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0768 - Das Ende der Ewigkeit

0768 - Das Ende der Ewigkeit

Titel: 0768 - Das Ende der Ewigkeit
Autoren: Dario Vandis
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Temperatur knapp oberhalb des Gefrierpunkts.
    Er warf einen letzten Blick zurück zur Hornisse und machte sich an den Abstieg. Das Signal des Senders pulsierte auf dem Display seines Empfangsgeräts. Die Entfernung wurde auf knapp 300 Meter angezeigt, aber das konnte in dieser unwirtlichen Landschaft einen Marsch von mehreren Stunden bedeuten.
    Schritt für Schritt arbeitete Ted Ewigk sich voran. Die Felswand bot genügend Vorsprünge, um einen gefahrlosen Abstieg zu gewährleisten. Zwanzig Minuten später hatte er den Fuß des Felsens erreicht. Die Hornisse war seinem Blick entschwunden, und auch das schwache Sonnenlicht, das vom Plateau aus gesehen den Horizont beherrscht hatte, war von hier unten nicht mehr zu sehen. Dunkelheit umgab den Ort, nur durchstochen vom dünnen Strahl der Taschenlampe, der immer wieder bizarre Felsformationen aus den Schatten riss.
    Es folgte eine fünfzig Meter lange Strecke, die eben wie ein künstlich angelegter Fußweg war. Ted lauschte nach jedem Geräusch, verfolgte aufmerksam jede Änderung auf dem Display. Aber es war totenstill. Der einzige Laut bestand in dem dumpfen, regelmäßigen Pulsieren des Peilsenders.
    Wenn er es nicht besser gewusst hätte, wäre er überzeugt gewesen, dass es auf diesem Planeten kein Leben gab.
    Als er noch hundertzwanzig Meter von seinem Ziel entfernt war, erhob sich vor ihm eine schroffe Felswand. Er suchte die Seiten ab und fand einen Durchgang, der fast vollständig von Geröll und Sand verschüttet war. Ein Aufstieg begann, der Ted trotz der geringen Schwerkraft alles abverlangte. Es ging nahezu senkrecht bergauf. Oft genug musste er das Suchgerät am Gürtel festhaken und die Hände zu Hilfe nehmen.
    Nach fast einer halben Stunde erreichte er den »Gipfel« des Berges, der ebenfalls von einem Plateau beherrscht wurde. Er blickte zurück und konnte den Schatten der Hornisse sehen, die sich in kaum zweihundert Metern Luftlinie von ihm entfernt vor dem glühenden Horizont abzeichnete.
    Verwundert stellte er fest, dass das Abendrot - das in seiner Intensität dem irdischen Sonnenuntergang nahe kam -in der vergangenen Stunde nichts von seiner Strahlkraft verloren hatte. Als würde die Sonne noch immer unmittelbar unterhalb des Horizonts verharren. Ein Lichtspiel der Atmosphäre? Oder verlief der-Tag-Nacht-Rhythmus langsamer als auf der Erde?
    Das Plateau senkte sich zum anderen Ende leicht ab. Ted legte den Rest des Weges fast in normaler Schrittgeschwindigkeit zurück.
    Kurz vor dem Ziel traf der Strahl der Taschenlampe auf die vermeintliche Schlucht, die er bereits vom Landeplatz der Hornisse aus erkannt zu haben glaubte. Es handelte sich nicht um einen Abgrund, sondern um ein riesiges schwarzes Etwas, das sich wie eine monströse Schlange zwischen den Felsformationen hindurch wand. Teds Blick folgte dem sich verjüngenden Ende des Dings und stieß - auf die Regenbogenblumenkolonie, die Zamorra ihm beschrieben hatte.
    Der optische Puls erreichte jetzt fast die Obergrenze des Displays. Ted befand sich nur noch wenige Meter von dem Peilsender entfernt.
    Seine Aufmerksamkeit nahm zu. Der Lichtstrahl huschte über den sandigen Boden und riss Dutzende Fußabdrücke und Schleifspuren aus der Finsternis. Tatsächlich, hier hatte ein Kampf stattgefunden. Ted erkannte die typischen Fußabdrücke der Unsichtbaren. Aber es war nicht zu sehen, in welcher Richtung sie den Ort anschließend verlassen hatten.
    So fantastisch Zamorras Schilderung geklungen hatte - Ted fand jedes Wort bestätigt. Hier die Ebene, auf der Nicole und Zamorra angegriffen worden waren, gleich daneben die Blumenkolonie, von der sich die Riesenwurzel scheinbar endlos bis zum Horizont hinzog.
    Aber etwas stimmte nicht.
    Ted hielt verblüfft inne, als der Lichtstrahl über die Blumenkolonie hinweg huschte.
    Unzählige Male hatte er schon vor ähnlichen Kolonien gestanden. Auf den ersten Blick war nichts Besonderes zu erkennen. Die Formen der Blumen ähnelten jenen auf der Erde. Aber die Blätter und Kelche schimmerten diesmal nicht in allen Regenbogenfarben.
    Die Stängel hingen kraftlos herab, einige Blätter waren ausgefallen.
    Die Blumen waren abgestorben und verdorrt.
    ***
    »Das ist ja wohl die Höhe«, ließ Zamorra seinem Unmut freien Lauf. »Uns spielt Ted den Unlustigen vor, und sobald wir weg sind, hat er nichts Eiligeres zu tun, als sich eine Hornisse zu schnappen und selbst zum Unsichtbaren-Planeten zu fliegen. Der soll bloß zusehen, dass ich ihn nicht in die Finger
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