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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer
Autoren: Unbekannt
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verhindern zwar immer noch, daß die Laren überhaupt merken, was mit ihnen geschieht.
    Die nicht beeinflußbaren Roboter aber rebellieren gegen die Unterdrücker. Gegen die Zgmahkonen."
    „So ist es. Die Situation ist keineswegs komisch, sondern erdrückend."
    „Und ich soll Ihnen helfen?"
    „Mir und Mheyrakz."
    „Was bekomme ich dafür?"
    „Macht."
    „Ich weiß nicht, ob ich daran interessiert bin."
    „Wollen Sie wiederum Tausende von Jahren schlafen?
    Oder wollen Sie ein aktives Leben führen, in dem Sie Einfluß auf die Ereignisse nehmen können?"
    „Das wäre eine Überlegung wert."
    „Sehen Sie, Olw. Ich wußte, daß Sie vernünftig sind. Das Konzil wird von mir und Mheyrakz beherrscht. Aber wir leben natürlich nicht ewig. Wir sind Sterbliche. Deshalb gehört es zu unserer besonderen Regierungsform, daß die Mächtigen vor ihrem Tode bestimmen, wer ihr Nachfolger sein soll."
    „Das Volk wird dabei nicht gefragt?"
    Obwohl es so dunkel im Raum war, merkte ich, daß er wirklich maßlos überrascht war. Die Vorstellung, daß die Masse mitbestimmen könnte, erschien ihm so absurd, daß sie Fassungslosigkeit bei ihm auslöste. Er brauchte geraume Weile, bis er den Schock überwunden hatte und weitersprechen konnte.
    „Das Erbgesetz bestimmt, daß der Erbberechtigte einen hohen Intelligenzgrad haben muß. Er soll Wissenschaftler sein, so daß er verfolgen und begreifen kann, was auf dem Gebiet der Forschung und Wissenschaft geschieht. Als Mindestanforderung wird verlangt, daß der Erbberechtigte ein Raumschiff durch den Dimensionstunnel steuern kann", fuhr er fort, ohne auf meine Bemerkung einzugehen. „Wer die Macht erben will, muß eine Erbschaftsprüfung ablegen."
    Seine Stimme senkte sich. Ich vermeinte, ein leises Lachen zu hören.
    „Diese Prüfung ist allerdings längst nicht mehr das, was sie früher einmal gewesen ist. Wenn ich will, daß mein Nachfolger sie besteht, dann hat er es bereits geschafft."
    „Warum erzählen Sie mir das alles?"
    Arautymens Augen blitzten auf. Er schob den Stoff, der seinen Schädel verhüllte, etwas weiter zurück, so daß die Stirn frei wurde.
    „Weil ich will, Olw, daß Sie mein Nachfolger werden!"
     
     
    Qwogg
     
    Ich fuhr in der offenen Tür herum.
    „Wo ist er?" fragte ich schroff. Arautymen war mir aus dem abgedunkelten Raum bis zu dem Plavionraum gefolgt, in dem wir Qwogg zurückgelassen hatten. Das Tuch rutschte so weit herunter, daß es seinen Mund entblößte. Ich sah ihn eigenartig lächeln.
    „Was wollen Sie?" fragte er und gab sich erstaunt. „Mehr als acht Stunden sind verstrichen. Haben Sie wirklich geglaubt, daß er hier so lange auf Sie warten würde?"
    Das war richtig. Immer wieder hatte er sein Angebot wiederholt.
    Ich hatte versucht, ihm meine Verachtung zu zeigen. Ich hatte mit ihm diskutiert, wobei ich gestehen muß, daß mich vieles von dem faszinierte, was er sagte. Wenn ich Erbberechtigter wurde, dann konnte ich erheblichen Einfluß auf die politische Entwicklung auf Grojocko und in den Galaxien der Laren und der Hyptons nehmen. Ließ ich mich aber wiederum in einen Tiefschlaf versetzen, dann konnten Tausende von Jahren verstreichen, ohne daß sich etwas änderte. Wir waren uns nicht einig geworden. Ich war nicht gewillt, sein Vasall zu werden. Er brauchte mich. Daran zweifelte ich nicht. Jedenfalls bis zu dieser Sekunde nicht.
    Jetzt sah alles anders aus.
    „Wo ist Qwogg?" forschte ich.
    „Er ist vorzeitig wieder in Ihr Haus zurückgekehrt."
    Ich glaubte ihm nicht, weil ich plötzlich begriff, was geschehen war. Der Boden schien unter mir zu schwinden. Ich fühlte mich hohl und leer. Er hatte mich betrogen. Es konnte nicht anders sein. Er hatte mich acht Stunden lang bearbeitet. Gleichzeitig aber war Qwogg nicht allein geblieben.
    Zornig stürmte ich an ihm vorbei zum Parkdach hinaus. Dort stand ein Gleiter. Ich stieg ein und befahl der Robotik, mich zu unserem Haus zurückzubringen. Doch die Maschine startete noch nicht.
    Arautymen trat auf das Dach hinaus. Er kam zu mir und blieb dicht vor mir stehen. Wiederum sah ich dieses rätselhafte, drohende Lächeln.
    Plötzlich schallte laute Musik aus dem Lautsprecher über mir.
    Sie brach schon nach wenigen Takten wieder ab, und eine männliche Stimme ertönte: „Minderwertig ist das Volk der Laren. Minderwertig sind die Hyptons. Sie sind keine Intelligenzen im Sinne des Lichterkenners Raty. Ihr Schatten beleidigt. Ihr Atem ist unrein.
    Verachtet sie. Nur wer sie verachtet, kann sie
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