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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel
Autoren: Jason Dark
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Chefs einfach nicht zurechtkam. Irgendetwas war da schief gelaufen. Er hatte sich tatsächlich so radikal verändert, wie ich es selten bei einem Menschen erlebt hatte. Aber war er sich auch der Gefahr bewusst?
    Nichts gegen ihn als einen großen Strategen und Analytiker, doch hier kam es auch auf körperliche Kräfte an, denn für mich war Zodiak nur im Kampf zu besiegen.
    Er legte mir eine Hand auf die Schulter. »Ich weiß, John, wie es in Ihnen aussieht, aber glauben Sie mir, Sie werden sich auf mich verlassen können. Zudem sind Sie auch nicht ganz fit, und vier Augen sehen mehr als zwei.«
    »Nichts dagegen einzuwenden, Sir. Nur würde mich interessieren, wo wir anfangen sollen zu suchen. Zodiak hat den Wagen verlassen, er ist verschwunden. Wir befinden uns noch immer am Stadtrand von London. Er kann in die City hineingelaufen sein oder…«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Was sollte er dort? Meinen Sie wirklich, dass er durch London läuft und mit seinem verdammten Schwert wahllos zuschlägt?«
    »Das hoffe ich nicht. Auf der anderen Seite frage ich mich aber, wo er sonst stecken könnte.«
    »Nicht weit von hier entfernt.«
    Das war mir neu. Ich starrte meinen Chef an und schüttelte leicht den Kopf.
    »Ja, John, davon bin ich überzeugt.«
    »Was macht Sie denn so sicher?«
    »Das Gefühl.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Sehen wir es mal anders. Angenommen, er sucht ein Versteck. Das kann er doch hier besser finden als in London, wo er immer auffallen würde.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Deshalb glaube ich, dass er sich hier irgendwo verborgen hält.«
    »Und wie lange?«
    »Keine Ahnung, John. Möglicherweise wartet er darauf, dass ihn der Spuk wieder zurückholt.«
    »In die Zukunft?«
    »Wäre das so unmöglich?«
    »Ohne den Zaubermantel schon.«
    Sir James zog ein Resümee. »Einigen wir uns doch darauf, dass wir hier nach ihm suchen. Wenn wir ihn hier nicht finden, können wir noch immer die zuständigen Stellen in London alarmieren. Wir sind zu zweit, und wir werden auch zu zweit bleiben. Suko und Jane sollten wir vorerst aus dem Spiel lassen.«
    Mir lag einiges auf der Zunge, doch ich schluckte es hinunter. Dabei dachte ich daran, ob Sir James vielleicht größenwahnsinnig geworden war, auf mich machte er in diesen Minuten einen aufgepeitschten Eindruck und fragte zudem noch mit scheinheilig klingender Stimme: »Fühlen Sie sich etwa nicht gut, John? Wenn es das ist, ich kann Sie auch später hier abholen, wenn alles vorbei ist.«
    Ich verdrehte die Augen. »Sir, ich fühle mich munter wie ein Fisch im Wasser.«
    »Aber doch eher wie einer in der Themse.«
    »So ungefähr«, erwiderte ich stöhnend und nahm seine Hand, die er mir entgegenstreckte. Von meinem Chef ließ ich mir auf die Beine helfen, er stützte mich auch ab, was gut war, denn der Kopftreffer hatte meinen Gleichgewichtssinn ein wenig lädiert.
    »Ich werde wieder den Wagen fahren, denn ich habe mich schon an ihn gewöhnen können.«
    »Ist mir auch recht, Sir«, stöhnte ich, »aber tun Sie mir einen Gefallen, bitte.«
    »Welchen?«
    »Nehmen Sie das hier.« Ich zog meine Beretta und reichte sie ihm.
    Die Waffe lag auf meiner Handfläche, und mein Chef schaute sie skeptisch an. »Warum sollte ich das?«
    »Man kann ja nie wissen.«
    »Würde sie den Kopfjäger vernichten können? Reichen da geweihte Silberkugeln aus?«
    »Keine Ahnung, vielleicht bringen sie ihn aus dem Rhythmus, falls etwas passiert.«
    Sir James hatte einen weiteren Einwand. »Gegen Mallmann haben sie nicht ausgereicht.«
    »Er besitzt auch den Blutstein.«
    »Stimmt.« Sir James nahm die Beretta zögernd an sich. »Gut, ich werde Sie einstecken. Bevor Sie jetzt anfangen und mir Schießunterricht geben wollen, ich kann es schon, John. Ich weiß, wie man mit einer Pistole umgeht.«
    »Sir, ich hätte auch nichts anderes von Ihnen erwartet.«
    »Danke.«
    Wir mussten den Hang hoch, um den Wagen zu erreichen. Ich hatte dabei so meine Schwierigkeiten, denn jedes Aufsetzen des Fußes hinterließ in meinem Schädel Stiche, über die ich keineswegs begeistert war. Sir James hingegen schien nichts mehr in seinem rechten Fuß zu spüren, mit dem er beim Sprung von der Ladefläche umgeknickt war.
    Als wir den Wagen erreichten, war ich noch stärker in Schweiß gebadet. Ich musste mich an den Aufbau lehnen und zunächst eine kleine Pause einlegen. Müde wischte ich über mein Gesicht. Dann erst schaute ich mich um. Es war nicht viel zu sehen, denn die Dämmerung war
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