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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie
Autoren: W.K. Giesa
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jetzt steckt. Könnt ihr Valis Gehirnstrommuster noch erfassen?«
    »Seltsamerweise ja«, sagte Monica nach einer Weile. »Sollte Julian uns belogen haben? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Er hat uns nicht belogen. Wir waren ja da, haben das alles erlebt. Wenn Vali noch in gewohnter Form existiert hätte, hätten wir sie doch bemerkt! Aber sie steckte doch bereits in dem Seelenkollektiv der Bestie«, widersprach Uschi.
    »Und jetzt?«, hakte Zamorra nach.
    »Hm.«
    Nicole wandte sich an Arr Katt. »Rufe bitte Reek Norr an.«
    Der Sauroide nickte und benutzte sein Armbandgerät. Unterdessen wartete Zamorra gespannt auf die Antwort der Peters-Zwillinge. Schließlich sah Uschi auf.
    »Wir haben das Kollektivmuster der Bestie, und wir haben Valis Muster«, sagte sie. »Beide unterscheiden sich.«
    »Na bitte«, sagte Zamorra. »Sie scheint also noch zu leben - richtig zu leben, meine ich. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wo sie steckt.«
    »Das Problemchen hatten wir doch schon einmal«, sagte Monica etwas spöttisch.
    »Jedes Problem kann irgendwie gelöst werden«, sagte Zamorra. »Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Haben wir die?«, wollte Tok Rrokk wissen. »Sicher nicht.«
    »Es hängt von unserer Zusammenarbeit ab«, sagte Zamorra. »Wenn ihr die Fluggeschwindigkeit des Gleiters erhöhen könnt, sobald das Ziel bekannt ist… Schade, dass keiner von uns sich so fortbewegen kann wie die Druiden. Das würde es wesentlich einfacher machen.«
    »Norr kommt mit einem Gleiter«, unterbrach Arr Katt das Gespräch. »Er wird gleich hier sein.«
    Nur wenige Minuten später landete die Maschine vor Valis Organhaus. Unter der Klarsichtkuppel sah Zamorra Norrs derzeit engsten Mitarbeiter Takkon im Pilotensitz. Das verschaffte ihm ein beruhigendes Gefühl. Takkon war ein zuverlässiger Könner.
    Zu Zamorras Überraschung stieg aber als Erster Tzakk Rakko aus.
    »Norr war so freundlich, mich hierher mitzunehmen«, sagte er. »Der von euch gefangene Monsterbaum konnte sich befreien und fliehen und richtete dabei allerlei Unheil an. Wir…«
    »Erzähls mir später, Tempelherr«, blockte Zamorra ihn ab. »Während wir unterwegs sind.« Hastig schilderte er dem obersten Kältepriester und Norr sein Anliegen.
    »Es wird schwierig sein, die Druidin zu finden«, sagte Rakko etwas reserviert. »Ich hatte gehofft, zusammen mit euch und dem Träumer das Problem der Monsterbäume beseitigen zu können.«
    »Der Kältekult kapituliert also vor diesem Phänomen«, stellte Reek Norr trocken fest.
    Rakko sah ihn finster an. »Wir kapitulieren nicht. Wir sehen nur keine andere Möglichkeit, den Schutz alles normalen Lebens auf dieser Welt zu gewährleisten.«
    »Das heißt im Klartext also: Tod allen Druiden!«, fasste Zamorra zusammen.
    Die Zwillinge holten tief Luft.
    »Man kann es so sehen«, sagte Rakko. »Sie sind durch Schwarze Magie an Gestalt und Seele deformiert, ohne dass es eine Möglichkeit gibt, diese Deformierung rückgängig zu machen. Der Träumer hat in diesem Punkt perfekte Arbeit geleistet, nun sollte er auch den letzten Schritt noch tun und…«
    »Zum Mörder werden«, sagte Zamorra. »Tempelherr, selbst wenn Julian Peters sich selbst dazu bereit erklärte, würde ich alles daran setzen, es zu verhindern. Es würde ihn doch nur noch tiefer hinabstoßen in das Reich der Finsternis.«
    »Es ist sein Weg«, konterte Rakko. »Er hat ihn beschritten, und er wird ihn weitergehen, ob wir das nun wollen oder nicht. Unsere Wünsche und Träume sind irrelevant.«
    »Vielleicht ist das der Unterschied zwischen euch Sauroiden und uns Menschen«, sagte Zamorra. »Wir nehmen nichts als unabänderlich hin. Wir versuchen zumindest, unseren Weg selbst zu formen.«
    »Denke nach, Meister des Übersinnlichen«, bat Tzakk Rakko. »Wie ihr Menschen euren Weg formt, ist eure Sache. Unsere ist, die Lebenden dieser Welt zu schützen, um jeden Preis. Der Träumer hat mit Schwarzer Magie Unheilvolles werden lassen…«
    »Schwarze Magie?«, fuhr Uschi auf. »Das ist unmöglich! Julian ist kein Schwarzmagier, kein Dämon!«
    »Und doch ist die Magie, die er anwendet, nicht weiß. Wir wissen es«, sagte Rakko. »Das Düstere in ihr ließ das Dunkle in den Seelen dunkler werden. Und wenn wir sie nur zurückschleudern in die Sphären jenseits des Lebens, werden sie irgendwann und immer wieder zurückkehren und jedesmal mächtiger und finsterer sein als zuvor. Die Bedrohung wird allgegenwärtig sein, wird nicht enden. Deshalb will ich,
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