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0756 - Ein Stern funkt SOS

Titel: 0756 - Ein Stern funkt SOS
Autoren: Unbekannt
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auf.
    „Setzen Sie sich wieder hin, Vay", bat Bully. „Alles weitere macht Lizan."
    Sie gehorchte.
    Das Schleusenschott öffnete sich, und der Erste Offizier der GEMINI trat ein. Er hatte seinen Raumhelm bereits zurückgeklappt. Bevor er Vay und Bob begrüßte, kniete er neben Fiz Fuzkon nieder und untersuchte ihn flüchtig. „Er ist tot, Mr.
    Bull", meldete er. Bully atmete hörbar auf. „Übernehmen Sie, Lizan, und bringen Sie das verdammte Ding endlich zur GEMINI.
    Und sorgen Sie dafür, daß Bob Bays sitzen bleibt. Ich möchte nicht, daß er das Beiboot noch im letzten Moment in unsere Schutzschirme jagt."
    „Das würde ich nie tun, Sir", erklärte Bob treuherzig.
    „Bei Ihren genialen Einfällen ist alles möglich", entgegnete Bully.
     
    8.
     
    Attra Rauent war allein.
    Er saß am Steuerpult eines lemurischen Beiboots, das etwa vierzig Meter lang und dreißig Meter breit war. Der Hauptteil glich einem Ei, dem ein klobiger Abstrahltrichter angesetzt worden war. Mühelos beherrschte der Zweite Offizier der PHARAO diese Einheit, obwohl sie mit einem schweren HÜ-Schirm-Projektor gekoppelt war. Diese umfangreiche Maschinerie war an die Außenhaut geheftet worden.
    Attra Rauent blickte auf das Bordchronometer. Es zeigte den 23.12.3581 an. Die Zeit bezog sich auf die Erde, von der niemand mehr zu sagen wußte, wo sie jetzt war.
    Vor ihm wuchs das Raumschiff an, das sein Ziel war.
    Erst jetzt wurde er sich des Vorteils wirklich bewußt, der darin lag, daß er ein lemurisches Raumschiff flog. Mußte darin ein eventueller Beobachter nicht eine geringere Bedrohung sehen als in einem nichtlemurischen Raumschiff?
    Sorgfältig beobachtete Rauent die Wandung des kugelförmigen Raumers, dem er sich näherte. Er wußte, worauf er achten mußte. Und er wartete ständig darauf, daß sich einer der Abstrahlprojektoren der Energiekanonen auf ihn richten würde.
    Aber das war nicht der Fall. Das Raumschiff schien unbesetzt zu sein. Niemand schien davon Notiz zu nehmen, daß er da war.
    Aber das schien nur so. Attra Rauent spürte in seinem tiefsten Innern, daß irgend etwas in dem Raumschiff war, das ihn nicht aus dem Auge ließ.
    Er versuchte, das Gefühl zu ignorieren, das einen Druck auf sein Herz ausübte.
    Seine Hände glitten über die Tastatur der Instrumente, und seine Augen nahmen die ausgewiesenen Werte auf, ohne gefühlsmäßige Reaktionen dabei auszulösen. Daran änderte sich auch nichts, als die Arbeitstemperatur des Triebwerks eine alarmierende Höhe erreichte. Attra Rauent blieb kühl und gelassen. Er leitete die entsprechenden Gegenmaßnahmen ein.
    Für wenige Minuten erzielten sie die angestrebte Wirkung, dann schnellten die Werte wieder in die Höhe.
    Attra Rauent schaltete das Triebwerk kurz entschlossen ab. Im freien Fall raste das Beiboot auf das Raumschiff im Zentrum der Kugelformation zu. Der Druck auf sein Herz nahm zu. Das Atmen fiel ihm schwer.
    Er griff zu einer Sauerstoffmaske und preßte sie sich auf das Gesicht. Die Beschwerden ließen fast augenblicklich nach.
    Das Ruflicht unter dem Bildschirm vor ihm blinkte. Rauent schaltete das Gerät ein. Er blickte in das Gesicht des Kommandanten der PHARAO.
    „Attra", fragte Rik Radik. „Was ist bei Ihnen los? Seit fünfzehn Minuten versuche ich, eine Verbindung mit Ihnen zu bekommen.
    Warum melden Sie sich nicht?"
    „Das muß ein Irrtum sein", erwiderte Rauent erstaunt. „Das Rufzeichen war erst vor Sekunden zu hören."
    Rik Radik runzelte besorgt die Stirn.
    „Attra, irgend etwas stimmt nicht bei Ihnen. Passen Sie auf.
    Wehren Sie sich, falls etwas versuchen sollte, Sie geistig zu beeinflussen. Wir sind der Ansicht, daß Sie einige Minuten lang völlig weggetreten waren."
    Attra Rauent wischte sich mit der Hand über die Augen. Seine Stirn klebte vor Schweiß.
    „Das kann durchaus sein, Rik", antwortete er mit matter Stimme. „Wie weit bin ich denn noch von meinem Ziel entfernt?"
    Er blickte auf und betrachtete die Bildschirme und Meßinstrumente, ohne die ausgeworfenen Werte zunächst in sich aufzunehmen.
    „Attra, Sie müssen die Triebwerke wieder einschalten", rief Rik Radik eindringlich, „sonst fliegen Sie an Ihrem Ziel vorbei."
    „Das ... ist... eine ... gute Idee", erwiderte Rauent mühsam.
    Seine Muskeln erschlafften unter dem Ansturm plötzlicher Müdigkeit.
    Er hatte kaum noch die Kraft, seinen Kopf zu halten.
    Rik Radik brüllte den Namen des Zweiten Offiziers der PHARAO in die Mikrophone, bis Attra Rauent die Augen endlich wieder
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