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0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

0759 - Die Nacht der Höllenfürstin

Titel: 0759 - Die Nacht der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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die Umgebung mit seinen Blicken ab. Aber er konnte sie nirgendwo erkennen, nicht einmal ihren Schatten. Sie war weg.
    Die seltsame Benommenheit wich zurück. Er ließ sich wieder auf den Fahrersitz sinken. Er wusste, dass er den Dämon erkennen würde, und er wusste, dass er ihn töten würde. Das Zerstörerische, das in ihm wuchs, verlangte es. Er griff nach dem Tuch und faltete es auseinander. Darin befand sich ein Holzsplitter. Er war tiefschwarz und an einer Stelle angekokelt, als habe er im Feuer gelegen.
    Sorgsam wickelte er den Splitter wieder ein und startete er den Wagen…
    ***
    Sid Amos hatte sich nicht allzu weit fort teleportiert. Er musste sich noch schonen. Auch wenn ihn Merlins Regenerationskammer in der Dimensionsblase jenseits dieses Universums einen großen Teil seiner Kräfte hatte zurückgewinnen lassen, war er längst noch nicht wieder so stark wie zuvor.
    Seine spezielle Art der Fortbewegung erforderte Kraft. Nicht nur auf mentaler, magischer Ebene, sondern die Magie zehrte auch an seiner physischen Stärke. Und in seinem immer noch angegriffenen Zustand dauerte es länger als normal, sich davon zu erholen.
    Er befand sich am Rande des Dorfes. Er ließ sich auf einem großen Stein nieder und sah hinaus über die Landschaft. Einige hundert Meter entfernt befand sich das einsame, verlassene Haus, das vor einiger Zeit ein Mann namens Luc Avenge gekauft hatte. Ein Mann, der sich für irgendetwas an Zamorra rächen wollte. Doch Avenge hatte das Haus wieder aufgegeben. Wahrscheinlich war es noch in seinem Besitz, aber er bewohnte es nicht. So wie er anfangs die Nähe seines Gegners gesucht hatte, hielt er sich jetzt wieder zurückgezogen.
    Amos fragte sich, wer dieser Mann war.
    Trotz seiner vielen Informationskanäle hatte er es nicht herausfinden können. Er wusste nur, ebenso wie Zamorra, dass der wirkliche Luc Avenge tot war und dass ein anderer in dessen Körper geschlüpft war. Aber wer war dieser Dybbuk? [4]
    Aus Richtung Feurs näherte sich ein Auto. Sid Amos achtete nicht weiter darauf…
    ***
    Stygia, die Fürstin der Finsternis, hoffte, dass ihr Plan funktionierte. Sie hatte diesen Giscard Bellaux zu ihrem Instrument gemacht. Er sollte nichts anderes tun, als Rico Calderone zu töten.
    Calderone, früher Mensch, jetzt Dämon, hatte den Thron des Höllenfürsten erobert. Er, der einst ihr Werkzeug gewesen war, hatte sie überrundet! Er stand nun in der Höllenhierarchie über ihr!
    Das war etwas, womit sie sich nicht abfinden konnte. Sie hatte selbst gehofft, aufsteigen zu können. Doch Calderone hatte ihre Intrigen und die anderer überlebt - und jetzt war er Satans Ministerpräsident!
    Er musste beseitigt werden. Je früher, desto besser, nur durfte dabei kein Verdacht auf sie selbst fallen.
    Aber er selbst hatte ihr die Idee geliefert, wie sie es bewerkstelligen konnte.
    Er hatte Zamorra angegriffen. Er hatte versucht, Zamorra das Beaminster-Cottage abzujagen. Den englischen Zweitwohnsitz des Dämonenjägers, mit vernetztem Zugriff auf Zamorras Computeranlage im Château Montagne! Darum war es Calderone vordringlich gegangen. Er hatte Zamorras Computersystem zerstören wollen, abgesehen von dem moralisch niederschmetternden Effekt, ihm das Cottage abzunehmen.
    Es hatte nur nicht ganz so funktioniert, wie der neue Herr der Hölle es sich vorgestellt hatte. Zamorra opferte das Cottage, um es nicht in »Feindeshand« fallen zu lassen! Er hatte es gesprengt.
    Nichts war übrig geblieben als ein Trümmerhaufen. Er selbst konnte es nicht mehr besitzen, Calderone aber auch nicht!
    So war aus Calderones Sieg zugleich eine Niederlage geworden. Die allerdings für beide Seiten galt…
    Aber die Art und Weise, wie Calderone dabei vorgegangen war, fand Stygia höchst interessant.
    Vor noch nicht langer Zeit war Calderone ein Mensch gewesen. Sein Denken verlief auch jetzt noch größtenteils in menschlichen Bahnen. Und so war es ihm nicht eingefallen, Zamorra nach typischer Dämonenart mit Magie anzugreifen, sondern er hatte einen Trupp terroristischer Söldner angeheuert, die die Arbeit für ihn erledigen sollten. Das hatte allerdings auch einen äußerst praktischen Grund: Das Beaminster-Cottage war weißmagisch abgeschirmt und widerstand jeglicher dämonischer Kraft.
    Erst, als die Söldner, die natürlich keine Dämonen und auch nicht dämonisiert waren, eindrangen und die Bannzeichen gelöscht hatten, welche die Abschirmung erzeugten, war der Zugriff auch für schwarzmagische Wesen
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