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0737 - Asha Devis Höllenfahrt

0737 - Asha Devis Höllenfahrt

Titel: 0737 - Asha Devis Höllenfahrt
Autoren: Roger Clement
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hinwegkommen.
    Irgendwann.
    Jetzt waren andere Dinge wichtig.
    Sie kommandierte einen Polizei -Greiftrupp, der sich inmitten einer aufgehetzten, vieltausendköpfigen Menschenmenge befand. Das Leben ihrer Frauen und Männer hing nun von ihren Entscheidungen als Kommandantin ab.
    Asha Devi zog mit der freien Hand ihre Pistole und feuerte nun ihrerseits auf den Mann, der sie hatte niederschießen wollen. Und der sie, in einer anderen Realität, auch wirklich abgeknallt hatte…
    Sie traf ihn exakt dort, wohin sie gezielt hatte - in den rechten Oberarm. Die Waffe fiel zu Boden. Es war immer gefährlich, in einer Menschenmenge eine Schusswaffe einzusetzen. Aber sie hatte keine andere Wahl. Diese Leute hatten bewiesen, dass sie über Leichen gingen. Sie mussten unschädlich gemacht werden.
    Asha Devi zeigte keine Angst. Demonstrativ holsterte sie wieder ihre Pistole.
    »Die Versammlung ist aufgelöst!«, rief sie mit heller Stimme. »Wer jetzt noch auf dem Connaught Place bleibt, macht sich strafbar!«
    Ein anderer Leibwächter schien ebenfalls sein Glück versuchen zu wollen. Er griff in seine Jacke. Doch da wurde ihm ein Schlagstock in die Rippen gerammt!
    Einer von Asha Devis Leuten war reaktionsschnell auf ihn zugesprungen. Der Bodyguard klappte zusammen wie ein Taschenmesser.
    Der Alte öffnete den Mund - vermutlich, um seine wankelmütig gewordenen Anhänger erneut aufzuhetzen.
    Asha Devi knüllte ihr Taschentuch zusammen und stopfte es ihm als improvisierten Knebel in den Mund. Dann verdrehte sie ihm noch ein wenig den Arm auf dem Rücken.
    »Wir machen jetzt einen kleinen Spaziergang zum Gefangenentransporter!«, zischte sie ihm ins Ohr. »Wir haben schon lange einen Verdacht, wer hier Kinder in lebende Rohrbomben verwandelt! Ich habe gerade einen Ort kennen gelernt, wo Leute wie deinesgleichen landen!«
    Der Alte blinzelte sie hasserfüllt und verständnislos an. Er konnte unmöglich wissen, wovon Asha Devi redete.
    Wahrscheinlich glaubt er, ich würde vom India State Prison reden, dachte die Inspectorin wütend. Und nicht vom Mahatuma…
    Asha Devis Polizisten prügelten den Weg frei, während die Inspectorin den Aufwiegler zum Gefangenentransporter schaffte. Einige Minuten lang sah es so aus, als ob die Menschenmenge den kleinen Polizeitrupp wieder einkesseln wollte.
    Doch dann kamen die Wasserwerfer!
    Die drei gepanzerten Fahrzeuge postierten sich an der Ecke Kasturba Gandhi Marg und Tolstoi Marg [10] , direkt vor dem Bankgebäude der Credit Lyonnaise.
    Riesige Wassermassen spritzten über die breite Straße, schwemmten den gewalttätigen Mob förmlich hinweg.
    Als Asha Devi auf die Filiale der französischen Bank in der indischen Hauptstadt blickte, dachte sie plötzlich voller Dankbarkeit an Zamorra.
    Ohne den Dämonenjäger wäre sie in der Hölle verloren gewesen, da machte sie sich nichts vor. Mit einem bei ihr seltenen Mangel an Selbstüberschätzung erkannte sie, dass sie Zamorra zu einem großen Teil die Rückkehr in ihr echtes Leben verdankte.
    Wenn er nicht gegen Ravana gekämpft hätte…
    Sie nahm sich vor, dem Dämonenjäger bei nächster Gelegenheit zu danken. Auch wenn sie das eine sehr große Selbstüberwindung kostete.
    Was wohl Zamorra jetzt macht?, fragte sich die Inspectorin, während sie den Rädelsführer der Unruhen unsanft in den Gefangenentransporter stieß.
    ***
    Die Asuras waren bedrohlich näher gekommen, als Zamorra plötzlich aus dem Mahatuma gerissen wurde. Sein Körper geriet in einen Sog, der ihm den Atem raubte. Trotzdem bekam er keine Probleme mit der Sauerstoffzufuhr.
    Der Dämonenj äger schwebte in einem seltsamen Nichts aus Regenbogenlicht.
    Und dann hörte er Shivas Stimme.
    »Deine Mission ist erfüllt, Zamorra. Asha Devi hat ihre Prüfung bestanden. Und du hast dich meines Trisula als würdig erwiesen.«
    »Das freut mich, Shiva.«
    »Die drei Aufgaben hast du gelöst, Zamorra. Neues Leben hast du geschaffen, indem du Asha Devi zu einer Rückkehr in ihr normales Leben verholfen hast. Ihr Tod wird nicht geschehen sein. Die zweite Anforderung war die Bewahrung, und zwar der kosmischen Harmonie. Auch das ist gelungen, denn Ashas Tod war von den Kräften des Universums nicht vorgesehen. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Die dritte Aufgabe lautete Zerstörung. Und du hast Dämonen zerstört in jenen furchtbaren Sphären, aus denen kaum ein Mensch jemals zurückkehrt.«
    »Was wird nun aus Asha Devi?«
    »Ich bin sicher, daß sie gestärkt aus diesem Erlebnis hervorgehen wird«,
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