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0733 - Die Silbermond-Bestie

0733 - Die Silbermond-Bestie

Titel: 0733 - Die Silbermond-Bestie
Autoren: W.K. Giesa
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geschaltet. Im gleichen Moment hielten aber auch Rrakk Shazz und Tok Rrokk Waffen in den Händen, bereit, Kältenadeln zu verschießen!
    »Bringen wir uns also erst mal gegenseitig um«, knurrte Zamorra finster. »Danach fragen wir dann, was passiert ist. Katt, was sollte das? Julian, was hast du jetzt wieder angestellt?«
    Ihm gellte der Schrei noch durch den Kopf, den er auf mentaler Ebene vernommen hatte. Was war dort passiert, wohin- die anderen gegangen waren?
    »Und was ist mit Vali?«, wollte Nicole wissen.
    »Welche Frage dürfen wir denn zuerst beantworten?«, fauchte Julian wütend. »Ihr Echsen seid Gäste auf dieser Welt, also benehmt euch entsprechend!«
    Katt knurrte finster. »Treib es nicht auf die Spitze, Mensch!«
    »Wie wäre es, wenn wir uns alle erst einmal beruhigen?«, schlug Monica Peters vor. »Und uns dann benehmen und unterhalten wie zivilisierte Wesen?«
    »Wenn der da noch einmal versucht, einen von uns unter seine Kontrolle zu bringen, stirbt er auf der Stelle!«, warnte Arr Katt noch einmal.
    »Und wir werden nicht mehr mit ihm kooperieren«, ergänzte Rrakk Shazz.
    »Sieht so aus, als wäret ihr Echsenleute gar nicht so übermächtig, wie man immer annimmt«, konterte Julian spöttisch. »Es war leicht, mich eurer Kraft zu bedienen.«
    »Und was hast du mit dieser Kraft gemacht?«, fragte Zamorra. Er hielt die Waffe immer noch schussbereit. Er traute den anderen nicht über den Weg.
    »Er hat getobt und alles vernichtet«, sagte Shazz. »Nur die Bestie hat er nicht bekommen.«
    »Bestie? Verdammt, kann vielleicht mal jemand zusammenhängend erzählen, was los war?«, drängte Zamorra. »Und zwar in möglichst chronologischer Reihenfolge!«
    Rrakk Shazz berichtete.
    Sie hatten versucht, sich auf Grund des von den Zwillingen übermittelten Gehirnstrommusters der Druidin zu ihrem Aufenthaltsort zu versetzen, aber das hatte nicht vollständig funktioniert. Immerhin war genügend von ihrer Substanz drüben angekommen, um aktiv zu werden.
    Aber Vali hatten sie nicht mehr vorgefunden, dafür eine eigenartige Bestie und schwarze Monsterbäume. Da hatte Julian begonnen zu toben und alles zu zerstören, was er mit der geraubten Echsenkraft erreichen konnte.
    »Vali war durchaus da«, widersprach Julian plötzlich. Seine Stimme klang frostig und - mörderisch! Zamorra sah, wie es in ihm arbeitete. Der Träumer zeigte offenen Hass!
    »Und wo war sie?«, fragte Uschi Peters leise.
    Julian starrte seine Mutter an.
    »In dieser verdammten Bestie«, murmelte er. »Sie ist éin Teil von ihr geworden.«
    So nah und doch so fern…
    Vali hatte gehofft, Julian werde sie befreien. Stattdessen hätte er sie beinahe umgebracht, als er die Bestie angriff. Gerade noch rechtzeitig hatte diese sich per zeitlosem Sprung in Sicherheit bringen können.
    Was danach in der Höhle geschah, konnte Vali höchstens noch ahnen. Aber sie wollte es lieber nicht wissen. Sie war von Julian enttäuscht. Er war zwar gekommen, aber erstens zu spät und zweitens hätte er sie beinahe umgebracht!
    Andererseits - wäre das nicht besser gewesen als das Schicksal, das sie jetzt ertragen musste?
    Sie hatte nicht mehr entfliehen können. Sie hatte sich nicht einmal mehr selbst töten können. Da sie über keine Waffe verfügte, mit der sie ihrem Leben ein Ende hätte setzen können, blieb ihr nur die Möglichkeit, ihren Alterungsprozess wieder in Kraft zu setzen. Aber selbst wenn sie den beschleunigte, reichte die Zeit niemals aus, rechtzeitig zu sterben, ehe sie mit den Bäumen beziehungsweise der Bestie zu verschmolzen war. Außerdem wusste sie nicht einmal, wie sie das Altern hätte beschleunigen können. Sie hatte einmal davon gehört, dass das möglich sei, sich aber niemals damit befasst, weil sie lieber jung war. Vielleicht würde eines Tages, in paar Jahrhunderten oder Jahrtausenden, der Moment kommen, da sie eine etwas »reifere« äußere Erscheinung bevorzugte, aber noch war es nicht so weit. Und Gryf verharrte immerhin schon seit über acht Jahrtausenden auf dem körperlichen Stand eines etwa Zwanzigjährigen, ohne seiner körperlichen Jugendlichkeit überdrüssig geworden zu sein.
    Vali verstand Druiden nicht, die sich mit dem körperlichen Alter abfanden. Vor allem, weil es keinen Weg zurück gab. Aber vielleicht war sie noch viel zu jung, um das zu verstehen.
    Vorerst wollte sie das nicht.
    Umso schlimmer war es, dass sie jetzt mit der Bestie verschmolzen worden war.
    Die Drohung des dunklen Seelenkollektivs,
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