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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS
Autoren: Unbekannt
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Raumanzug über."
    „Ich will es versuchen, Sir. Eine andere Chance habe ich wohl auch nicht" mehr, der Sonne zu entkommen."
    „Warten Sie einen Moment, Bob. Ich rufe Lizan, meinen Ersten Offizier, hinzu. Er wird mich bei meinen Anweisungen unterstützen, damit wir nichts falsch machen."
    Etwa drei Minuten verstrichen, dann erschien Bully wieder auf dem Bild. Neben ihm tauchte das Gesicht Lizans auf.
    „Wollen Sie gar nicht wissen, wie wir an Bord des Beiboots gekommen sind?" fragte Bob unbehaglich.
    „Später, Bob", erwiderte Bully freundlich. „Ich bin überzeugt davon, daß Fuzkon Sie gezwungen hat, mit ihm zu fliegen."
    „So war es auch, Sir", erklärte Vay erleichtert.
    Reginald Bull begann mit seinen Anweisungen. Er ließ sich die wichtigsten Instrumentenanzeigen durchgeben.
    „Das Triebwerk läuft auf Null-Last", stellte er danach fest. „Sie brauchen es nur hochzufahren, um zu beschleunigen. Das ist ein erheblicher Vorteil."
    Bob Bays nahm die ersten Schaltungen vor und gab damit den Aufnahmekanal des Autopiloten frei.
    Bully übermittelte die Positionsdaten beider Schiffe, die von der Hauptpositronik errechnet worden waren. Unmittelbar darauf nahm das Beiboot Fahrt auf. Der Autopilot sorgte dafür, daß es die gleiche Sturzgeschwindigkeit zur Sonne beibehielt wie die GEMINI, so daß sich das Kleinraumschiff dem Wrack auf einer Parallelebene zur Sonnenoberfläche näherte.
    Bob Bays schwitzte Blut und Wasser. Er hatte sich alles viel leichter vorgestellt und stets vorausgesetzt, daß der Autopilot die meiste Arbeit erledigte. Nie und nimmer hätte er gedacht, daß so viele Instrumente zu beobachten waren.
    Immer wieder fragte Bully nach diesem oder jenem Instrument und den Werten, die es auswies. Danach mußte Bays ständig Korrekturen durchführen. So hatte er kaum Zeit, einen Blick auf den Bildschirm zu werfen. Vay dagegen beobachtete fasziniert, wie sich das Beiboot der GEMINI stetig näherte.
    „Wir haben es bald geschafft", sagte sie und legte ihrem Mann die Hand auf den Arm.
    Bob erschrak und bewegte seinen Arm etwas zu heftig. Er stieß mit dem Knöchel gegen einen Hebel, und Bully schrie entsetzt auf.
    „Was haben Sie getan?" brüllte er.
    Das Beiboot beschleunigte und raste an der GEMINI vorbei.
    Stotternd beschrieb Bob Bays den Hebel, während er ihn gleichzeitig vorsichtig zurückzog. Bullys Gesicht war schweißübertrömt.
    „Nicht zu heftig Gegenschub geben, Bob", rief er. „Behutsam.
    Wenden Sie das Beiboot."
    „Warum das?"
    „Fragen Sie nicht. Tun Sie, was ich Ihnen sage. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Lizan hat sich bereits in eine Schleuse begeben.
    Er wird versuchen, zu Ihnen zu kommen."
    Widerspruchslos gehorchte Bob nun. Vay hielt sich zurück. Sie ärgerte sich maßlos über den Fehler, für den sie sich verantwortlich fühlte. Von nun an wollte sie alles vermeiden, was Bob erschrecken konnte.
    Bays schaffte es tatsächlich, das Beiboot zu wenden und in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Dann versuchte er abermals, die GEMINI anzufliegen.
    Und dieses Mal hatte er Glück. Das Rendezvous gelang insofern, als die Distanz zwischen den beiden Raumschiffen auf immerhin weniger als 1000 Meter zusammenschmolz.
    „Lehnen Sie sich jetzt zurück, Bob, und berühren Sie nichts mehr", befahl Bully. „Lizan hat sich soeben ausgeschleust. Er wird zu Ihnen kommen. Blicken Sie auf die Ortungsschirme. Sie sind rechts von Ihnen. Vielleicht können Sie ihn dort schon sehen."
    „Tatsächlich", rief Bob. „Da kommt etwas."
    „Nichts berühren!" brüllte Bully.
    Bob Bays fuhr zurück. Die Warnung war gerade noch rechtzeitig gekommen.
    „Am besten stecke ich die Hände in die Hosentasche", sagte er.
    „Das ist eine gute Idee", stimmte Bully schwitzend zu.
    Bob und Vay beobachteten die Ortungsschirme. Deutlich konnten sie eine Gestalt in einem Raumanzug sehen, die rasch auf sie zukam. Nur noch Minuten vergingen, bis auch die letzten Zweifel vergingen, daß der Erste Offizier der GEMINI es schaffen würde.
    „Vay, gehen Sie bitte zur Schleuse und betätigen Sie die Kontaktscheibe. Versuchen Sie es nicht vom Steuerpult aus", sagte Bully eindringlich.
    Vay erhob sich. Sie fühlte sich maßlos erschöpft. Die Anspannungen der letzten Stunden waren zuviel für sie gewesen. Doch jetzt raffte sie sich noch einmal auf und konzentrierte sich ganz auf die einfache Aufgabe, die ihr gestellt worden war. Sie betätigte die Schleuse. Wenig später leuchtete ein grünes Licht am Innenschott
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