt habe. Sie ist mit allem einverstanden, braucht aber noch die Zustimmung der Minister in ihrem Kabinett."
    „Ja - und? Was hat das mit dem Grundstück zu tun?"
    „Ich habe einen Fehler gemacht", sagte Bully stöhnend. „Ich habe etwas vergessen."
    „Was denn?" fragte Danton ungeduldig.
    „Ich habe übersehen, daß man Grund und Boden kaufen muß, wenn man auf ihm irgend etwas bauen will. Ich habe zu lange auf Raumschiffen gelebt."
    „Dumeinst...?"
    „Natürlich,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher