Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0754 - Der Zeitsauger

0754 - Der Zeitsauger

Titel: 0754 - Der Zeitsauger
Autoren: Christian Constantin
Vom Netzwerk:
schätze, bei diesem Fall ist so ziemlich alles möglich. Nur leider hilft uns diese Theorie bei der Suche nach dem Täter nicht wirklich weiter.«
    »Wenigstens wissen wir, dass es ein Mensch war - oder eine menschähnliche Erscheinung«, überlegte Zamorra. »Wenn ich nur wüsste, was mit dem Amulett los ist…«
    Er starrte in seinen Kaffee. »Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist, als hätte irgendeine externe Kraft die Zeitschau beeinflusst. Aber ich habe noch keine Kraft kennen gelernt, die eine solche Macht über Merlins Stern hat.«
    Kathy hatte plötzlich ein Gefühl von Déjà-vu. Hatte Zamorra das nicht gerade schon gesagt?
    »Immerhin sind wir jetzt sicher, dass es ein Mord war«, meinte sie. Geistesabwesend nahm sie einen Schluck Kaffee. Die Tasse war voll. Irgendetwas stimmte damit nicht, aber sie konnte nicht…
    »Ich sollte Nicole anrufen«, sagte Zamorra. Dann runzelte er die Stirn. Hatte er nicht gerade schon mit Nicole telefoniert?
    »Haben Sie das nicht eben getan?« fragte Kathy.
    »Was?«
    »Sie haben doch eben…«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht!«, sagte Zamorra.
    War die Tasse leer oder voll? Kathy konnte es auf einmal nicht mehr feststellen. Es war, als hätte sich ein Schleier darüber gelegt, als gäbe es beide Tassen gleichzeitig - eine voll, eine leer.
    »O mein Gott«, flüsterte sie.
    »Er ist hier«, stieß Zamorra hervor.
    Sie sah zur Glaswand. Draußen stand direkt vor ihnen ein Mann in einem dunklen Trenchcoat. Er drehte sich gerade um und machte Anstalten zu gehen.
    Ohne zu zögern sprang Zamorra auf und eilte zur Tür. Kathy zog ihre Waffe und lief ihm hinterher.
    Der Fremde rannte los.
    Zamorra sprintete durch den Regen hinter der Gestalt her. Im Laufen löste er den Blaster von der Magnetplatte an seinem Gürtel und schaltete ihn auf Betäubung. Er richtete ihn auf die flüchtende Gestalt vor ihm. Der Blaster würde den Mann nur für einige Minuten ausschalten, ohne ihn zu verletzen.
    Aber gerade, als er abdrücken wollte, bog der Mann in eine Seitenstraße ab.
    Zamorra raste hinter ihm her und sah ihn gerade noch in eine andere, unscheinbare Gasse hetzen. Der Dämonenjäger fluchte. Er durfte den Mann nicht aus den Augen verlieren. Mit Sicherheit kannte sich der hier besser aus, als Zamorra es tat. Wenn der Parapsychologe den Kerl aus den Augen verlor, war die Jagd vorbei.
    Zamorra jagte um die Ecke - und stand in einer Sackgasse!
    Am anderen Ende der Gasse stand der Fremde. Er hatte sich im Schatten einer Mauer platziert und den Hut tief ins Gesicht gezogen, sodass man kaum etwas von ihm sehen konnte.
    Egal, dachte Zamorra. Er konnte nicht mehr flüchten. Langsam bewegte er sich auf den Fremden zu, den Blaster im Anschlag.
    »Okay, Freundchen«, sagte er. »Das war's dann.«
    Der Mann begann leise zu lachen.
    »Das ist eine sehr optimistische Einschätzung der Lage, Herr Professor«, sagte er in einem rauen Flüsterton, den Zamorra kaum verstehen konnte. »Aber ich bin jedenfalls erfreut, Sie kennen zu lernen. Ich habe schon viel von Ihnen gehört.«
    »Sie sind im Vorteil«, erwiderte Zamorra, während er sich dem Fremden langsam näherte, die Waffe immer noch im Anschlag. »Es scheint, dass Sie mehr von mir wissen, als ich von Ihnen. Wer sind Sie?«
    Wieder ließ der Fremde ein leises, trockenes Lachen hören. »Namen spielen in meinem Alter keine Rolle mehr, mein Lieber. Ich bin…« Er machte eine vage Handbewegung.
    »Ich bin niemand mehr, schon lange nicht. Aber ich habe vor, das zu ändern. Und Sie werden mir dabei helfen, Professor.«
    Die Selbstsicherheit des anderen war beunruhigend. Für jemanden, der gerade mit vorgehaltener Waffe bedroht wurde, wirkte er sehr zuversichtlich.
    Irritiert hab Zamorra die Waffe und richtete sie direkt auf den Kopf des Fremden. »Falsch! Sie sind ein Mörder, und ich werde Ihnen höchstens dabei helfen, in den Knast zu wandern.«
    Wieder ein Lachen. »Da irren Sie sich leider. Sie haben nicht die geringste Ahnung, womit Sie es zu tun haben, oder?«
    Plötzlich griff jemand von hinten nach Zamorras Hand, drückte den Blaster zum Himmel.
    Der Dämonenjäger wirbelte herum - und vor ihm stand der Fremde!
    Zamorra versuchte, den Blaster auf ihn zu richten, aber der Mann hielt seinen Arm mit beiden Händen fest. Mit aller Kraft rangen sie um den Blaster.
    Er muss sich teleportiert haben. Zamorra sah zu der Mauer, wo der Fremde gerade noch gestanden hatte.
    Wo er immer noch stand!
    Langsam bewegte er sich auf Zamorra und auf sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher