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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie
Autoren: W.K. Giesa
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erzwingen.
    Integration, also Verschmelzung -oder Vernichtung, Tod!
    Beides wollte sie nicht.
    Aber sie war nicht in der Lage, sich zu wehren. Ihre Druiden-Fähigkeiten wurden jetzt vollständig blockiert, ein Indiz dafür, dass es sich doch um Druidenseelen handelte, die ein zweites Mal aus den Sphären jenseits des Lebens zum Silbermond zurückgekehrt waren, um hier ein unseliges Dasein zu führen, so wie sie es schon einmal tun mussten, als schwarzmagische Meegh-Phänomene sie dazu zwangen.
    Das war Jahre her, aber unvergessen!
    Wenn es für Vali noch eine Hoffnung gab, dann trug diese Hoffnung den Namen Zamorra, aber würde der Mensch von der Erde rechtzeitig erkennen, was hier gespielt wurde, und ihr helfen können?
    Ihr und allen anderen Lebenden!
    »Zamorra…«, flüsterte sie.
    Dass Julian Peters oder einer der anderen ihr helfen konnte, daran glaubte sie nicht mehr!
    ***
    Zamorra rannte!
    Seine Gefährtin. Nicole und die Peters-Zwillinge folgten ihm. Ihr Ziel war das Organhaus, aus dem der laute Schrei erklungen war.
    Die Ansiedlung eine Stadt zu nennen, wie es Druiden getan hatten und Sauroiden ebenfalls taten, war eher irreführend. Die Häuser, nur ein paar hundert, standen nicht dichtgedrängt, sondern in einem Abstand zueinander, den Zamorra einmal als »gemütlich« bezeichnet hatte. Nicht zu weit voneinander entfernt, aber auch nicht so nahe, dass sich die Bewohner gegenseitig auf den Wecker gehen konnten. Die Wege dazwischen ließen sich nur andeutungsweise als Straßen definieren. Es waren eher breite, ausgetretene Pfade. Kein Wunder, gab es hier doch keine Bodenfahrzeuge. Druiden waren immer zu Fuß gegangen oder hatten größere Entfernungen mit dem zeitlosen Sprung zurückgelegt.
    Die Sauroiden hatten sich dieser Lebensweise angepasst, obwohl sie den Silbermond praktisch für sich allein hatten. Aber was für die Druiden gut war, war für das Echsenvolk nicht schlecht. Also hatten sie ihre Wohneier auch entsprechend verstreut angelegt. Zamorra entsann sich, dass das teilweise auch schon in der längst untergegangenen Echsenwelt so gewesen war. Hier trafen sich verwandte Seelen, oder genauer gesagt, Lebenseinstellungen.
    Zwischendurch stoppte Zamorra, um sich zu orientieren. Woher war der Schrei nur gekommen?
    Einige Sauroiden waren vor ihre Haustüren getreten. Sie wunderten sich über die Anwesenheit von gleich vier Menschen, aber einer erkannte Zamorra.
    Er fragte nicht lange, weshalb die Menschen wieder einmal hierher gekommen waren.
    »Der Schrei kam von dort«, rief er in seiner abgehackten Sprechweise und wies die Straße entlang. Er und zwei weitere Sauroiden begleiteten Zamorra und die drei Frauen.
    Er?
    Zamorra hatte bis heute nicht herausgefunden, wie er bei den Sauroiden männliche von weiblichen Wesen unterscheiden konnte. Sie boten alle das gleiche äußere Erscheinungsbild, und selbst die Kleidung war ziemlich einheitlich gehalten. Die Sauroiden waren alles andere als Individualisten.
    In Momenten wie diesen wurde dem Professor klar, wie wenig er eigentlich über dieses Volk wusste, das seine Existenz einem in grauer Vorzeit stattgefundenen Experiment der DYNASTIE DER EWIGEN verdankte. Damals war eine Parallelwelt von der Erde abgespalten worden, in der die Saurier nicht ausstarben, sondern sich weiterentwickelten, und in der stattdessen die Säuger keine bedeutende Rolle spielten. So hatten sich in der Echsenwelt Menschen niemals entwickeln können, aber aus den Sauriern hatte sich ein reptilisches Gegenstück dazu entwickelt.
    Doch die Existenzwahrscheinlichkeit der Echsenwelt war im Laufe der Jahrhunderttausende immer weiter gesunken, während die der Menschenwelt anstieg. Eine äußerst geringe Zahl von etwa einer Million Sauroiden hatte gerettet werden können, ehe ihre Welt endgültig zerfiel. Sie hatten auf dem Silbermond eine neue Heimat gefunden.
    Weit über diese Welt verstreut, verloren sie sich regelrecht darin.
    Wie sie lebten, welchen Neigungen sie nachgingen - Zamorra wusste es nicht. Er wusste nur, dass sein Freund Reek Norr der Chef einer Art Polizei war, und dass es die Priester der Kälte gab, deren Religion zugleich auch Wissenschaft darstellte. Nur schreckte diese Wissenschaft auch nicht davor zurück, Menschenrechte - nein, Echsenrechte zu missachten und zu missbrauchen, was zu andauernden Konflikten mit Reek Norr und seinen Leuten führte.
    Zumindest früher.
    Auf dem Silbermond lief alles etwas gemäßigter ab. Die Kältepriester standen nicht mehr unter dem
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