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0748 - Raphael, der Unheimliche

Titel: 0748 - Raphael, der Unheimliche
Autoren: Unbekannt
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Angst, Ihnen damit zu kommen.
    Aber ich sagte: Der Mann ist nicht so. Man muß nur vernünftig mit ihm reden. Und ich habe recht gehabt!"
    „Ja, du hast recht gehabt. Wann werdet ihr gehen?"
    „Sofort", antwortete Joupje. „Wir wollten nur auf Ihre Entscheidung warten."
    „Aber ihr wäret gegangen ... ganz gleichgültig, wie ich entschieden hätte, nicht wahr?"
    Joupje druckste ein wenig herum. Die Antwort kam ihm nicht leicht. Das war der beste Beweis, daß die PILLE ihn in der Tat in einen normalen Menschen zurückverwandelt hatte.
    „Ja, wahrscheinlich", murmelte er. „Amirrez war einfach seiner Sache zu sicher. Es gibt keinen, der ihm nicht glaubt." Dann fiel ihm etwas Versöhnliches ein. „Aber wir werden keinen Sauhaufen hinterlassen!" sprudelte er hervor. „Die Maschinen werden ordnungsgemäß abgeschaltet.
    Sie brauchen keine Angst zu haben, daß die Northern Tiger Lilly in die Luft geht wie in Tafeng."
    „Schon in Ordnung, Joupje", lächelte Reginald Bull. „Ich weiß, daß ihr alles ordentlich machen werdet. Ich wünsche euch alles Gute!"
     
    *
     
    Als die Arbeiter abzogen, kam Sylvia Demmister in Bully Quartier gestürmt. Er hatte die Tür weit offen und sah, daß Sylvia nicht allein war. Vom Werftgelände her näherte sich gemessenen Schrittes Vater Ironside.
    „Was ist los?" wollte Sylvia wissen. „Sie hauen ab! Ich wollte sie zurückhalten, aber sie sagten, Sie hätten Ihre Einwilligung dazu gegeben."
    „Das ist richtig", bestätigte Bull. „Joupje war hier ... als Sprecher sozusagen. Die Leute haben Angst. Sie fürchten um ihr Leben, falls sie auf der Werft bleiben."
    Inzwischen hatte auch Ironside die Baracke betreten.
    „Wovor fürchten sie sich?" fragte er.
    „Vor irgendeiner Katastrophe. Die Werft soll explodieren... oder so."
    „Quatsch!" schnappte Sylvia zornig. „Woher wollen sie das wissen?"
    „Amirrez hat es ihnen gesagt."
    Sylvia und Ironside starrten ihn fragend an.
    „Ein Händler aus Monterrey", erläuterte Bull, „ein Pillenhändler."
    „Wo ist der Kerl?!" fauchte Sylvia. „Man sollte ihn sich schnappen!" .Reginald Bull schüttelte den Kopf.
    „Ich glaube nicht, daß dabei etwas herausspränge."
    „Warum nicht? Man könnte ihn zwingen zu widerrufen ..."
    „Nein. Ich bin ganz sicher, daß es diesen Amirrez gar nicht gibt!"
    Sylvia schwieg. Auch Vater Ironside mußte sich Bulls seltsame Bemerkung erst einmal durch den Kopf gehen lassen. Dann sagte er in seiner gewohnt ruhigen Art: „Sie wissen anscheinend eine Menge Dinge, über die Sie mit uns nicht sprechen wollen. Sie haben sicher Ihre Gründe dafür.
    Nur frage ich Sie, ob Sie sich Ihrer Verantwortung bewußt sind!
    Sie glauben an die Katastrophe, die Amirrez voraussagt?"
    „Ja", antwortete Bull einfach.
    „Und es liegt nicht in unserer Macht, etwas dagegen zu unternehmen?"
    „Wir könnten die Katastrophe verhindern ... aber danach könnte diese Werft nicht weiterarbeiten. Das Resultat bleibt also das gleiche."
    „Wenn am Ausgang des Ganzen ohnehin nichts mehr zu ändern ist, dann verstehe ich nicht, warum Sie nicht offener zu uns sein können."
    „Das ist schwer zu erklären", sagte Bull. „Wir haben es mit einem ungeheuer mächtigen Gegner zu tun. Im Augenblick glaube ich zu wissen, was er vorhat. Spreche ich mich mit Ihnen darüber aus, dann erfährt der Gegner, daß ich seinen Plan kenne. Er wird daraufhin zu einer anderen Taktik überwechseln und dafür sorgen, daß ich seinen Plan kein zweites Mal durchschauen kann."
    Vater Ironsides fragender Blick verriet Unglauben.
    „Es gibt keinen Ort, an dem wir ungestört sprechen können?"
    „Ich weiß keinen", bekannte Reginald Bull. „Unser Gegner ist so gut wie allgegenwärtig."
    Abermals trat ein kurzes Schweigen ein. Dann fragte Sylvia: „Und wie geht es jetzt weiter? Ich meine ... bleiben wir einfach hier sitzen und warten, bis etwas geschieht?"
    „Ich rate euch allen, Mädchen", sagte Bull, „daß ihr euch so rasch wie möglich aus dem Staub macht."
    „Und Sie?"
    „Ich bleibe hier! Ich will das Ende dieses Dramas als Augenzeuge erleben!"
    Sylvia warf dem Mönch einen auffordernden Blick zu. Vater Ironside verstand. Ein spöttisches Lächeln erschien auf seinem kantigen Gesicht.
    „Ich glaube, unsere Neugierde wird Ihnen den Spaß verderben, der einzige Augenzeuge zu sein. Wir lassen Sie nicht alleine!"
    „Sie spielen mit Ihrem Leben!" warnte Bull.
    „Nicht mehr als Sie", hielt ihm Ironside entgegen.
    „Ich bin sicher, daß Sergio und
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