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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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möglich.
    Nur war es dazu nicht mehr gekommen, weil Zamorra selbst sein Zweitdomizil vorher gesprengt hatte…
    Aber die Vorgehensweise hatte sich Stygia gemerkt.
    Deshalb beschloss sie, es auf ähnliche Art zu versuchen und Calderone nicht mit Hilfe von Magie, sondern durch einen Menschen zu attackieren. Die Mordwaffe dieses Menschen war zwar magisch, doch er selbst erregte keinen Verdacht, weil ihm keine Magie anhaftete.
    Davon zumindest war Stygia überzeugt, die den Menschen Bellaux unter ihre Kontrolle gebracht hatte. Anfangs hatte sie ihn unerkannt mit der Krankheit infiziert, ihn dann geheilt und gehofft, ihn sich damit verpflichten zu können.
    Er fühlte sich wohl auch zu ihr hingezogen, sonst wäre er viel energischer aufgetreten. Aber er wollte nicht so recht in ihrem Sinne handeln, obgleich sie ihm bei der Heilung auch den Drang zum Töten eingepflanzt hatte. Also war sie gezwungen, ihn hypnotisch zu behandeln und zu beauftragen.
    Jetzt ging es nur noch darum, Calderone in die Nähe dieses Menschen zu bringen.
    Aber das war für sie das geringste der Probleme.
    ***
    Calderone selbst arbeitete daran, seine Machtposition auszubauen. Dass sein Feind Zamorra einen seiner wichtigsten Stützpunkte verloren hatte, war ein Teilsieg, den er sich auf seine Fahne schreiben konnte - und das gleich zu Anfang seiner Karriere als Nachfolger des großen Lucifuge Rofocale. Das hatte ihm Sympathien gebracht, aber auch Kritik, weil er dabei etwas unkonventionell vorgegangen war.
    Die Kritiker waren traditionell denkende Dämonen wie Astaroth und Marchosias, wobei sich Letzterer besonders hervortat, weil er im Kampf um den Höllenthron gegen Calderone unterlegen war und das nicht akzeptieren konnte.
    Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass sich auch Stygia den anderen Kritikern anschloss, doch seltsamerweise hielt ausgerechnet sie sich auffallend zurück.
    Das gab ihm zu denken.
    Gerade sie hatte doch allen Grund, ihm seine neue Position zu neiden. Sie hatte selbst aufsteigen wollen, doch Calderone hatte sie dazu erpresst, ihm den Weg zu ebnen.
    Nun, ihm konnte es nur recht sein, wenn sie nicht aufsässig wurde. Schließlich hatte sie ihn oft genug geknechtet.
    Vielleicht hatte sie nun Angst. Denn jetzt war er in der Lage, es ihr aus seiner höheren Position heraus heimzuzahlen.
    Sie waren sich in manchen Dingen ähnlich, vielleicht zu ähnlich. Beide waren sie Meister der Intrigen, zogen lieber ihre Fäden im Hintergrund. Dennoch war Calderone eher geneigt als Stygia, auch persönlich einzugreifen. Sie dagegen hielt sich immer öfter zurück und ließ andere die Arbeit machen.
    Doch er traute ihr nicht über den Weg. Er wusste, dass sie irgendwann zuschlagen würde. Eines Tages, wenn er nachlässig wurde, wenn sie sicher war, dass er nicht mehr mit einer Attacke ihrerseits rechnete.
    Er selbst dachte ähnlich. Er wollte sie in Sicherheit wiegen. Und dann, wenn sie sich halbwegs sicher fühlte, würde er ihr eine tödliche Falle stellen. Und sie würde hinein tappen. Das wusste er, schließlich kannte er sie gut genug nach all den Jahren.
    Er selbst machte sich in der Zwischenzeit besser mit den Verhältnissen in der Hölle vertraut. Er versuchte, die Feinheiten und Gemeinheiten zu durchschauen, die es zwischen den einzelnen Clans der Schwarzen Familien und der ›unabhängigen‹ Dämonen gab. Er war noch relativ neu in diesem »Geschäft«, aber er lernte sehr schnell. Trotzdem hielt jeder Tag neue Überraschungen für ihn bereit.
    Er verzichtete darauf, seinen Machtanspruch unter Beweis zu stellen. Er ließ die anderen Dämonen vorerst agieren, wie sie es bisher unter Lucifuge Rofocale und Astardis getan hatten. Das war die beste Lösung - wer sich nicht gestört fühlte, opponierte nicht. Calderone wollte erst später, wenn er seine Position weiter gefestigt hatte, Schritt für Schritt dafür sorgen, dass die Dämonen ihre Aktionen so ausrichteten, wie es ihm genehm war.
    Er hatte Zeit. Viel Zeit. Mochten sie sich vorerst sicher fühlen. Immerhin begannen sie, ihn zu respektieren, da er einen Sieg gegen einen der größten Feinde der Hölle errungen hatte. Ihm war daran gelegen, diese Position weiter auszubauen. Je angesehener er wurde, desto leichter würde es ihm später fallen, seine Macht zu vergrößern.
    Immerhin - sie begannen ihn ernst zu nehmen!
    Wen er auf jeden Fall kaltstellen musste, war Marchosias. Und natürlich auch Stygia.
    Als Mensch, der er einmal gewesen war, waren ihm natürlich auch menschliche
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