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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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gemacht hatte. Calderone hatte sie alle ausgetrickst.
    »Du entsinnst dich an Zamorras Cottage in England?«, begann die Dämonin.
    »Vage«, brummte Calderone. »Warum sollte ich? Es existiert nicht mehr.«
    »Du hast versucht, es in deinen Besitz zu bringen«, fuhr sie fort. »Das wissen inzwischen viele. Es ist dir nicht gelungen, aber es war dennoch ein Sieg über Zamorra, weil das Haus gesprengt wurde. Nun kann auch Zamorra selbst es nicht mehr benutzen.«
    Calderone hatte gehofft, es würde sich herumsprechen. Sein Teilsieg über den größten Gegner der Hölle festigte seinen Anspruch auf die Macht ein wenig. Ein solcher Schlag war schon lange keinem Dämon mehr gelungen.
    »Du hast dich dazu einer Gruppe von Menschen bedient«, redete Stygia weiter. »Sie konnten die Abschirmung durchbrechen. Leider sind sie nun alle tot, nicht wahr?«
    »Etwas Schwund hat man immer«, sagte er kalt. Stygia lachte auf. »Der Spruch passt nicht zu dir, Calderone, er ist die Redensart des Asmodis! Nun, sie sind nicht alle tot. Einer von ihnen hat überlebt.«
    Er beugte sich vor. In seinen Augen blitzte es auf. Er wusste, dass er die angeheuerten Terroristen getötet hatte, damit sie nichts und niemanden verraten konnten, nachdem sie ihren Auftrag erfüllt hatten. Wayne O’Donnel und seine Söldnertruppe gab es nicht mehr!
    »Einer hat das Massaker überlebt«, berichtete Stygia. »Er verließ das Cottage, bevor alles zu Ende ging!«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich habe mit ihm geredet«, sagte sie. »Er heißt Ira Stewish und war der beste Freund des Söldnerführers. Er hat dir Rache geschworen, Calderone. Er will deinen Tod.«
    Jetzt war es Calderone, der lachte.
    »Wie will er das bewerkstelligen? Er hat mich nicht einmal gesehen. Ich habe immer nur mit O’Donnel verhandelt.«
    »Er hat eine Beschreibung von dir, er kennt dich.«
    »Wer hat sie ihm gegeben?«
    »Keine Ahnung«, log Stygia. »Er kennt deinen Namen und dein Aussehen, und er will den Tod seiner Komplizen und vor allem den seines Freundes rächen. Deshalb ist er unterwegs zum Château Montagne. Er will mit Zamorra reden und sich mit ihm verbünden.«
    »Warum mit Zamorra?«, fragte Calderone nachdenklich. »Er weiß doch nicht, dass ich ein Dämon bin.«
    »Vielleicht weiß er es doch. Wie auch immer - ein Mann namens Calderone heuerte ihn und die anderen an, das Cottage zu besetzen. Alle außer Stewish kamen um. Nun will sich Stewish mit dem Besitzer des Cottage gegen den Auftraggeber verbünden. Es könnte gefährlich für dich werden, geschätzter Höllenfürst, wenn er Zamorra auf dich hetzt.«
    »Zamorra und ich haben uns schon öfters gegenübergestanden. Er hat mich nie töten können, und er kann es jetzt erst recht nicht. Ich fürchte ihn nicht.«
    »Das ist ein Fehler«, sagte Stygia.
    Sie selbst war ebenfalls schon oft mit dem Dämonenjäger aneinander geraten. Und sie hatte jedesmal verloren. Sie konnte froh sein, dass sie überhaupt noch lebte.
    »Warum warnst du mich?«, fragte Calderone misstrauisch.
    »Glaube mir, ich hätte nichts dagegen, wenn Zamorra dich tötet«, sagte sie unverblümt. »Da du dich meiner Kontrolle entzogen und mich sogar überrundet hast, bist du mir nicht mehr von Nutzen. Aber es geht um mehr. Es geht um Stabilität in der Hölle. Als Lucifuge Rofocale ermordet wurde, folgte ihm Astardis auf den Thron, dann kam der MÄCHTIGE, jetzt kommst du. Zu viele Wechsel in zu kurzer Zeit. Das dient der Sache nicht. Noch ein Wechsel wäre nicht gut. Dazu kommt: Dich kenne ich sehr genau, ich kann dich und dein Vorgehen berechnen. Du warst einst mein Werkzeug. Deshalb sehe ich es als besser an, wenn du vorerst in dieser Machtposition bleibst.«
    Er sah sie nachdenklich an.
    »Ich bin nicht sicher, ob ich dir das glauben kann«, sagte er schließlich.
    »Das ist dein Problem. Der-Terrorist jedenfalls befindet sich bereits in Frankreich. Er ist auf dem Weg zum Château Montagne und hat es fast erreicht. So sieht er aus.«
    Sie wob ein Bild in die Luft, das fast eine Minute lang Bestand hatte, sodass Calderone es sich einprägen konnte. Als es wieder verlosch, war auch Stygia verschwunden. Sie hatte sich entfernt, ohne dass er es bemerkt hatte…
    ***
    Sie hoffte, dass sie seine Neugierde genügend geweckt hatte, und war sich sicher, dass er sich dieser Angelegenheit persönlich annehmen würde. Das hieß, er würde nach Frankreich gehen…
    Und hoffentlich direkt in die Falle, die sie ihm gestellt hatte.
    Natürlich hatte sie
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