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0738 - Die Nächte der Ratten

0738 - Die Nächte der Ratten

Titel: 0738 - Die Nächte der Ratten
Autoren: W.K. Giesa
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spät.
    ***
    Zamorra stieß die Tür auf. Er sah Robin, die beiden Polizisten, die Skelettsammlung, er sah Diana, Celine und eine dunkelhaarige, durchsichtig gekleidete Frau…
    Und da waren Hunderte von Ratten!
    Das Amulett war jetzt heiß und vibrierte! Aber es griff nicht an.
    »Celine«, sagte Nicole bestürzt. »Sie hat eine dämonische Aura!«
    Auch Zamorra konnte sie spüren. Er fühlte, dass der Ruf, der ihn hierher lockte, von ihr ausgegangen war. Er ahnte nicht, dass es Rokor gelungen war, unter größter Anstrengung Celines Körper in seinen Besitz zu bringen.
    Er spürte aber auch die viel stärkere Aura, die von der Dunkelhaarigen ausging!
    »Pass auf!« rief Robin ihm zu. »Die da ist es! Sie kontrolliert hier alles!«
    »Genau!« Die Dunkelhaarige lachte. »Und wenn ich es will, werden die Ratten diese Menschen auffressen!« Sie wies in die Runde.
    Zamorra hatte bereits das Amulett halb in der Hand, um es auf sie auszurichten und seine zerstörerische Energie zu entfesseln. Er zögerte.
    »Solltest du mich bedrohen«, fuhr die Dunkelhaarige fort, »ist es um diese Menschen geschehen. Du wirst die Ratten nicht daran hindern können, sie zu töten. Selbst wenn du mich tötest, werden sie zubeißen. Gib auf. Du bist in meiner Gewalt. Ihr seid in meiner Gewalt«, fügte sie nach einem Seitenblick auf Nicole hinzu.
    Zamorra schüttelte langsam den Kopf.
    »Du überschätzt dich«, sagte er. »Du wirst diese Menschen sofort freigeben!«
    »Nur, wenn du aufgibst.«
    Zamorra antwortete nicht. Er beobachtete wachsam das Heer der Ratten. Auf sie sprach das Amulett nicht an. Es war wie im Château. Aber Zamorra konnte sich nicht vorstellen, daß die Biester sich hier ebenfalls als eine Art Trugbilder in Nichts auflösen wurden. Hier war ihr Ursprungsort, von hier waren sie gekommen, gewissermaßen als »Illustration« des Hilferufs. Hier waren sie echt!
    Und er konnte sie nicht alle rechtzeitig unschädlich machen. Es waren zu viele. Egal, was er unternahm, selbst ein Viertel dieses Rudels reichte aus, die Menschen immer noch zu töten oder ihnen wenigstens schwerste Verletzungen beizubringen. Und nicht nur ihnen, die Ratten belauerten auch Nicole und Zamorra selbst.
    Die Menschen an der Wand, mit Ausnahme von Celine, schienen darüber hinaus einer erschreckenden Lähmung zu unterliegen. Sie konnten nicht einmal flüchten.
    Die dunkelhaarige Dämonin hatte auf jeden Fall die besseren Karten.
    Zamorra war ihr in die Falle gegangen, trotz der Warnung durch Raffael Bois. Aber er hatte mit einer anderen Art Falle gerechnet, so, wie die Schwarzblütigen sie gewöhnlich aufstellten. Nicht mit dieser tückischen Geiselnahme…
    Dabei hätte er mit dem Ungewöhnlichen rechnen müssen, nachdem er schon auf ungewöhnliche Weise regelrecht mit der Nase darauf gestoßen worden war. Deshalb also hatte Raffael so ungewöhnlich agiert…
    Er wandte sich Celine zu. Wie hatte die Dunkelhaarige sie angesprochen?
    »Rokor, warum hast du mich gerufen?«, fragte er. »Warum ausgerechnet mich? Weißt du nicht, dass ich ein Feind der Höllenkreaturen bin?«
    »Ich habe dich nicht gerufen!«, fauchte der Dämon in Celines Körper. »Ich rief meinesgleichen! Schau, was sie mir angetan hat, die sich Lou nennt und den Ratten gebietet!«
    Celine wies auf den abgenagten Monsterschädel.
    Die Dunkelhaarige lachte. »Und Narr, der du bist, Rokor, hast du nicht mal gemerkt, dass ich deine Hilfeschreie ablenkte, um diesen Dämonenjäger hierher zu locken!«
    »Ich werde dich töten!«, kündigte Rokor an.
    »Das wirst du nicht«, sagte Zamorra kalt. »Denn dann gibt es niemanden mehr, der die Ratten unter Kontrolle hält, und sie werden uns umbringen.«
    »Was schert mich das?«, zischte Rokor. »Ich werde in meinem neuen Körper weiterleben, nur das zählt.«
    »Die Ratten werden auch deinen neuen Körper fressen«, warnte Zamorra.
    »Was ist mit Celine?«, fragte Nicole. »Lebt noch etwas von ihr?«
    Rokor lachte höhnisch auf. »Nichts mehr«, verriet er. »Ich bin nicht so dumm, ihr eine Chance zu geben, dass sie mich wieder hinauswirft! Ihre Lebensenergie wird mir helfen, diese verfluchte Dämonin zu vernichten.«
    »Verdammt«, murmelte Nicole. »Celine ist also tot…«
    Davon mussten sie ausgehen. Es erleichterte aber auch Zamorra die Entscheidung. Er war bereit, alles auf eine Karte zu setzen. »Es muss gleich alles blitzschnell gehen«, flüsterte er Nicole zu.
    »Was hast du vor?«
    »Blumen für die Dame«, raunte er ihr zu und
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