Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an den Seiten von zwei mächtigen Pfosten gestützt, die aussahen wie kräftige Beine.
    Sir James stoppte. Er schaute mich an und lächelte wieder. »So, da wären wir.«
    Ich war noch immer etwas unsicher und fragte nach. »Hier sollen wir tatsächlich die folgende Nacht verbringen?«
    »Ja.«
    »Sind denn noch Zimmer frei?«
    »Natürlich.«
    Er hatte es so selbstverständlich gesagt, als wären schon welche reserviert worden. Als wollte er mir auf seine Art und Weise eine Antwort geben, nahm er das tragbare Telefon hoch und öffnete die Tür.
    Er stieg aus.
    Ich blieb noch für einen Moment sitzen, auch weiterhin unfähig, alles zu fassen. Die Stimmen waren auch jetzt noch zu hören, nur sah ich vor dem Gebäude keinen Menschen.
    Ich kletterte aus dem Wagen. Steifbeinig, auch jetzt noch von leichten Kopfschmerzen gepeinigt. Sir James sprach bereits mit einem Bediensteten, der ein Hemd mit kurzen Ärmeln trug und vor seinem Bauch eine lange Schürze. Der Mann bekam den Wagenschlüssel und Trinkgeld und sollte den Wagen wegstellen.
    »Kommen Sie, John, kommen Sie…«
    Es wurde immer rätselhafter. Ich enthielt mich eines Kommentars.
    Die Glastür schwang vor uns auf. Wir betraten eine herrlich kühle Halle, in der alles so sauber war. Ich kam mir in meinem Aufzug direkt wie ein Schmierfink vor.
    Ein heller Steinboden, wuchtige Möbel in der Lobby, ein rustikaler Hoteltresen, hinter der die Rezeption lag. Eine junge Frau schaute uns lächelnd entgegen und nahm auch keinen Anstoß an unserer Aufmachung, wobei Sir James noch seine Pistole im Gürtel stecken hatte.
    »Sie sind Sir James Powell und John Sinclair?«, wurden wir gefragt.
    »In der Tat.«
    Ich stand da und begriff die Welt nicht mehr. Wir waren sogar erwartet worden. Nein, das konnte alles kein Zufall sein, das hatte mein Chef organisiert.
    Er füllte das Anmeldeformular aus, wir erhielten die Zimmerschlüssel ausgehändigt. »Die Zimmer befinden sich in der ersten Etage und liegen nebeneinander.«
    »Danke sehr«, sagte Sir James.
    Er ging vor, und ich schritt hinter ihm her wie ein Schlafwandler.
    So etwas war mir noch nie passiert. In diesem Spiel war ich nicht mehr als ein Statist.
    Es gab sogar einen Lift, und den nahmen wir auch. Schweigend stieg ich ein. Sir James hatte bereits auf den entsprechenden Knopf gedrückt. Als er sah, dass ich eine Frage stellen wollte, winkte er schon im Voraus ab. »Moment noch, John, keine Fragen jetzt. Halten Sie sich bitte zurück.«
    Ich verdrehte die Augen. »Sir, das mache ich gern, aber ich darf doch davon ausgehen, dass dies hier alles kein Zufall ist – oder?«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Was wird also…?«
    »Später.«
    Wir mussten auch aussteigen. Der Flur war breit. In kleinen Nischen standen auf eisernen Tischen große Vasen, aus denen Sommerblumen hervorschauten.
    Unsere Zimmer lagen ziemlich weit hinten. Wie zwei einsame Wanderer gingen wir durch den leeren Flur. Mit einer lässigen Bewegung warf mir Sir James den richtigen Schlüssel zu und sprach davon, dass wir uns in einer halben Stunde in der Halle treffen sollten. »Bis dahin können wir ja beide geduscht haben.«
    »Das denke ich auch.«
    »Dann bis später.«
    Er verschwand und ließ mich noch mehr als perplex zurück.
    Schließlich hob ich die Schultern und schloss meine Zimmertür auf.
    Der Service war hervorragend, denn neben dem Bett brannte eine Lampe, die ihren sanften Schein über die Möbel streute.
    Ich drückte die Tür zu. Das Bad lag an der Stirnseite des geräumigen Doppelzimmers. Dorthin führte mich mein Weg nicht. Ich ging auf das Fenster zu, das zur Rückseite hin lag. Ich hatte mich an die Stimme erinnert, die ich von dort gehört hatte.
    Ich zog es auf, blickte nach unten, schaute auch in das Licht hinein – und glaubte plötzlich, einen Tiefschlag bekommen zu haben.
    Ein Hotelgarten. Tische, Stühle, Bänke, Lampions, Getränke und Speisen, das war alles normal. Nur nicht die Gäste.
    Es waren Monster, Fabelwesen und andere schreckliche Gestalten!
    Beim ersten Hinsehen kam es mir vor, als hätte mir die Fantasie einen Streich gespielt. Oder war ich durch den Treffer mit der flachen Schwertklinge verrückt geworden? Gaukelte mir die Fantasie Bilder vor, die tatsächlich nicht existierten?
    Nein, das war es nicht. All die Szenen spielten sich tatsächlich unten im Garten ab. Da hatte auch niemand eine große Leinwand aufgebaut, über deren Fläche der Film lief. Diese Gestalten hatten sich dort unten versammelt, bevölkerten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher