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0771 - Rückkehr der SOL

Titel: 0771 - Rückkehr der SOL
Autoren: Unbekannt
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verblüfft. Er folgte ihr durch einen sorgfältig gepflegten Garten um das Haus herum zu einer von blühenden Hecken umsäumten Nische, in der ein Tisch und zwei Stühle standen. Alles war zu einem üppigen Frühstück vorbereitet, einem Frühstück, wie Reginald Bull es in dieser Form schon seit langem nicht mehr genossen hatte. Er blieb stehen, und Bilder der Erinnerung stiegen in ihm auf.
    „Woher wissen Sie, daß man das so macht, Kayla?"
    „Was denn Das ist neu für Sie?"
    „Tun Sie nicht so", erwiderte er mit belegter Stimme. „Ich hatte fast vergessen, was Häuslichkeit ist."
    „Trinken Sie den Kaffee und essen Sie die Brötchen, solange sie noch warm sind", sagte der Commander. „Und reden Sie nicht soviel."
    Bully setzte sich und griff zu. Doch das Frühstücksvergnügen wollte sich nicht so recht einstellen. Er mußte an die Baustelle und das Grundstück denken, das alles blockieren konnte.
    „Warum haben Sie das Grundstück gekauft, Kayla?" fragte er.
    „Können Sie es sich nicht denken?"
    „Sie wollen Profit machen", erwiderte er. „Wieviel verlangen Sie?"
    Kayla Hildenbrandt blickte ihn bestürzt an. Ihre Unterlippe zitterte, und das Blut wich aus ihren Wangen. Sie erhob sich und entfernte sich einige Schritte von ihm. Bully merkte, daß er etwas falsch gemacht hatte. Er tupfte sich mit einer Serviette die Lippen ab, stand auf und folgte ihr. Behutsam legte er ihr die Hände auf die Schultern.
    Kayla fuhr herum und versetzte ihm eine Ohrfeige. Bully sah die Hand kommen, vergaß aber für einige Sekundenbruchteile, daß das Mädchen unter einem Gravitationseinfluß von 1,17 Gravos aufgewachsen war. Er wollte den Schlag bewußt einstecken, weil er sich davon einen psychologischen Vorteil versprach.
    Sekundenbruchteile später bereute er seinen Entschluß.
    Die Ohrfeige schleuderte ihn zu Boden.
    „Da habe ich wohl was falsch gemacht", sagte er mühsam und erhob sich. Auf seiner Wange zeichneten sich ihre Finger feuerrot ab. Er kehrte an den Tisch zurück und versuchte, sich so zu benehmen, als sei nichts geschehen. Doch das gelang ihm nicht. Die Wange schmerzte allzusehr. Er spürte, daß der Zellaktivator auf seiner Brust kräftig pulsierte. Er nahm ein Brötchen, biß hinein und legte es rasch wieder zur Seite, als er fühlte, daß einige seiner Zähne locker waren.
    „Ich hoffe, das war nicht zärtlich gemeint", murmelte 'er, als Kayla hartnäckig schwieg.
    Sie setzte sich ihm gegenüber und trank einen Schluck Kaffee.
    Ihre Hand war ruhig. Kein Muskel zuckte in ihrem Gesicht.
    „Hören Sie gut zu, Mr. Reginald Bull", sagte sie zornig. „Und überlegen Sie sich genau, was Sie mir zu antworten haben. Ich will, daß Sie den unverheirateten Männern endlich erlauben, in Hildenbrandt und Umgebung zu wohnen. Sie sollen Eheverträge schließen und mit ihren Frauen außerhalb der Raumschiffe leben können."
    Bully spuckte wütend einen Zahn aus, nachdem er eingesehen hatte, daß er ihn nicht mehr halten konnte.
    „Das kann ja heiter werden", entgegnete er. „Auf der einen Seite verlangen Sie geradezu hysterisch nach erhöhter Sicherheit durch kampf - und einsatzbereite Raumschiffe. Sie protestieren lauthals dagegen, daß wir ein paar Maschinen aus den Raumern ausbauen. Auf der anderen Seite aber wollen Sie die Einsatzbereitschaft dadurch in Frage stellen, daß Sie die Männer aus den Schiffen herauslocken. Was denken Sie sich eigentlich?
    Versuchen Sie doch endlich einmal, Ihre Gedanken in geordnete Bahnen zu bringen. Und wenn Sie Forderungen haben, dann überlegen Sie sich vorher, was Sie wollen."
    Er warf die Serviette auf den Tisch, erhob sich und eilte davon.
     
    3.
     
    Bully überflog die Schneise mit dem abgesteckten Grundstück.
    Er beobachtete, daß ein Trupp Frauen dabei war, Fundamente zu schütten. Gelassen tippte er eine Nummer in das Videogerät.
    Roi Danton meldete sich fast augenblicklich.
    „Nanu, was ist denn mit dir los?" fragte er.
    „Wieso?" Bully war verwirrt. Er wußte nicht, was Danton meinte.
    „Deine linke Wange ist geschwollen, und sie trägt die Spuren einer weiblichen Hand", erklärte Danton.
    „Ich hatte eine kleine Auseinandersetzung", antwortete Bully.
    „Aber das spielt keine Rolle. Ich wollte nur etwas klären."
    „Was denn?"
    Bully deutete nach unten.
    „An dem abgesteckten Grundstück wird gearbeitet. Ich bin dafür, daß wir diese Arbeiten sofort unterbrechen und das Gebiet räumen lassen."
    „Du willst einen offenen - Konflikt mit den Frauen
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