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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
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aber beherrschte Nakor. Die Echse stand in
der Straßenschlucht. Hunderte fielen ihr zum Opfer.
    Der Betonboden war aufgerissen, Spalten waren entstanden
und weitere öffneten sich, sobald sich der Gigant ein wenig bewegte.
    In ihnen verschwanden Menschen, deren Todesschreie in
dem höllischen Tumult untergingen.
    Nakor trampelte alles nieder.
    Janett Brunch rannte blindlings in Richtung Meer.
Woanders konnte sie nicht hin, denn rundum herrschte das Chaos.
     
    ●
     
    Die Maschine jagte über das Meer.
    »Noch fünf Minuten«, sagte der Pilot. »Dann fliege ich
in Landeposition.« Vom Tower in Mawson hatte er bereits Landeerlaubnis
erhalten. Die Militärmaschine war vorangemeldet.
    Alles war klar, bis sich der Tower meldete. Die Stimme
des Fluglotsen überschlug sich. Was er sagte, war nicht zu verstehen. Es
kratzte und knirschte… dann war absolute Stille.
    »Hallo, bitte melden! Hier QR-36, bitte melden!« Der
Pilotversuchte es vergebens. Die Verbindung war weg.
    Larry wurde unruhig. Wenige Augenblicke später zeigte
sich, daß sein Verhalten berechtigt war. In einer Höhe von nur fünfhundert
Metern näherten sie sich der Stadt. Schon von weitem war der Feuerschein zu
sehen, dann der riesige, kantige, sich bewegende Berg, der alles überragte.
    In einer Schleife zog der Pilot herum.
    Was die beiden Männer erblickten verschlug ihnen den
Atem.
    »Das gibt’s doch nicht!« entfuhr es dem Australier.
    » Das es das gibt, sehen Sie. Deshalb bin ich
hier. Aber diesmal bin ich zu spät gekommen! Muthly und Omko haben erreicht,
was sie wollten! Nakor, die Echse des Grauens, von der Gadock wußte, hat ihren
Vernichtungsfeldzug begonnen!«
     
    ●
     
    Larry Brent wußte, was zu tun war.
    Noch war der Flugplatz in Ordnung. Nur die
Stromversorgung war ausgefallen. Aber Nakor hatte sich dem Flughafen schon
bedrohlich genähert, ein Feld des Todes und der Verwüstung hinter sich lassend.
    Polizei- und Ordnungskräfte gab es nicht mehr. Die
Männer, die sich dem Ungetüm mutig in den Weg gestellt und gehofft hatten, es
mit Waffengewalt zurückdrängen zu können, lebten nicht mehr.
    Die Bleikugeln hatten den Echsenpanzer nicht mal
angekratzt.
    »Können Sie landen, auch ohne Funkverbindung mit dem
Turm?« fragte Larry schnell.
    Der Pilot sah blaß aus. Er hatte das, was er
beobachtet hatte, noch nicht verdaut. »Ich habe schon ganz andere Landungen
hingelegt, Mister Brent. Ich brauche keinen Turm.«
    »Dann bringen Sie mich runter! Sie können sofort
wieder starten.«
    »Was haben Sie vor?« wollte der Pilot wissen.
    »Versuchen, dem Unding auf den Pelz zu rücken, bevor
noch mehr Menschen geopfert werden.«
    »Und womit? Mit den bloßen Händen?«
    »Nein! Ich glaube, ich habe etwas dabei, womit ich ein
bißchen mehr Erfolg habe.«
    »Wenn ich die Erlaubnis bekomme, meine Bomben
abzuladen, dann werde ich dem Ding die Luft aus dem Panzer blasen.«
    »Wie? Sie haben Bomben an Bord?«
    Der Pilot nickte. »Immer vier Raketen. Die Maschine
war bestückt, ich befand mich auf einem Übungsflug, als ich vom Obersten
Kommando den Befehl erhielt, Sie an Bord zu nehmen.«
    Der Pilot drückte die Maschine sanft nach unten.
Mehrere kleinere Maschinen standen am Rand der Landebahn.
    Die Türme waren dunkel, nicht eine Positionslampe funktionierte
mehr. Die Stromversorgung war zusammengebrochen.
    Der Pilot landete dennoch sicher. Die Radaranlage in
der Düsenmaschine arbeitete verläßlich. Die Maschine rollte aus. Menschen
eilten über das Landefeld. Personal des Flugplatzes. Alles redete
durcheinander. Niemand wußte, was wirklich los war. Man war auf das angewiesen, was erschöpfte Flüchtlinge aus der Stadt
berichtet hatten. Verletzt, fast nackt und am Ende ihrer physischen und
psychischen Kräfte waren sie hier angelangt.
    »Eine Riesenechse? Wo soll die denn herkommen?« hörte
Larry einen sagen.
    »Es gibt Forschungsstationen in der Antarktis, von
denen man nicht genau weiß, was sich wirklich hinter deren Wänden abspielt. Man
redet von geheimnisvollen Experimenten, Tierversuche mit radioaktiver
Bestrahlung und so«, warf ein anderer ein, der nur eine Armlänge von Larry
Brent entfernt stand. »Vielleicht haben sie so ein Ding ausgebrütet, wer weiß.
Rückzüchtungsversuche und so. Und jetzt haben sie den Salat.«
    Larry Brent hörte sich vieles an und meinte: »Es gibt
auch Dinge, für die Menschen – jedenfalls unmittelbar – nicht immer
verantwortlich gemacht werden können.«
    Er hielt sich nicht lange auf dem Flugplatz
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