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0730 - Wege ins Nichts

Titel: 0730 - Wege ins Nichts
Autoren: Unbekannt
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aber offensichtlich haben wir noch nicht genug gewagt."
    Er fing einen besorgten Blick Deightons auf. Vielleicht ahnte der ehemalige Chef der SolAb, was Rhodan vorhatte.
    „Wir besitzen genügend Informationen, um uns über die Bedeutung und Struktur der Dimensionstunnel im klaren zu sein", fuhr er fort. „Deshalb wissen wir auch, daß weder die SOL noch eines ihrer Beiboote einen Tunnel passieren und in eine Galaxis des Einsteinuniversums vordringen können. Dazu sind nur die mit speziellen Triebwerken ausgerüsteten zgmahkonischen Tunnelschiffe in der Lage."
    Er machte eine Pause und blickte auf seine Hände hinab.
    „Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, uns in den Besitz eines zgmahkonischen Spezialschiffs zu bringen!" sagte er schließlich.
    Eigentlich hatte er erwartet, daß seine Ankündigung Verblüffung und Proteste hervorrufen würde, aber seine Zuhörer zeigten kaum eine Reaktion. Für Rhodan bedeutete das eine Überraschung.
    „Ich meine", wurde er deutlicher, „daß wir ein zgmahkonisches Spezialschiff kapern werden."
    „Ein Schiff wird kaum ausreichen, um die gesamte Besatzung der SOL darin unterzubringen", meinte Fellmer Lloyd.
    Rhodan hatte mit diesem Einwand gerechnet.
    „Ich will die SOL auf keinen Fall aufgeben", erklärte er.
    „Dieses Schiff wird eines Tages in unserer Heimatgalaxis fliegen, dessen bin ich mir sicher."
    „Was haben Sie vor?" fragte Kayne Melton, einer der Hyperphysiker. „Wollen Sie das Triebwerk des zgmahkonischen Schiffes in die SOL einbauen lassen?"
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    „Wir wissen längst, daß das völlig unmöglich ist. Die Technik der Zgmahkonen unterscheidet sich in dieser Beziehung völlig von der unseren. Es ist undenkbar, daß die SOL von einem zgmahkonischen Triebwerk durch einen Tunnel geflogen wird.
    Aber es gibt einen anderen Weg. Zum Glück haben wir das Shetanmargt und die Kelosker an Bord. Dobrak hat uns von jener geheimnisvollen Apparatur erzählt, die die Kelosker einst an die Laren geliefert haben. Er nennt sie das Beraghskolth."
    Die Mitglieder der Versammlung begannen allmählich zu begreifen, was Rhodan vorhatte.
    „Das Beraghskolth befindet sich in der Galaxis der Laren", stellte Baiton Wyt fest. „Darf ich Ihren Worten entnehmen, daß Sie es mit Hilfe eines noch zu kapernden zgmahkonischen Schiffes von dort hierher bringen wollen?"
    „Ja", sagte Rhodan einfach.
    Damit war es mit der Ruhe im Konferenzraum vorbei. Männer und Frauen sprangen von ihren Plätzen hoch und begannen erregt aufeinander einzureden. Rhodan ließ sie gewähren, denn er war sich bewußt, daß sie seine Idee zunächst einmal verarbeiten mußten.
    Schließlich verschaffte sich Deighton Gehör.
    „Es mag Besatzungsmitglieder geben, die Ihren Plan als tollkühn bezeichnen und dennoch akzeptieren werden", sagte er.
    „Ich dagegen bezeichnet ihn als undurchführbar."
    Der größte Teil der Versammelten stimmte ihm zu, und Rhodan sah sich plötzlich einer Front aus Ablehnung und Ärger gegenüber. Er ließ sich jedoch davon nicht beeindrucken.
    „Ich bin noch nicht fertig!" rief Deighton.
    „Abgesehen davon, daß ich bezweifle, ob wir uns jemals in den Besitz eines zgmahkonischen Schiffes bringen können, halte ich den für später geplanten Flug in die Larengalaxis für ein Wahnsinnsunternehmen." Er lachte bitter. „Aber setzen wir ruhig einmal voraus, daß uns gelingen könnte, was wir für unmöglich halten - die Herbeischaffung dieser Wundermaschine! Es ist eine keloskische Konstruktion, von einer Art, wie wir in Balayndagar genügend gesehen haben. Kein keloskischer Apparat kann jemals funktionsfähig in die SOL eingegliedert werden."
    „Vergessen Sie nicht das Shetanmargt!" sagte Alaska Saedelaere, der noch am ehesten bereit schien, Rhodans Plan zu unterstützen.
    Rhodan hob die Arme und bat um Ruhe.
    Als sich endlich alle wieder gesetzt hatten, sagte er: „Ich habe gar nicht erwartet, daß Sie mir für meine Idee Beifall spenden. Es war mir klar, daß ich Kritik ernten würde. Ich bin bereit, auf meinen Plan zu verzichten -in dem Augenblick, da jemand mit einer besseren Idee zu mir kommen sollte." Mit spöttischem Unterton fügte er hinzu: „Allzu lange dürfen Sie jedoch nicht warten, denn die Zgmahkonen stehen sozusagen bereits vor unserer Hintertür," Von diesem Augenblick war allen, auch den erbittertsten Gegnern von Rhodans Vorschlag, klar, daß sie letztlich zustimmen mußten.
    Wenn sie weiterleben wollten, mußten sie das Unmögliche
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