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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit
Autoren: Dario Vandis
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worden?«
    Der Streifenbeamte schloss die Augen und rang nach Luft. »Ich weiß nicht… da war etwas… Ich hatte den Wagen kontrolliert und Meldung gemacht…«
    »Der Mini-Van?«
    Er nickte. »Am Steuer saß eine Frau, zwei Kinder auf der Rückbank. Ich bat sie zu warten, als ich zu meinem Motorrad zurückging. Der Wagen war schließlich zur Fahndung ausgeschrieben. Sie taten es. Aber dann war da…« Er stockte, als müsse er sich besinnen.
    »Was?«
    »Da war noch jemand. Er hat mich niedergeschlagen…«
    »Ein Mann? Wie sah er aus?«
    »Erst hab ich ihn gar nicht gesehen. Erst als er mich würgte. Er war kleiner als ich… Er hat mich mit einer Hand fast erdrosselt. Diese Kraft…«
    »Beschreiben Sie ihn!« Burke spielte in Gedanken alle Möglichkeiten durch. War Radcliffe aufgetaucht und seiner Familie zu Hilfe gekommen? Oder ein Komplize, der an der Entführung beteiligt war?
    »Das glauben Sie mir nie!«
    »Versuchen Sie’s.«
    »Er hatte keine Haare. Seine Gliedmaßen waren dürr, als bestünde er nur aus Haut und Knochen. Und sein Kopf… der war groß.. Seine Augen waren… schwarz.«
    »Schwarze Pupillen?«
    »Nein, nein, die Augen selbst… waren schwarz. Und riesig. Wie bei einem Fliegenkopf, Sie wissen schon… Mindestens zehn Zentimeter im Durchmesser!«
    Burke stand auf. »Sie haben Recht, ich glaube Ihnen nicht. Ich habe Hilfe gerufen. Jemand wird kommen und Sie versorgen. Wie lange ist der Van bereits weg?«
    »Vielleicht zehn Minuten…« Seine Hände krallten sich in Burkes Ärmel.
    »Es ist wahr, was ich gesagt habe. Dieser Kerl war… ein Monster!«
    Burke hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Er folgte der Straße in Gedanken. Sie besaß nur eine Abzweigung auf den nächsten dreißig Kilometern.
    Als er den Wagen startete, meldete sich sein Handy.
    »Ja?«
    »Wir haben den Hund gefunden. Er liegt im Keller. Erst dachte ich, der Körper sei schon verwest, aber die Nachbarin meinte, dass er immer schon so aussah.«
    »Wie ist er gestorben?«
    »Jemand hat ihm den Kopf auf den Rücken gedreht.« Der Mann räusperte sich. »Boss, wer macht denn so was? Einen harmlosen Rehpinscher umbringen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht war Radcliffe das Tierfutter zu teuer. Keine Stich- oder Schusswunden?«
    »Nein. Der Mörder hat nur die Hände benutzt.«
    Burke unterbrach die Verbindung und ließ den Motor aufheulen.
    ***
    »Da ist was schiefgelaufen!«
    Todd Radcliffe beschattete mit der Rechten die Augen und blickte die Straße hinab, auf der ihnen ein brauner Mini-Van entgegen kam.
    Dr. Berenga sah, dass die Hände seines Entführers zitterten. »Da haben Sie verdammt Recht«, seufzte er. »Inzwischen wird ganz El Paso nach Ihnen suchen.«
    Radcliffe schien die Antwort überhaupt nicht gehört zu haben. »Das war nicht ausgemacht«, flüsterte er, und seine Hand krampfte sich fester um die Pistole. »Mary und die Kinder sollten aus dem Spiel bleiben…«
    »Ihre Familie? Geben Sie auf, Mann, noch ist es nicht zu spät.«
    »Sie haben ja keine Ahnung!«
    Während der vergangenen Stunde hatte Berenga Hoffnung geschöpft. Radcliffe war alles andere als ein eiskalter Killer, diese Vermutung hatte sich inzwischen bestätigt. Aber über die Hintermänner schwieg er sich nach wie vor aus.
    Der Mini-Van stoppte wenige Meter von ihm entfernt. Berenga hustete, als die Staubwolke über sie hinwegzog. Er erblickte die Frau hinter dem Steuer. Auf den Rücksitzen hockten zwei Kinder. Sie alle bewegten sich nicht, saßen einfach nur da - als hätten sie vor irgendetwas Angst.
    »Verdammt, was soll das?«, schrie Radcliffe. »Das war nicht ausgemacht!«
    Der Doc starrte ihn an. »Warum regen Sie sich auf? Es ist doch alles in Ordnung. Sagten Sie nicht, sie wollten Ihre Familie Wiedersehen?«
    »Sie verstehen gar nichts, Berenga!«
    Da hatte er verdammt Recht. Berenga fragte sich, weshalb Radcliffe so außer sich war. Wer immer seine Familie als Druckmittel verwendet hatte, hatte sie nun offenbar freigelassen.
    Er blickte irritiert auf, als die Tür des Wagens aufschwang. Zuerst wusste er nicht, was ihm an dem Anblick so merkwürdig vorkam.
    Die Erkenntnis anschließend war umso schlimmer. Es war die Beifahrertür, die sich geöffnet hatte. Aber auf dem Beifahrersitz saß niemand.
    Berenga sah, wie sich Fußstapfen in dem weichen Sand abseits der Straße bildeten - Spuren, wie er sie nie zuvor gesehen hatte. Die Autotür schwang wie von Geisterhand bewegt wieder zu.
    Die Unsichtbaren!
    Aber etwas stimmte nicht. Wieso
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