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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer
Autoren: Unbekannt
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ausgedehnten Stadt.
    Qwogg streckte den Arm aus.
    „Da hinten, Olw", sagte er erregt. „Sind das nicht die Siokly-Berge?"
    Ich verengte die Augen, um besser sehen zu können. Tatsächlich. Die Silhouette der Berge hatte sich kaum verändert.
    Sie stellte für uns den ersten Hinweis dafür dar, daß wir wirklich auf Grojocko waren.
    Die Stadt wurde von zwei Flüssen in mehrere Teile zerschnitten. Wir erkannten weder die Flüsse noch die Stadt wieder. Es war, als wären wir nie auf diesem Planeten gewesen.
    Die Gebäude waren zweckmäßig und einfach konstruiert. Sie wirkten in keiner Weise ungewöhnlich auf uns. Lediglich einige wenige Bauten fielen uns auf. Bei ihnen zeigte sich eine kühne Architektur, die moderne Baustoffe mit ihren ungewöhnlichen Tragfähigkeiten offenbar auch mit Antigravtechnik kombiniert hatte. So war sie zu Gebilden gekommen, die der Schwerkraft dieser Welt spielerisch leicht zu trotzen schienen. Ein Haus beispielsweise war in der Art einer frei schwingenden Spiraltreppe errichtet worden. Es schraubte sich höher zu den Wolken hinauf als jedes andere Bauwerk dieser Stadt.
    Die Zgmahkonen bewegten sich auf winzigen Antigravplattformen voran. Diese Flugmaschinen waren so klein, daß gerade die Füße darauf Platz hatten. Sie konnten aber mit anderen kombiniert werden, da wir mehrere entdeckten, die aneinandergekoppelt worden waren.
    Flugkabinen in der Art unseres Gleiters gab es zwischen den Bauten nicht. Sie dienten offenbar ausschließlich dem Transport zu und von Zielen, die weit außerhalb der Stadt lagen.
    Unser Gleiter landete auf einer der Stufen der frei schwingenden Wendeltreppe hoch über den Dächern der anderen Bauten.
    „Ich werde hier auf Sie warten", teilte der Roboter knapp mit.
    Wir stiegen aus und schritten über eine schneeweiße Fläche auf eine Tür zu. Als ich erwartete, daß sie sich vor uns öffnen würde, klang es uns aus verborgenen Lautsprechern entgegen: „Dies ist der Tag der Hoffnung. Willkommen im historischen Informationszentrum. Liebe und Glück für die Lebenden, Haß und Vernichtung für die BAO-Dai, die tot sind."
    Wir blickten uns verblüfft an. Das Türschott glitt lautlos zur Seite.
    „Bitte, treten Sie ein", sagte es.
    Wir folgten der Einladung.
    „Dies ist die Plaviothek", erklärte eine Robotstimme, die aus der Decke zu schallen schien. „Sie ist eine Einrichtung der Großen für alle. Deshalb können sich alle hier über alles informieren, die voller Liebe und Glück sind. Welche Fragen interessieren Sie besonders?"
    Wir blieben stehen. Wir befanden uns in einem runden Vorraum, von dem mehrere Türen abzweigten.
    „Die Ursprünge des zgmahkonischen Volkes", antwortete ich.
    „Alles, was mit den Anfängen unserer Zivilisation zu tun hat."
    „Bitte."
    Ein blaues Türschott glitt zur Seite. Wir gelangten in einen länglichen Raum. Aus dem Boden stiegen zwei Sessel auf.
    „Nehmen Sie Platz." Wieder war es ein Roboter, der mit uns sprach.
    Wir setzten uns. Das Licht erlosch. Vor uns rollte ein farbiges dreidimensionales Bild ab. Es war so echt, daß wir das Gefühl hatten, mitten in die Ereignisse hineinzustürzen.
    Ein in rote Gewänder gekleideter Zgmahkone kam uns entgegen. Er sah hart und entschlossen aus.
    „Dies ist Adroko Wosg", erklärte eine andere Robotstimme. „Er ist der erste Zgmahkone, von dem die Geschichte berichtet. Er zeichnete für das Jahr Null unserer Geschichte."
    „Zu spät", sagte ich laut. „Ich will wissen, was vor dem Jahre Null war."
    „Darüber gibt es keine Aufzeichnungen", antwortete der Roboter. „Es bestand keine Zivilisation, und es gab keine Niederschriften der Ereignisse."
    Ich hatte nie von diesem Adroko Wosg gehört. Dabei kannte ich mich gut in der Geschichte unseres Volkes aus. Er mußte also nach mir geboren sein.
    „Ich möchte etwas über den Wissenschaftler Erryog hören", rief ich laut.
    „Über einen Mann dieses Namens ist nichts bekannt."
    „Dann berichte, wie das Volk der Zgmahkonen zum ersten Mal den Laren begegnete."
    „Die Laren, Hyptons und Zgmahkonen haben immer schon eine gemeinsame Basis gehabt. Ihre Urheimat ist Grojocko. Die Laren und die Hyptons entwickelten sich unter der wissenschaftlichen Leitung des Lichterkenners Raty von der primitiven Existenzform bis zur echten Intelligenz."
    Parallel zu diesen Worten liefen haarsträubende Bilder durch das Projektionsfeld. Wir sahen Laren und Hyptons, die wie Tiere in der Wildnis lebten. Dann wagte man es, uns den Lichterkenner Raty
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