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0728 - Jahrtausendschläfer

Titel: 0728 - Jahrtausendschläfer
Autoren: Unbekannt
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Geste, die ihre Augen glücklich aufleuchten ließ. Dann aber wandte ich mich der Frage zu, die mich am meisten beschäftigte. „Weißt du, warum wir geweckt worden sind? „ Ihre Augen verdunkelten sich.
    „Ich habe keine Ahnung, Olw. Keiner von uns weiß etwas."
    „Dann sind die anderen auch schon wach?"
    „Alle. Du warst der letzte. Ich fürchtete bereits, mit dir sei etwas nicht in Ordnung."
    „Wo sind wir?"
    „Auch darauf kann ich dir keine Antwort geben." Sie blickte mich an und sagte leise: „Ich habe Angst, Olw."
    Was sollte ich darauf entgegnen? Mir ging es nicht viel anders.
    Ich mußte daran denken, daß die Machthaber der Zgmahkonen uns dazu mißbraucht hatten, die Laren und die Hyptons zu unterdrücken und für ihre Zwecke auszunutzen. Nachdem wir diese Aufgabe erledigt hatten, waren wir betäubt worden.
    Ich ging zu einem der abgedunkelten Fenster. Als ich bis auf einen halben Schritt an das Glas herangekommen war, hellte es sich von selbst auf, und wir konnten in eine Landschaft hinaussehen, die mir völlig unbekannt war. Ich konnte noch nicht einmal sagen, ob dies überhaupt Grojocko, unser Heimatplanet, war". Vielleicht hatte man uns irgendwann in der Vergangenheit in ein anderes Sonnensystem gebracht? Wie lange hatten wir überhaupt geschlafen? Ein Jahr? Zwei Jahre? Waren es vielleicht sogar zehn Jahre? Keiner von uns konnte darauf vorläufig eine Antwort geben.
    Ich legte den Arm um Py und sagte ihr, wie sehr ich sie liebte.
    Sie glücklich zu sehen, bedeutete viel für mich.
    Das Gebäude, in dem wir uns befanden, lag inmitten einer äußerst reizvollen Landschaft, die durch sanfte Hügel charakterisiert war. Die Bäume, die den Blick zum Teil versperrten, waren mir völlig unbekannt, so daß ich mehr und mehr zu der Überzeugung kam, daß dies ein fremder Planet war.
    Einige kleine Tiere eilten unter dem Fenster vorbei. Sie hatten eine entfernte Ähnlichkeit mit einigen Arten von Grojocko, aber das mochte Zufall sein.
    „Wir sind nicht auf Grojocko, nicht wahr, Olw?"
    „Nein, Py. Sicherlich nicht", meinte ich.
    Zusammen mit ihr verließ ich den Raum. Über einen breiten Gang führte sie mich in eine Halle, in der meine anderen Brüder und Schwestern in bequemen Sesseln saßen, die im Kreis zusammengestellt waren. Zwischen ihnen erhob sich eine mächtige Gestalt. Sie verfügte über eine Ausstrahlungskraft, die mich sofort in Bann schlug. Dennoch tat ich, als habe ich sie überhaupt nicht bemerkt, sondern begrüßte der Reihe nach meine Schwestern und Brüder. Sie zeigten mir, wie sehr sie sich freuten, mich wiederzusehen.
    Schließlich wandte ich mich dem Fremden zu. Ich vermutete, daß er für unsere Erweckung verantwortlich war.
    Kalt und abschätzend blickte er mich an. Er überragte mich um fast eine halbe Körperlänge und war daher für einen Normal-Zgmahkonen reichlich groß.
    „Sie sind Olw", stellte er fest. „Mein Name ist Arautymen."
    Gelassen setzte ich mich in einen Sessel.
    „Warum hat man uns gestört?" fragte ich.
    „Finden Sie nicht, daß es langsam an der Zeit ist?" Er war absolut unnahbar, und seine Stimme klang so unmoduliert und sachlich wie die eines Roboters.
    „Wenn ich das beurteilen soll, dann müssen Sie mir schon einige Informationen geben", erwiderte ich nicht weniger kühl.
    „Welche beispielsweise?"
    „Wie lange haben wir im Tiefschlaf gelegen?"
    „Das weiß ich nicht."
    „Dann schicken Sie uns jemanden, der kompetent genug ist, uns die wichtigsten Fragen zu beantworten", forderte ich scharf.
    Er lächelte maliziös.
    „Sie werden niemanden auf Grojocko finden, der Ihnen eine befriedigende Auskunft darüber geben kann, wieviel Zeit verstrichen ist, seit sie zu schlafen begonnen haben."
    Ich war so überrascht, daß ich keine Worte fand. Fassungslos blickten Py und ich uns an. Auch die anderen Brüder und Schwestern waren betroffen. Sie begriffen noch nicht, was Arautymen uns eröffnet hatte.
    „Nun, es kommt uns auf ein oder zwei Jahre nicht an", erklärte ich vorsichtig. „Wir wollen es gar nicht exakt wissen. Nur ungefähr. Sagen Sie uns wenigstens eine annähernde Zahl."
    Seine Miene veränderte sich nicht. Er erinnerte mich an einen großen Püoth, den gefährlichsten Raubfisch Grojockos.
    Arautymen war nicht weniger geschmeidig und rätselhaft. Ich traute ihm nicht über den Weg. Von diesem Mann war alles zu erwarten. Ich konnte ihm gegenüber gar nicht aufmerksam und argwöhnisch genug sein.
    „Eine annähernde Zahl, Olw? Auch das ist
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