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0757 - Das Monster-Spiel

0757 - Das Monster-Spiel

Titel: 0757 - Das Monster-Spiel
Autoren: Jason Dark
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Mallmann. Wohin mochten sie sich zurückgezogen haben? Assunga hatte den Mantel wieder zurückbekommen. Mir war es unmöglich gewesen, mich gegen diese Kraft zu wehren, und ich musste einfach davon ausgehen, dass ich ihn so leicht nicht mehr in die Hände bekommen würde. Das war unmöglich. Ab jetzt würde sie ihn hüten wie ihre Augäpfel.
    Das Pfeifen meines Chefs unterbrach meine Überlegungen. Wiederum konnte ich mich nur wundern, denn so etwas hatte ich bei ihm auch noch nicht erlebt. Er hatte eine Laune, die schon als unverschämt gut anzusehen war, und ich schlug mich mit dem verdammten Druck in meinem Kopf herum.
    Diesmal waren die Gaben ungerecht verteilt. Pfeifen und sich freuen. Das konnte nur jemand, der einen gewissen Fischzug gelandet hatte, was bei Sir James der Fall zu sein schien. Oder freute er sich deshalb so sehr, weil er Mallmann entwischt war?
    Konnte auch sein.
    Erfuhr jetzt gut und sicher. Ich enthielt mich eines Kommentars und lehnte mich nur zurück, wobei ich mit dem Kopf vorsichtig die Nackenstütze berührte. Nur nicht zu viel Druck bekommen, denn dann würde einiges explodieren.
    Die Gegend änderte sich kaum. Der Weg blieb gleich breit oder gleich schmal. Nach wie vor tanzten unzählige Insekten im Schein der Lampen, und einige von ihnen zerklatschten mit satten Geräuschen an der breiten Frontscheibe. Eine Kreuzung kam in Sicht.
    Ich nahm es kaum wahr, war viel zu sehr mit mir selber beschäftigt. Nie hätte ich gedacht, dass ich in der Lage war, derartige Mengen von Schweiß zu produzieren. Ich atmete tief durch.
    Sir James hielt an. »Haben Sie was, John?«
    »Nein, Sir, überhaupt nicht. Mir geht es ausgezeichnet. Ich bin irre gut drauf.«
    Er lächelte. »Wie nett, mein Lieber. Das ist ja wunderbar.«
    Ich zwinkerte. Mir lagen zahlreiche Bemerkungen auf der Zunge, die aber schluckte ich hinunter. Wie sehr hatte sich mein Chef verändert. Und das innerhalb kürzester Zeit.
    Ein Wahnsinn war das, einfach unerklärlich, aber ich nahm es hin.
    Der Motor tuckerte ziemlich laut. Irgendetwas war mit dem Fahrzeug nicht in Ordnung, und ich wunderte mich, wie lange wir schon hier an der Kreuzung stoppten.
    Ich kurbelte die linke Scheibe weiter nach unten. Würzige, aber auch eine leicht feuchte Luft strömte in den Wagen. »Jetzt wissen Sie nicht, wie es weitergeht, Sir?«
    Der Superintendent schob seine Brille in die richtige Lage. »Wissen Sie es denn?«
    »Nein.«
    »Aber ich.«
    Da staunte ich. »Woher denn?«
    Er lächelte hintergründig und sagte: »Lassen Sie sich mal überraschen, John. Wir fahren nach rechts. Ich bin sicher, dass wir an ein Ziel gelangen.«
    Ein Ziel sah ich nicht, dafür einen Wegweiser, dessen Spitze zum Tennis-Mekka hinzeigte. Wenn wir nach rechts fuhren, dann also in Richtung Wimbledon.
    »Sir, ich bin hier nur ein Statist mit Kopfschmerzen. Tun Sie, was Sie für richtig halten. Vielleicht finden wir unterwegs ja unseren Freund Zodiak.«
    »Möglich ist alles«, antwortete er orakelhaft.
    »Ja, Sir«, flüsterte ich ergeben und verdrehte die Augen.
    Sir James startete wieder. Sehr bald schon beschrieb der Weg eine Rechtskurve, und an der rechten Seite erschien auch ein dunkles Waldstück. Dahinter schimmerte Licht. Nicht nur eine einzelne Lampe, sondern eine regelrechte Lichterkette. In der Dunkelheit wirkte sie wie eine Insel der Hoffnung.
    »Wollen Sie etwa dorthin, wo das Licht schimmert?«, fragte ich meinen Chef.
    »Ja.«
    »Was finden wir dort vor?«
    »Ein kleines Hotel. Ich kenne es. Es ist sehr nett, gepflegt, im Landhausstil. Es sind sogar Tennisplätze in der Nähe, wo die Cracks ungestört trainieren können. Sie werden sich sicher wohl fühlen, wenn wir dort die Nacht verbringen.«
    Hätte ich auf einem Hochsitz gesessen, wäre ich bestimmt vom Hocker gefallen. So aber blieb ich sitzen, bekam große Augen und schüttelte nur den Kopf.
    Zwei Laternen standen dort, wo die Zufahrt zum Hotel vom normalen Weg abbog. Linker Hand schimmerte eine dunkle Wasserfläche. Rechts lagen die Tennisplätze hinter den Bäumen, beleuchtet von einigen wenigen Lampen.
    Der Weg drehte sich um einen Parkplatz herum, auf dem relativ viele Wagen standen. Wir hatten ihn kaum passiert, als ich die Stimmen hörte. Ihr Klang drang durch das offene Seitenfenster bis in unseren Wagen hinein. Ich schwieg, denn ich war der Überzeugung, dass der gute Sir James noch weitere Überraschungen parat hatte.
    Wir fuhren bis vor den Eingang. Die breite Glastür war beleuchtet.
    Sie wurde
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