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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
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auf.
    Ihm wurde ein gepflegter Chrysler zur Verfügung
gestellt. Er hatte den Flugplatz noch keine zwei Meilen hinter sich, als er die
Maschine am Himmel bemerkte, die flach aufstieg. Der australische Pilot ging
auf Beobachtungsposten.
    Larry fuhr schnell. Die Straße lag frei vor ihm. Auf
dem Weg erstattete er der PSA-Zentrale Bericht.
    X-RAY-1 meldete sich umgehend. Er respektierte Larrys
Entscheidung, zweifelte aber daran, ob sie zum Erfolg führen würde.
    »Ich fürchte, es bleibt Ihnen nichts anderes übrig,
als selbst in jene sogenannte Vergessene Stadt zu gehen, X-RAY-3. Nakor
wird nicht zu vernichten sein.«
    Aber Larry ließ es darauf ankommen!
    In blinder Zerstörungswut schleuderte Nakor Autos
durch die Luft, riß Verkehrsampeln und Telegrafenleitungen aus dem Boden. Wie
Streichhölzer knickten sie in den gewaltigen Klauenhänden.
    Die Straßen waren übersät von Leichen.
    Larry bekam diese Dinge aus unmittelbarer Nähe mit.
    Hätte er nicht gewußt, was für eine dämonische Macht
ins Diesseits gerufen worden war, er hätte das alles für eine furchtbare Vision
gehalten, oder für die gespenstisch echte Kulisse eines japanischen Trickfilms
mit Riesenmonstern. Beides kam nicht in Frage. Die Vorstellung, daß in dem
kantigen, unheimlichen Echsenschädel vielleicht ein Statist saß und mit Hebeln
und Knöpfen die Mechanik bediente, versagte hier völlig.
    Das hier war echt, war blutige Wirklichkeit! Larry
Brent stand neben einem ehemals vierstöckigen Haus. Jetzt war es nur noch ein
Trümmerhaufen. Die leeren Fensterhöhlen starrten ihn wie die Augen eines Toten
an. Ein Teil der Hausfassade war herausgebrochen, so daß ein Schuttberg an seiner Seite emporwuchs. Larry hielt
die Smith & Wesson Laserwaffe in der Hand und zögerte keine Sekunde, sie
einzusetzen. Er zielte auf das riesige glühende Auge des Echsenschädels, das
ihn aber offenbar nicht wahrnahm.
    X-RAY-3 drückte ab. Lautlos raste der Blitz zu dem
hochhausgroßen Koloß hinauf und traf genau ins Ziel. Mitten in das glühende
Dämonenauge.
    Der Echsenkopf zuckte nicht mal. Die Waffe, deren
Wirkung unbestritten war, mit der man eine Stahltür durchschmelzen konnte,
versagte hier völlig!
    Er schoß noch zwei Salven ab. Ergebnislos!
    Nakor wütete weiter.
    Und plötzlich brachte die Echse ihre tonnenschweren
Beine einen Schritt weiter und überwand damit mehrere hundert Meter. Weitere
Hauswände fielen ein, und das Grauen ging weiter.
Ein scharfes Heulen mischte sich unter die urwelthaften Töne, welche die Luft
erzittern ließen. Der Pilot, der Larry nach Mawson gebracht hatte, zog seine
Maschine tief über die Stadt hinweg und raste genau auf das Ungeheuer zu.
    Nakor warf den Kopf hoch.
    Im Sturzflug fegte der Australier heran. Jetzt griff
er ein, nachdem er erkannt hatte, daß auch nach der Ankunft des PSA-Agenten
nichts Entscheidendes passierte. Kurz vor dem berggroßen Ungetüm riß der Pilot
die Maschine hoch und gleichzeitig löste er zwei der vier Raketen aus. Sie zischten, glühende Feuerschweife hinter
sich herziehend, dem Titanen in die Brust.
    Dort blieben sie stecken und explodierten.
    Eine gewaltige Druckwelle traf die umstehenden
Häuserskelette, riesige Staubfontänen wirbelten durch die Luft. Nakor
schüttelte sich. Die beiden geplatzten und ausgebrannten Raketen fielen ab wie
Stecknadeln. Nakor war unverletzt!
    Der beißende Qualm verzog sich.
    Wieder kam die Maschine heran. Diesmal tiefer und noch
schneller, wie es Larry schien. Er suchte Schutz hinter dem Schuttberg. Dort
bewegte sich ein Schatten. Ein Mensch saß in der Ecke. Eine junge Frau. Sie war
nur noch mit einem dünnen Slip bekleidet. Zahlreiche Wunden bedeckten ihren Körper. Gegen ihre Brüste hielt sie
einen Säugling gepreßt, streichelte ihn und summte
leise ein altes Wiegenlied.
    Aber das Kind lebte nicht mehr, und die Frau war nicht
mehr bei Sinnen – wie man an ihrem ausgebrannten, leeren Blick erkennen konnte.
     
    ●
     
    Larry zog seine dickgefütterte Jacke aus und legte sie
der Unbekannten um die Schultern.
    Sie nickte nur flüchtig, und ein verlorenes Lächeln
zuckte um ihre schön geschwungenen Lippen. Dann summte sie weiter und streichelte
ihr Kind.
    Da jaulten die Triebwerke der Maschine auf, die auf
den Gigantendämon zujagte. Aber der Pilot hätte das Flugzeug wieder in die Höhe
ziehen müssen.
    Etwas stimmte nicht.
    Die Raketen zischten aus ihren Halterungen. Sie
bohrten sich in das Auge des Kolosses, der den Kopf in die Höhe warf. Dies und
der
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