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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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ihn belogen. Es ging ihr ganz und gar nicht darum, seinen Tod zu verhindern, nur damit es zu keinem weiteren Wechsel in der Führungsspitze der Hölle kam. Sie strebte den Thron ja selbst an. Doch sie konnte sich nicht offen gegen Calderone stellen, solange dieser vom Kaiser LUZIFER akzeptiert wurde. Also musste sie versuchen, ihn auf andere Weise auszuschalten.
    Sie hatte ein wenig recherchiert. In der Tat war es dem Terroristen Ira Stewish gelungen, das Cottage rechtzeitig zu verlassen und unterzutauchen, nur war dieser Söldner nicht unterwegs, um sich mit Zamorra zu verbünden!
    Das Bild, das Stygia Calderone gezeigt hatte, war das des Giscard Bellaux gewesen.
    Calderone konnte ihn nicht kennen. Er würde darauf hereinfallen -sofern er überhaupt auf den Trick an sich hereinfiel. Aber davon war Stygia überzeugt. Sie kannte Calderone schließlich seit vielen Jahren!
    In diesem Punkt hatte sie nicht gelogen. Sie konnte sein Vorgehen berechnen. Von ganz wenigen Überraschungen einmal abgesehen. Gespannt wartete sie ab, wie sich die Dinge entwickeln würden…
    ***
    Bellaux hatte Feurs verlassen und fuhr südwärts.
    Weshalb habe ich meine Einkäufe noch nicht getätigt?, fragte er sich in Gedanken, fand darauf aber keine Antwort. Er wollte doch erst einkaufen und dann erst seinen früheren Arbeitskollegen besuchen, der einfach wegrationalisiert worden war, nachdem er gerade mal ein halbes Jahr in der Firma arbeiten konnte. Ein sympathischer junger Bursche, Vater von zwei Kindern. Bellaux war Junggeselle, kinderlos, aber etliche Jahre länger im Betrieb. Er hatte wohl deshalb keine Kündigung erhalten, als ein Drittel der Mitarbeiter gefeuert, aber zwei zusätzliche Manager eingestellt wurden anstelle des einen, der die Firma beinahe in die Pleite gesteuert hätte und deshalb mit einer horrenden Abfindungssumme drei Monate vor seinem normalen Vertragsablauf heimgeschickt worden war…
    Aber das war wohl derzeit überall in Frankreich und Europa so. Die Nieten in Nadelstreifen kamen immer gut weg. Wer bluten musste, waren die Arbeiter. Sie bezahlten für die Fehler des Managements.
    Weshalb habe ich meine Einkäufe noch nicht getätigt?, fragte sich Bellaux erneut. Aber wieder drifteten seine Gedanken ab. Seit diese Frau -die Dämonin! - ihm den seltsamen Holzsplitter gegeben hatte, war er irgendwie nicht mehr er selbst.
    Überrascht stellte er fest, dass er den Nachbarort schon beinahe erreicht hatte. Er war viel zu früh hier, Pascal würde ihn noch gar nicht erwarten.
    Plötzlich sah er einen Mann auf einem großen Stein sitzen.
    Etwas stimmte nicht mit ihm.
    Bellaux merkte es, als er unmittelbar an ihm vorbeifuhr. Er spürte etwas Seltsames, das er auch an der Frau wahrgenommen hatte.
    Eine dunkle Aura…
    Der Dämon!
    Das Zerstörerische in ihm wurde plötzlich unermesslich groß. Er stöhnte auf und trat auf die Bremse. Gut fünfzig Meter weiter kam der Wagen zum Stehen.
    Bellaux knüppelte den Rückwärtsgang hinein und gab wieder Gas. Dass aus der Gegenrichtung ein silbergrauer BMW herankam, fiel ihm nicht auf.
    Nur wenige Meter von dem Dämon entfernt stoppte er erneut. Der Mann, der auf dem Stein saß, sah erstaunt zu. Bellaux griff nach dem eingewickelten Holzsplitter und stieg aus.
    Er war sicher, es mit seinem Opfer zu tun zu haben. Die Aura, die er spürte, zeigte es ihm eindeutig.
    »Hier, Monsieur!«, sagte Bellaux. »Nehmen Sie das!«
    »Warum?«, fragte der Sitzende. »Wer sind Sie? Ich kenne Sie nicht.«
    »Nehmen Sie es trotzdem. Es ist ein Geschenk - von einer gemeinsamen Freundin.« Bellaux warf das Bündel dem anderen zu, wandte sich um und ging wieder zum Auto. Jetzt sah er den BMW Ein Mann und eine Frau befanden sich darin. Der BMW stoppte ebenfalls.
    Bellaux stieg ein und fuhr wieder los. Er hatte seinen Auftrag erfüllt…
    ***
    Sid Amos fing das Stoffbündel auf. Er fragte sich, was das sollte. Er kannte diesen Mann nicht, hatte ihn nie zuvor gesehen.
    Aber irgendwie kam er ihm seltsam vor. Das war kein normaler Mensch.
    Er war beeinflusst!
    Aber von wem?
    Amos sah ihm nach, wie er in Richtung Dorf davonfuhr. Warum hatte dieser Mann, der offensichtlich unter hypnotischem Zwang stand, ihm das Bündel gegeben? Das »Geschenk einer gemeinsamen Freundin«?
    Der Ex-Teufel konnte sich nicht vorstellen, welche Freundin das sein sollte. Lag hier ein Missverständnis vor?
    Er sah Zamorras BMW, der gerade stoppte, und nickte dem Professor zu, während er begann, das Tuch auseinander zu falten.
    Ein
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